Alt 16.10.10, 03:54
Standard Wall Street schließt uneinheitlich - Bankensektor und GE belasten
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach einer über weite Strecken seitlich verlaufenen Bewegung sind die US-Börsen am Freitag uneinheitlich aus dem Handel gegangen. Während die Standardwerte von Bankentiteln und General Electric belastet wurden, erfreuten sich die Technologiewerte dank einer Rally in Google großen Zuspruchs durch die Anleger. Der Dow-Jones-Index der 30 Industriewerte verlor 0,3% oder 32 Punkte auf 11.063. Der S&P-500 stieg dagegen um 0,2% bzw 2 Zähler auf 1.176 und der technologielastige Nasdaq-Composite-Index legte deutlich um 1,4% oder 33 Stellen auf 2.469 zu. Umgesetzt wurden 1,42 (Donnerstag: 1,11) Mrd Aktien. An der NYSE standen 1.188 Kursgewinnern 1.796 -verlierer gegenüber, 122 Aktien schlossen unverändert.

Das Fehlen einer klaren Tendenz führten Händler auf die Aussagen von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke zurück, der die Bereitschaft der US-Notenbank zu weiteren Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft bekräftigt hatte. Die nächsten Schritte hingen jedoch von den Konjunkturdaten ab, sagte Bernanke am Berichtstag in Boston. Dies habe etwas Konfusion am Markt ausgelöst, hieß es im Handel. Die Frage sei, inwieweit weitere Stimuli bereits eingepreist seien, so ein Händler.

"Der Markt ist letztlich bereits seit einem Monat in der Hoffnung auf weitere Liquidität durch die Fed vorausgeeilt. Aber der Markt kann nicht ewig auf Erwartungen handeln", sagte Marktstratege Russell Napier von CLSA. In der Rede von Bernanke habe es doch nicht viel Neues gegeben, ergänzte ein Händler. Volkswirte erwarten einer Umfrage des "Wall Street Journal" zufolge mehrheitlich weitere Wertpapierkäufe der US-Notenbank. Gestützt wurde die Hoffnung auf eine Ausweitung der Geldmenge von niedrigen Inflationsdaten. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,1%, Ökonomen hatten mit 0,2% gerechnet.

Die US-Konjunkturdaten sind überwiegend positiv ausgefallen. So wurden die Einzelhandelsumsätze im September nicht nur besser als erwartet ausgewiesen, auch wurde der Vormonat nach oben revidiert. Auch der Empire-State-Index fiel positiv aus. Vor allem der Auftragseingang und die Beschäftigungs-Komponente kamen gut am Markt an. Allerdings ging die von der Universität Michigan ermittelte Verbraucherstimmung überraschend zurück.

Wie schon am Vortag standen Bankenwerte massiv unter Abgabedruck. Die landesweiten Ermittlungen hinsichtlich der Praxis bei Kündigungen von Immobilienhypotheken drückten die Sektorwerte. Kreditinstitute sollen säumige Schuldner ohne ausreichende Prüfung aus ihren Häusern vertrieben haben. Zwangsversteigerungen wurden bei den meisten Banken ausgesetzt. Anleger sorgten sich über die finanziellen Auswirkungen auf die Bilanzen, sollten im Zusammenhang mit den Ermittlungen Regressansprüche entstehen, hieß es. "Das könnte richtig teuer werden für die Banken", warnte ein Händler. Der Skandal schlägt derzeit hohe Wellen in den USA. Bank of America stürzten um weitere 4,9% auf 11,98 USD und J.P. Morgan um 4,1% auf 37,15 USD ab. S&P Equity Research hat im Zuge der Ermittlungen die Aktien von Bank of America bereits abgestuft.

Noch weiter talwärts ging es allerdings für General Electric (GE) nach dem Geschäftsausweis des Mischkonzerns. Das Index-Schwergewicht sank um 5% auf 16,30 USD. Händler zeigten sich vor allem vom unter den Erwartungen ausgefallenen Umsatz enttäuscht. Google katapultierten dagegen um 11,2% auf 601,46 USD in die Höhe und rissen den Technologiesektor mit nach oben. Der Internetsuchmaschinenbetreiber vermeldete einen Gewinnsprung von 32% und übertraf dabei die Markterwartungen. Advanced Micro Devices (AMD) ermäßigten sich um 0,3% auf 7,12 USD. Der Halbleiterkonzern wies einen kleineren Verlust als befürchtet aus. Deutlich verbessert zeigen sich vor allem Umsatz und Marge. Mattel fielen um 6,5% auf 22,45 USD, Anleger bemängelten vor allem fallende Erlöse der Spielzeugmarke "Fisher-Price".

DJG/DJN/flf

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