Alt 24.06.11, 17:31
Standard XETRA-SCHLUSS/Etwas leichter - Anfangsgewinne nicht behauptet
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag nach anfänglicher Erholung etwas leichter geschlossen. Die Einigung auf ein fünfjähriges Sparpaket für Griechenland und die Aussage des chinesischen Premiers Wen Jiabao, dass die Preissteigerung in diesem Jahr unter Kontrolle sein dürfte, sorgten zunächst für Gewinne. Im Handelsverlauf fielen die Kurse aber wieder deutlich zurück, zumal auch die US-Börsen im frühen Handel schwächelten.

"Die Zitterpartie ist noch nicht zu Ende," meinte ein Teilnehmer. Die notwendige Zustimmung der griechischen Abgeordneten zu den Spar- und Privatisierungsplänen, die für die Freigabe neuer Hilfsgelder notwendig ist, sei angesichts des Widerstands der Bevölkerung und der knappen Regierungsmehrheit keine ausgemachte Sache. Damit dürfte die Unsicherheit bis zum kommenden Mittwoch als entscheidendem Termin anhalten.

Der DAX verlor 0,4% oder 28 auf 7.121 Punkte, nachdem er im Tageshoch bis auf 7.273 Stellen gestiegen war. Umgesetzt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 165,7(Vortag: 130,2) Mio Aktien im Wert von rund 4,05 (Vortag: 3,67) Mrd EUR.

Gute Nachrichten zur Konjunktur vermochten den Markt nicht zu stützen. Wie das ifo-Institut mitteilte, stieg der ifo-Index auf 114,5 Punkte, nachdem er im Vormonat bei 114,2 gelegen hatte. Es war der erste Anstieg seit drei Monaten. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 113,5 erwartet. Damit liegt das ifo-Geschäftsklima weiterhin auf einem außerordentlich hohen Niveau, was ein Wachstum oberhalb der Trendrate erwarten lässt.

"Die deutsche Industriestimmung ist weiterhin robust. Der Anstieg des wichtigsten deutschen Stimmungsindikators kommt überraschend, denn andere Stimmungsindikatoren zeichnen ein trüberes Bild der wirtschaftlichen Situation in Deutschland", sagte eine Volkswirtin die Daten. Auch die besser als erwarteten US-Daten zum Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter blieben ohne nachhaltige Wirkung.

Banken- und Versicherungswerte gaben wegen der hellenischen Unwägbarkeiten deutlich nach. Am Vortag hatte die Ratingagentur Moody's angekündigt, die Einstufungen der italienischen Kreditinstitute auf den Prüfstand zu stellen. Darauf kam es bei Titeln wie UniCredit und Intesa zu deutlichen Verlusten. Deutsche Bank zeigten sich mit einem Abschlag von 1,4% auf 39,46 EUR ebenso betroffen wie Commerzbank mit einem Minus von 4% auf 2,90 EUR.

Ganz anders die Autowerte: BMW zogen mit 2,9% auf 67,13 EUR deutlich an. Händler verwiesen auf einen Bericht im "Manager Magazin", dem zufolge BMW 2016 erstmals 2 Mio Fahrzeuge verkaufen will und bis 2020 einen weiteren Wachstumsschub erwartet. Auch Daimler und VW waren gesucht. Im Fahrwasser legten Daimler um 0,5% auf 49,02 EUR zu.

SAP trotzten den negativen Vorgaben von Oracle. Dessen Probleme seien in erster Linie einem schwachen Abschneiden im Hardware-Geschäft geschuldet - und daher für SAP keine größere Belastung, meinte ein Händler. Die Entwicklung im Software-Lizenzgeschäft sei hingegen gut gewesen. SAP büßten nur 0,4% auf 41,09 EUR ein.

Gefragt waren Lufthansa, für die es um 0,7% auf 14,61 EUR nach oben ging. Damit profitierte das Papier weiterhin von der Entscheidung der internationalen Energiebehörde die strategischen Ölreserven anzuzapfen, was am Vortag zu einem Einbruch des Ölpreises geführt hatte.

Als "Vorschusslorbeeren" für den neuen CEO Markus Pinger bezeichnete ein Händler die Kursgewinne von Celesio, die um 1% auf 13,18 EUR zulegten. Nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs gewannen Hugo Boss 3,4% auf 63,92 EUR. Gildemeister weiteten dagegen ihre Korrektur aus und fielen um 4,3% auf 13,72 EUR.

Evotec stiegen um 5,4% auf 2,54 EUR. Auslöser war die Nachricht, dass das Unternehmen zusammen mit Roche Biomarker für Krebsmedikamente entwickeln wird, die sich derzeit bei dem Baseler Konzern in der Entwicklung befinden.

DJG/mif/ros

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