Alt 19.10.10, 22:03
Standard Wall Street schließt schwach - Attacke auf BofA belastet
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NEW YORK (Dow Jones)--Eine Leitzinsanhebung in China und als Enttäuschung interpretierte Quartalszahlen von Apple und IBM haben am Dienstag für kräftige Kursverluste an Wall Street gesorgt. Vor Börsenstart hatte die chinesische Notenbank die Anhebung der Leitzinsen um 25 Basispunkte mitgeteilt. Dies brachte Aktien und Rohstoffe unter Druck, während Anleihen und Dollar profitierten. Im Späthandel belastete zusätzlich noch die Meldung, dass eine Gruppe von institutionellen Investoren, darunter die Fed von New York, die Bank of America (BofA) zum Rückkauf von Hypothekenschuldverschreibungen zwingen will.

Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte verlor 1,5% oder 165 Punkte auf 10.979. Der S&P-500 gab um 1,6% bzw 19 Zähler auf 1.166 nach und der technologielastige Nasdaq-Composite-Index fiel um 1,8% oder 44 Stellen auf 2.437. Umgesetzt wurden 1,3 (Montag: 0,99) Mrd Aktien. An der NYSE standen 520 Kursgewinnern 2.484 -verlierer gegenüber, 89 Aktien schlossen unverändert.

Auch die vorbörslich veröffentlichten Nachrichten vom US-Immobilienmarkt hatten die Stimmung der Marktteilnehmer nicht eben aufgehellt. So ist die Zahl der Baugenehmigungen im September zwar um 0,3% gestiegen, Ökonomen hatten im Mittel ihrer Prognosen einen Einbruch um 4,2% erwartet. Allerdings gingen die Baugenehmigungen verglichen mit August um 5,6% zurück. Hier hatten Volkswirte mit einem Plus von 1,2% gerechnet.

Am Nachmittag (Ortszeit) wurde bekannt, dass eine Gruppe von Investoren Countrywide Financial, einer Bank-of-America-Tochter, ein unkorrektes Vorgehen bei der Gestaltung von Hypothekenschuldverschreibungen vorwirft. Die Investoren wollen die Bank zur Rücknahme der Titel zwingen. Bank of America fielen mit der Meldung deutlich ins Minus und verloren schließlich 4,4% auf 11,80 USD. Das Kreditinstitut hatte auch Zahlen berichtet. Demzufolge hat die Bank hat einen Milliardenverlust eingefahren und Abschreibung von 10,4 Mrd USD im Kreditkartengeschäft vornehmen müssen.

Auch sonst sorgte die mittlerweile auf Touren gekommene Berichtssaison für das abgelaufene Quartal für teils kräftige Kursbewegungen. So ging es für Apple um 2,7% auf 309,49 USD nach unten. An den am Vorabend vorgelegten Zahlen bemängelten Analysten die gesunkene Marge sowie die hinter den Erwartungen zurückgebliebene Zahl verkaufter iPads. IBM verbilligten sich um 3,4% auf 138,03 USD. "Big Blue" hat laut Börsianern mit einem Rückgang im Outsourcing-Geschäft enttäuscht.

Goldman Sachs stiegen um 2% auf 156,72 USD. "Die Zahlen sind klar besser als erwartet ausgefallen", meinte ein Händler. Dies gelte sowohl mit Blick auf die Ergebnis- als auch die Umsatzseite. "Offensichtlich gelingt es der Bank auch in einem weniger günstigen Umfeld, ordentlich zu verdienen." Citigroup verloren 2,6%auf 4,06 USD. Das US-Finanzministerium will sich von weiteren 1,5 Mrd Stammaktien der Bank trennen. Der Verkauf könne sofort beginnen, hieß es.

Microsoft reagierten auf den Rücktritt des Software-Chefarchitekten Ray Ozzie mit einem Kursrückgang um 2,8% auf 25,10 USD. Coca-Cola gewannen 0,6% auf 60,34 USD nach. Der Brausehersteller hat seinen Nettogewinn auf 2,06 Mrd USD gesteigert und damit den Analystenkonsens übertroffen.

DJG/DJN/raz

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