Alt 13.08.12, 19:42
Standard Börsen geben mit schwachen Japan-Daten leicht nach
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Im Gefolge schwacher Konjunkturdaten aus Japan haben die Kurse an den asiatischen Börsen zum Wochenauftakt zumeist leicht im Minus geschlossen. Ende der vergangenen Woche hatten schon enttäuschende Daten aus China zur dortigen Industrie und zur Handelsbilanz einen deutlichen Hinweis auf die Wirtschaftsprobleme in Asien gegeben. Vereinzelt hatten noch Hoffnungen auf geldpolitische Maßnahmen aus Peking die Märkte gestützt.

In China selbst setzte sich aber im Verlauf eine negative Interpretation durch, nachdem am Wochenende nichts in dieser Richtung passiert war. "Es gibt keine Anhaltspunkte für eine weitere baldige Zinssenkung", sagte Zeng Xianzhao, Analyst bei Everbright Securities. Angesichts der Daten aus der Vorwoche "gibt es die Sorge, dass das Wachstum selbst bis ins vierte Quartal hinein geringer als erwartet ausfallen wird", fügte er hinzu. In Schanghai ging es mit dem Leitindex um 1,5 Prozent nach unten, während die Verluste in Hongkong geringer ausfielen.

Die japanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal mit 1,4 Prozent deutlich langsamer gewachsen als Volkswirte erwartet hatten. Diese waren von einem fast doppelt so starken Plus von 2,7 Prozent ausgegangen. Grund war vor allem der abgeschwächte Export, der unter der globalen Konjunkturdelle und der europäischen Schuldenkrise gelitten hatte.

Der Nikkei in Tokio schloss in der Folge knapp behauptet bei 8.885 Punkten, allerdings mit Beginn der traditionellen Urlaubszeit bei sehr geringen Umsätzen. Auch der Kospi in Seoul gab leicht nach. In Australien legte der S&P ASX 200 dagegen um 0,1 Prozent zu, gestützt von der Hoffnung, dass Stimulusmaßnahmen in China auch die Rohstoffnachfrage antreiben werden. Daher zogen hier die schwer gewichteten Aktien von BHP Billiton um 0,6 Prozent und Rio Tinto um 0,3 Prozent an.

"Die zunehmende Wahrscheinlichkeit von weiteren geldpolitischen Maßnahmen in China, die eher früher als später kommen dürften, ist positiv für Rohstoffaktien und den breiteren Markt", sagte Angus Gluskie von White Fund Management in Australien.

Am Devisenmarkt zeigte sich der japanische Yen relativ unbewegt von den Nachrichten; der US-Dollar tendiert wenig verändert bei 78,22 Yen. Am Freitag hatte sich der Greenback noch zum Yen abgeschwächt, als die Anleger nach den Daten aus China in die als sicherer Hafen geltende japanische Währung flüchteten. Der Euro hält sich wie schon am Freitagabend knapp unter der Marke von 1,23 Dollar.

Das Plus bei den vielen Rohstoffwerten spiegelte sich auch in den Aktien der Goldminenbetreiber wider. Die australische Newcrest Mining, der viertgrößte ihrer Art nach Marktkapitalisierung, hatte für das im Juni abgelaufene Geschäftsjahr einen Gewinnsprung von 23 Prozent ausgewiesen. Die Aktie stieg daraufhin um 4,4 Prozent.

In Tokio gewannen die Papiere von Citizen Holdings 4,2 Prozent, nachdem der Uhrenhersteller sein Umsatzziel für das laufende Jahr auf drei Milliarden Yen erhöht hatte. Dieser Anstieg ist aber teilweise auch auf den Neuerwerb der Firma Prothor zurückzuführen.

In Seoul gaben vor allem die großen Technologiewerte nach: Samsung Electronics verloren 1,7 Prozent auf und LG Electronics 2,7 Prozent.

Kontakt zum Autor: joern.rehren@dowjones.com

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