Alt 24.06.11, 13:35
Standard XETRA-MITTAG/Fester - Automobilwerte ziehen den Markt
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt legt am Freitagmittag bei volatilem Handel deutlich zu. Der DAX gewinnt um 13.14 Uhr MESZ 1,0% oder 68 auf 7.217 Punkte. Die Einigung auf ein fünfjähriges Sparpaket für Griechenland und die Aussage des chinesischen Premiers Wen Jiabao, dass die Preissteigerung in diesem Jahr unter Kontrolle sein dürfte, zieht Aktienkäufe nach sich, heißt es im Handel.

Die Frage sei aber, ob der DAX mit diesen Nachrichten aus der Seitwärtsbewegung ausbrechen und die Gewinne in der nächsten Woche ausbauen könne. Oberhalb von 7.300 Punkten überwiege seit Ende Mai das Angebot. Nehme man die verhaltene Reaktion des Euro auf das Sparpaket für Griechenland zum Maßstab, werde der Ausbruch des DAX nach oben wohl eher nicht gelingen. Das Sparpaket muss zunächst vom griechischen Parlament gebilligt werden.

Erfreulich gut ist der ifo-Index ausgefallen. Wie das gleichnamige Institut für Wirtschaftsforschung am Freitag mitteilte, stieg dieser auf 114,5 Punkte, nachdem er im Vormonat bei 114,2 gelegen hatte. Es war der erste Anstieg seit drei Monaten. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 113,5 erwartet. Damit liegt das ifo-Geschäftsklima weiterhin auf einem außerordentlich hohen Niveau, was ein Wachstum oberhalb der Trendrate erwarten lässt.

"Die deutsche Industriestimmung ist weiterhin robust. Der Anstieg des wichtigsten deutschen Stimmungsindikators kommt überraschend, denn andere Stimmungsindikatoren zeichnen ein trüberes Bild der wirtschaftlichen Situation in Deutschland", kommentiert eine Volkswirtin die Daten.

BMW ziehen deutlich an. Händler verweisen auf einen Bericht im "Manager Magazin", dem zufolge BMW 2016 erstmals 2 Mio Fahrzeuge verkaufen will und bis 2020 einen weiteren Wachstumsschub erwartet. Die Aktie klettert um 3,6% auf 67,50 EUR. "Damit sind BMW auf ein neues Allzeithoch gestiegen. Die Aktie könnte nun rasch in Richtung 70 EUR oder gar 75 EUR zulegen", sagt ein Händler. Im Fahrwasser von BMW tendieren auch Daimler und VW sehr fest.

SAP trotzen den negativen Vorgaben von Oracle einigermaßen. Die hohen nachbörslichen Kursverluste des Mitbewerbers seien in erster Linie einem schwachen Abschneiden im Hardware-Geschäft geschuldet - und daher für SAP keine größere Belastung. Die Entwicklung im Software-Lizenzgeschäft war hingegen gut. Während Oracle nachbörslich um 4,4% nachgaben, steigen SAP um 0,3% auf 41,39 EUR.

Weiter gefragt sind Lufthansa, für die es um 2,2% auf 14,83 EUR nach oben geht. Damit profitiert das Papier weiterhin von der Entscheidung der internationalen Energiebehörde die strategischen Ölreserven anzuzapfen, was am Vortag zu einem Einbruch des Ölpreises geführt hatte.

Als "Vorschusslorbeeren" für den neuen CEO Markus Pinger bezeichnet ein Händler die Kursgewinne von Celesio. Nach dem rasanten Kurseinbruch vom 15. bis 17. Juni, als Celesio von Kursen um 16 EUR im Tief auf 12,50 EUR eingebrochen sind, stabilisiere sich die Aktie etwas. "Aber erst wenn klarer wird, wie denn die neue Strategie aussieht, haben Celesio das Potenzial für eine Turnaround-Story", meint der Händler. Celesio legen um 2% auf 13,30 EUR zu.

Dagegen geben die Banken- und Versicherungswerte wegen der Verluste entsprechender italienischer Titel leicht nach. Am Vortag hatte die Ratingagentur Moody's angekündigt, die Einstufungen der italienischen Kreditinstitute auf den Prüfstand zu stellen. "Die Aussetzung der Aktien von UniCredit vom Handel in Mailand hat die Spekulation geschürt, dass es diese Herabstufung schon gegeben haben könnte", sagt ein Händler. Deutsche Bank verlieren 0,2% auf 39,95 EUR und Allianz 0,2% auf 93,82 EUR.

Nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs gewinnen Hugo Boss 3,8% auf 64,18 EUR. Evotec steigen um 4,9% auf 2,52 EUR. Auslöser ist die Nachricht, dass das Unternehmen zusammen mit Roche Biomarker für Krebsmedikamente entwickeln wird, die sich derzeit bei dem Baseler Konzern in der Entwicklung befinden.

DJG/mif/bek/ros

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