Alt 21.11.13, 11:53
Standard Schwacher Yen treibt Nikkei auf Sechsmonatshoch
Beitrag gelesen: 344 x 

Die US-Notenbank hat am Donnerstag wieder einmal den Takt an den Börsen in Ostasien vorgegeben. Mit der Aussage, ihr Anleihekaufprogramm in den "kommenden Monaten" zu drosseln, sorgte sie in Sydney, Hongkong und Schanghai für fallende Kurse. Lediglich in Tokio trieb der schwächelnde Yen die Kurse auf ein neues Sechsmonatshoch.

Wie dem am Vorabend veröffentlichten Protokoll der Oktober-Sitzung der Federal Reserve zu entnehmen ist, rechnen die Währungshüter in den USA mit einem Zurückfahren der Käufe in den kommenden Monaten. Am Vortag hatte der Fed-Gourverneur von St. Louis, James Bullard, bereits den Dezember als möglichen Starttermin ins Spiel gebracht.

Kaum Impulse lieferte dagegen die Bank of Japan (BoJ). Sie lässt die Notenpresse weiter rotieren. Die Währungshüter entschieden das neunte Mal in Folge, ihren geldpolitischen Kurs unverändert fortzusetzen. An den Märkten war zuvor sogar spekuliert worden, dass die Notenbank nicht vielleicht doch eine Schippe drauflegen würde, weil sich das Wachstum im dritten Quartal halbiert hatte. Die Meinung wurde aber nur von einer Minderheit der BoJ-Kenner eingenommen. Die von Dow Jones Newswires befragten Analysten hatten die Entscheidung so erwartet.

Gestützt durch den Kursverlust beim Yen waren an der Tokioter Börse vor allem die Aktien exportorientierter Unternehmen gefragt. Die Papiere von Kyocera verteuerten sich um 2,7 Prozent und Honda legten um 3,4 Prozent zu, während der Nikkei-Index 1,9 Prozent auf 15.366 Punkte gewann.

An den chinesischen Börsen ging es auch belastet von einem leichten Rückgang beim HSBC-Einkaufsmanagerindex für die Industrie bergab. In der vorläufigen Lesung sank der PMI im November auf 50,4 Punkte nach zuvor 50,9 Punkten. Dennoch erreichte der Index in den vergangenen sieben Monaten damit den zweithöchsten Wert. "Kurzfristig sind wir unverändert optimistisch für die Wachstumsperspektiven des Landes", sagte HSBC-Chefvolkswirt in China Qu Hongbin.

Belastet von Gewinnmitnahmen gehörten Rüstungswerte zu den Tagesverlierern. Nach den deutlichen Gewinnen an den vergangenen Tagen gaben Aerospace Communications Holdings 6,8 Prozent und Hafei Aviation Industry 6,2 Prozent ab. Angefeuert von der Hoffnung auf eine steigende Nachfrage angesichts des kälter als erwartet ausgefallenen Winters waren dagegen die Papiere von Kohlenminenbetreibern gefragt. Die Anteile von Zhengzhou Coal Industry & Electric Power gewannen 6,2 Prozent und Datong Coal Industry 4,8 Prozent, während der Shanghai-Composite 0,6 Prozent verlor und der HSI in Hongkong 0,4 Prozent einbüßte.

In Australien drückte der leichte Rückgang beim chinesischen Einkaufsmanagerindex auf die Stimmung. Während der Gesamtmarkt 0,4 Prozent einbüßte, schlossen die Anteile von BHP Billiton kaum verändert, nachdem sich Chairman Jacques Nasser zuversichtlich für die Erholung der US-Konjunktur gezeigt und für China im kommenden Jahr ein BIP-Zuwachs von 7 Prozent prognostiziert hatte.

Am Devisenmarkt sorgte die in den kommenden Monaten anstehende Drosselung der Fed-Anleihekäufe für Kursgewinne beim Dollar. Die US-Devise kletterte über 100,80 Yen und war damit so teuer wie seit Mitte Juli nicht mehr. Am Vortag waren noch Wechselkurse knapp über 100 Yen aufgerufen worden. Auch gegenüber dem Euro verteidigte der Greenback seine Gewinne vom Vorabend. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,3434 Dollar, nachdem sie am Mittwochmorgen noch oberhalb der Marke von 1,35 notiert hatte.

Belastet von der drohenden Straffung der US-Geldpolitik ist die Feinunze Gold am Vorabend bis auf 1.241 Dollar gefallen und damit auf den niedrigsten Stand seit vier Monaten. Im asiatischen Handel erholte sich der Goldpreis etwas und kostete zuletzt 1.248 Dollar.

Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com

DJG/DJN/hhb/flf

Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 12:07 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]