Alt 18.11.13, 22:57
Standard Reformpläne Chinas lassen Börsianer jubeln
Beitrag gelesen: 372 x 

Kräftig aufwärts ist es zum Wochenstart an den Börsen in China gegangen. Dominierte zur Mitte der Vorwoche noch Enttäuschung über die nur vage formulierten Reformvorhaben, die die Kommunistische Partei auf ihrem jüngsten Treffen beschlossen hatte, versetzen nun die ans Tageslicht kommenden Details die Börsianer in Kauflaune.

In Hongkong schnellte der HSI um 2,7 Prozent nach oben, in Schanghai legte das Börsenbarometer um 2,9 Prozent zu. Noch besser schnitten in Hongkong notierte Aktien chinesischer Unternehmen ab. Deren Index schoss um 5,7 Prozent nach oben. Bereits am Freitag hatten Spekulationen über die bevorstehende Bekanntgabe konkreter Maßnahmen Pekings die Indizes stark nach oben getrieben.

Unter anderem war zu Beginn des Wochenendes bekannt geworden, dass China seine Ein-Kind-Politik lockern, die Finanzmärkte weiter öffnen und Restriktionen abbauen will. Gelockert werden sollen beispielsweise Beschränkungen bei Aktieninvestitionen im Ausland sowie bei Fusionen und Übernahmen. Vorgesehen ist auch, dass künftig nicht mehr der Staat entscheiden soll, welche Unternehmen an die Börse gehen dürfen, sondern die Unternehmen selbst.

An den Aktienmärkten sorgten die Reformpläne für Fantasie bei einer Reihe von Einzeltiteln verschiedener Branchen. Gesucht waren Aktien von Brokerhäusern, da diese von den geplanten Änderungen bei den Börsengängen chinesischer Unternehmen profitieren könnten. Citic Securities schossen um 10 Prozent und Haitong Securities um 8,8 Prozent nach oben.

Auch andere Finanzwerte wie Banken- und Versichereraktien legten deutlich zu. Hier trieben Hoffnungen, dass die avisierten Reformen die Finanzhäuser in eine günstigere Wettbewerbsposition bringen könnten. Industrial & Commercial Bank of China gewannen 3,8 und Ping An Insurance 9,5 Prozent.

Daneben legten Aktien von Unternehmen zu, die von einem stärkeren Bevölkerungswachstum profitieren könnten, wie der Windelhersteller Hengan International Group und der Säuglingsnahrungproduzent Biostime International Holdings.

An den anderen Plätzen der Region tat sich wenig. Für tendenziell gute Stimmung sorgten neben den Nachrichten aus China positive Vorgaben der US-Börsen. In Tokio legte der Nikkei-Index mit 15.164 Zählern eine Punktlandung auf dem Vorwochenschluss hin. Gebremst wurde die Aufwärtsbewegung vom Yen, wodurch sich japanische Exporte verteuern. Mit 99,88 Yen je Dollar zeigte sich die japanische Devise im Tagesverlauf von ihren Tiefs um 100,40 wieder etwas erholt.

Am Tokioter Aktienmarkt stand die Sony-Aktie im Fokus. Sie gewann 0,9 Prozent. Getragen wurde der Kurs vom angelaufenen Verkauf der neuen Spielekonsole PlayStation 4. Allein in den ersten 24 Stunden nach der Einführung in den USA und Kanada wurden davon über eine Million Modelle verkauft. Sony will bis zum Ende des Jahres drei Millionen der neuen Geräte absetzen. Bereits an den Tagen zuvor hatte der Kurs in Erwartung einer guten Nachfrage deutlich zugelegt. Auf Wochensicht steht ein Plus von über 13 Prozent zu Buche.

Leicht nach unten ging es - angesichts der Nachrichtenlage aus China etwas überraschend - an der Börse in Sydney. Die Reformpläne seien zwar grundsätzlich positiv zur Kenntnis genommen worden, allerdings hätten Gewinnmitnahmen insbesondere im Finanzsektor die Oberhand behalten, sagten Händler. Außerdem dürften die Absichten Chinas vor allem langfristig wirken, auf kurze Sicht seien sie ohne Belang, sagte ein Teilnehmer. Die Nachrichten aus dem für Australien wichtigsten Handelspartnerland China trieben aber den Austral-Dollar nach oben. Er kostete zuletzt 0,9412 US-Dollar und liegt damit auf einem Einwochenhoch.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/raz

Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 22:11 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]