Alt 23.06.11, 13:55
Standard XETRA-MITTAG/Perspektiven der US-Notenbank sorgen für Abgaben
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Aussicht auf eine weiter schwache Konjunktur in den USA nehmen Anleger am Donnerstagmittag zum Anlass, deutsche Aktien zu verkaufen. Die US-Notenbank hatte am Vorabend die Wachstumsprognosen für das laufende und das kommende Jahr gesenkt. Angesichts gleichzeitig steigender Inflationserwartung sprechen Teilnehmer vom "Schreckgespenst Stagflation".

Zudem ist der von HSBC ermittelten Einkaufsmanager-Index aus China auf ein 11-Monats-Tief gefallen. Und auch im Euroraum sieht es nicht gut aus: Der Einkaufsmanager-Index der Eurozone ist im Juni auf 52,0 zurückgegangen nach 54,6 im Mai. Erwartet worden war ein geringerer Rückgang auf 53,7.

Der DAX gibt gegen 13.10 Uhr MESZ um 1,2% oder 87 Punkte auf 7.192 nach. Technisch ist der Leitindex auf Tagessicht bei 7.200 Punkten unterstützt. Bei 7.355 Punkten liegt ein Widerstand.

Bayer büßen mit 5,4% auf 54,89 EUR am stärksten ein. Händler führen die Kursverluste darauf zurück, dass die beiden Pharmakonzerne Bristol-Myers Squibb und Pfizer einen Erfolg bei der Entwicklung eines Blutverdünners erzielt haben. In diesem als hochlukrativ geltenden Marktsegment ist auch Bayer zusammen mit Johnson & Johnson aktiv. Das von Bristol-Myers Squibb und Pfizer entwickelte "Eliquis" dürfte das Bayer-Medikament "Xarelto" auf den dritten Platz verdrängen, kommentieren die Analysten von Bernstein die Ergebnisse der Phase-III-Studie.

Gleich eine ganze Reihe negativer Nachrichten belasten den Bankensektor. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat vor einer weiteren Ausbreitung der Schuldenkrise im europäischen Währungsraum gewarnt. "Besonders der Hinweis auf die Peripherie-Länder belastet", so ein Händler. Auch die Einladung der belgischen Notenbank, mögliche Umschuldungsszenarien auf 'freiwilliger' Basis mit den Banken zu diskutieren, sei ungünstig. Deutsche Bank geben um 2,1% auf 40,22 EUR nach und Commerzbank um 2,6% auf 3,06 EUR.

Nach hohen Kursverlusten am Vortag legen Merck KGaA dagegen um 1,9% auf 74,39 EUR zu. Ein Händler verweist auf die Hochstufung der Aktie durch das US-Investmenthaus Bernstein. Auch die Autowerte halten sich gut. Händler verweisen darauf, dass Suzuki die Prognose erhöht hat, nachdem dies bereits Nissan am Vortag getan hatte. So steigen BMW um 0,2% auf 65,53 EUR und Volkswagen um 0,4% auf 133,60 EUR.

Bei den Nebenwerten fallen Brenntag mit einem Kursabschlag von 2,8% oder 2,20 auf 76,83 EUR ins Auge. Das Unternehmen schüttet am Berichtstag eine Dividende von 1,40 EUR aus. Gefragt sind dagegen EADS. Als positiv werten Händler die Bestellungen auf der Pariser Luftfahrtschau. EADS stehen mit plus 1,7% auf 22,19 EUR an der MDAX-Spitze.

Roth & Rau verlieren 5,1% auf 20,25 EUR. Um Mitternacht ist das Übernahme-Angebot des schweizerischen Solarunternehmens Meyer Burger für die Aktien von Roth & Rau ausgelaufen. Es betrug 22 EUR je Roth-Rau-Aktie. Damit falle eine Unterstützung für den Wert weg.

DJG/mif/mod/ros

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