Alt 27.06.11, 17:16
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX kommt nicht vom Fleck - Coba fallen weiter
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FRANKFURT (Dow Jones) - "Außer Spesen nichts gewesen" könnte am Montag das Motto für den deutschen Aktienhandel gelautet haben. Voraussichtlich am Mittwoch dürfte das griechische Parlament über die neuen Sparmaßnahmen abstimmen. "Bis dahin sind die Risiken bei Aktien einfach zu hoch", merkte ein Händler an. Der DAX ging 0,2% oder 13 Punkte schwächer aus dem Xetra-Handel bei 7.108. Händler sprachen von einem abwartenden Geschäft ohne größere Impulse.

Sowohl Umsätze als auch Kursausschläge spiegelten die Ruhe am Markt wider: Auf Xetra wurden 136,2 Mio DAX-30-Aktien gehandelt im Gesamtvolumen von 2,81 Mrd EUR. Am Freitag waren es 165,7 Mio Aktien für 4,05 Mrd EUR. Die Handelsspanne des DAX fiel mit 64 Punkten zwischen Tageshoch und -tief überschaubar aus. Lediglich das "Angstbarometer" VDAX, Gradmesser für die Nervosität der Anleger, stieg auf ein neues Monatshoch.

Commerzbank (CoBa) fielen um 5% auf 2,75 EUR zurück - erneut belastet von Sorgen um Wertberichtigungen auf griechische Anleihen. Das ist der tiefste Stand der Aktie seit März 2009. Laut Beobachtern droht der Commerzbank bei einem Zahlungsausfall Griechenlands als Schuldner größeres Ungemach als der Deutschen Bank. Deren Aktien fielen um 1,4% auf 38,92 EUR.

Eine Gewinnwarnung der niederländischen Akzo Nobel lastete auf dem Chemiesektor. Steigende Rohstoffpreise und eine schwache Nachfrage nannte Akzo Nobel als Gründe. Die Aktie fiel in Amsterdam um 6,5%. BASF gaben daraufhin um 1% auf 63,68 EUR nach. Die Ludwigshafener bekräftigten angesichts der Gewinnwarnung von Akzo Nobel ihre Jahresziele. Lanxess fielen um 2,6% auf 54,53 EUR zurück.

Konjunktursorgen drückten HeidelbergCement um 2,1% auf 43,40 EUR. Die Sparanstrengungen in der Eurozone dürften auch die Baunachfrage bremsen, sagten Händler. Hochtief büßten 3,2% auf 55,40 EUR ein. Kurz vor Handelsschluss wurde bekannt, dass der für die zum Verkauf stehende Sparte Concessions verantwortliche Vorstand Peter Noe den Hochtief-Konzern bereits Ende Juni verlässt - zehn Wochen früher als ursprünglich vorgesehen.

Henkel fielen um 2,4% auf 46,21 EUR. Im Gespräch mit Dow Jones Newswires hat CEO Kasper Rorsted die angestrebte Gewinnmarge von 14% als "ambitioniert" bezeichnet und ergänzt: "Die Lücke, die wir zu den großen Mitbewerbern Procter & Gamble und 3M haben, ist viel zu groß; deswegen haben wir uns ziemlich aggressive Ziele gesetzt."

Käufe registrierten erneut die Papiere der Automobilhersteller. Hier verwiesen Beobachter einmal mehr auf Wachstumschancen in China und den Schwellenländern. Seit Mitte März ist der Automobilsektor um fast 20% gestiegen. BMW gewannen 0,9% auf 67,76 EUR, Daimler 0,5% auf 49,24 EUR und VW 0,9% auf 136 EUR. Auch Papiere von Zulieferern wie ThyssenKrupp, Continental und ElringKlinger waren gesucht.

Aktien von Solarunternehmen verbuchten dagegen überwiegend Kursverluste. Am härtesten traf es Q-Cells, die um 9,4% auf 1,30 EUR nachgeben. Selbst ein starker Preisverfall bei Solarmodulen habe keinen dynamischen Anstieg der Nachfrage ausgelöst, sagte ein Händler. "Das bedeutet, dass die Margen weiter fallen dürften und genau das preist der Markt ein."

Gerry Weber stiegen um 2,5% auf 42,59 EUR. Die Aktie der Bekleidungskette rückt in den MDAX auf und ersetzt dort die Papiere des Motorenherstellers Tognum. Investoren, die in ihren Portfolios den MDAX nachbilden, müssen nun Aktien von Gerry Weber zukaufen.


-Von Benjamin Krieger, Dow Jones Newswires;
+49 (0)69 - 29 725 219, benjamin.krieger@dowjones.com
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