Alt 02.12.13, 11:04
Standard Angst vor IPO-Flut dämpft Stimmung in Schanghai
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An den ostasiatischen Börsen haben zu Wochenbeginn die negativen Vorzeichen überwogen. Auf der Börse in Schanghai lastete die Angst vor einer voraussichtlich bald zu erwartenden Flut an Börsengängen. Die chinesische Regulierungsbehörde hatte am Wochenende angekündigt, wahrscheinlich im Januar IPOs wieder zuzulassen, die derzeit ausgesetzt sind.

Das Prozedere für Börsengänge soll reformiert werden und sich künftig stärker am Markt orientieren. Auch soll die Regierung, die in Zeiten schwächerer Märkte IPOs häufig aussetzt und bei der Wiederzulassung staatlichen Unternehmen den Vorzug gibt, weniger Einfluss nehmen können.

Die chinesischen Konjunkturdaten vom Wochenende wiesen Licht und Schatten auf. Der offizielle Einkaufsmanagerindex, den die nationale chinesische Statistikbehörde veröffentlichte, überraschte positiv mit einem zum Vormonat unveränderten Stand von 51,4. Volkswirte hatten den Index bei 51,0 gesehen.

Der von der Bank HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe erreichte in zweiter Lesung im November einen Stand von 50,8, nachdem vorläufig 50,4 gemeldet worden waren. Im Oktober war allerdings ein Indexstand von 50,9 ermittelt worden. Zudem baute das verarbeitende Gewerbe in China im November Arbeitsplätze ab, wenn auch in geringem Umfang.

Die Daten sprächen für eine fortgesetzt akkommodierende Geldpolitik, sagte Qu Hongbin, HSBC-Chefvolkswirt für China. Der geringe Inflationsdruck lasse genügend Spielraum für eine solche Politik, fügte er hinzu.

In Schanghai gaben die Aktienkurse im Schnitt um 0,6 Prozent nach und zeigten sich damit deutlich erholt von ihren Tagestiefs. Anleger nahmen vor allem in Aktien von Medien-, Technik- und Telekommunikationsunternehmen Gewinne mit.

Die Proteste gegen die Regierung in Thailand beunruhigt auch die Börse in Bangkok, wenngleich der SET-Index seine Verluste im Tagesverlauf verringert hat. Der Index gibt um 0,3 Prozent nach.

An der Börse in Sydney büßte der S&P/ASX-200 bei dünnen Umsätzen 0,8 Prozent ein. Händler vermuteten ein umfangreiches "Verkaufsportfolio" zum Monatsbeginn. Auch eine Reihe bevorstehender Börsengänge dürfte Anleger dazu veranlasst haben, Mittel freizusetzen. Blue Chips wie Commonwealth Bank und BHP Billiton ermäßigten sich um 1,2 und 1,3 Prozent.

In Tokio ging der Nikkei-225 kaum verändert aus dem Handel. Nach dem langen Feiertagswochenende in den USA hätten dem Markt die Impulse gefehlt, berichteten Händler. Im Maschinenbausektor verloren Fanuc 0,4 Prozent, Komatsu 0,9 Prozent und Hitachi Construction Machinery 0,9 Prozent. Für alle drei Unternehmen ist China ein wichtiger Absatzmarkt.

Die Aktien der beiden Spielekonsolenhersteller Nintendo und Sony gingen um 0,1 und 1,7 Prozent höher aus dem Handel. Der Auftakt des US-Weihnachtsgeschäfts am Freitag wurde in Tokio als recht gut beurteilt. Zum gegenteiligen Urteil kamen die Anleger in Seoul. Dort verlor der Leitindex Kospi 0,7 Prozent, weil der Umsatz des US-Einzelhandels am sogenannten "Black Friday" die Erwartungen der Südkoreaner verfehlt hatte.

Am Devisenmarkt erholte sich der Dollar von einem kleinen Rücksetzer, der vorübergehend auch die Aktienkurse in Tokio stärker belastet hatte. Im späten asiatischen Handel kostete der Greenback 102,66 Yen. Der relativ stabile Dollar stütze den japanischen Aktienmarkt, der eigentlich leicht überkauft sei, sagte Yoshihiro Okumura von Chibagin Asset Management.

Der Ölpreis legte zu. Das Barrel WTI kostete 93,11 Dollar nach 92,72 Dollar am Freitagabend.

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