Alt 10.08.12, 09:51
Standard Konjunkturdaten aus China drücken auf die Stimmung
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Ein markanter Rückgang bei den chinesischen Ex- und Importen sowie schwache Daten zur Kreditvergabe haben am Freitag Anlegern an den ostasiatischen Aktienbörsen die Stimmung verdorben. Die Daten verstärkten vor allem im späten Geschäft an den Handelsplätzen der Region den negativen Trend. Hoffnungen auf weitere konjunkturstimulierende Maßnahmen in China angesichts der enttäuschenden Daten konnten den Abwärtstrend an den Börsen nur zum Teil bremsen.

"Die Märkte haben bereits hohe Erwartungen für weitere geldpolitische Lockerungen eingepreist. Ohne neue und klare Signale in diese Richtung bleibt das Aufwärtspotenzial begrenzt", sagte ein Händler in Schanghai.

In Tokio fiel der Nikkei-225 nach einer viertägigen Gewinnserie um 1,0 Prozent auf 8.891 Punkte, der marktbreitere Topix büßte 0,7 Prozent ein - 24 von 33 Branchen verbuchten Abschläge. Der Kospi in Seoul hielt sich mit 0,3 Prozent im Plus, hier behielt die Hoffnung auf Konjunkturstimuli in China die Oberhand.

In China sank der HSI in Hongkong - auch belastet vom Einbruch von Li & Fung - kurz vor Handelsschluss um 0,9 Prozent und der Schanghai-Comosite um 0,3 Prozent. In Sydney ging es für den S&P/ASW-200 um 0,7 Prozent gen Süden.

Chinas Handelsbilanz enttäuschte, zeigte sie doch klare Ermüdungsanzeichen in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Der Überschuss war im Juli deutlich niedriger als erwartet ausgefallen, was vor allem an einem deutlichen Exportrückgang lag. Der Überschuss reduzierte sich auf 25,1 von 31,7 Milliarden US-Dollar im Juni. Volkswirte hatten ein Plus von 35,2 Milliarden prognostiziert. Die Exporte lagen nur um 1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, während Ökonomen ein Plus von 8 Prozent prognostiziert hatten. Auch der Importanstieg fiel sowohl schwächer als erwartet als auch niedriger als im Vormonat aus.

Damit aber nicht genug: Auch der Umfang der von den chinesischen Banken gewährten Kredite verzeichnete im Juli eine deutlich schwächere Wachstumsrate als noch im Juni und verfehlte zudem die Marktprognosen klar.

Am Devisenmarkt stabilisierten sich Euro und Yen zum US-Dollar, nachdem die US-Devise gestützt von positiven US-Handelsdaten zugelegt hatte. Der Singapur-Dollar büßte zum US-Pendant Boden ein, nachdem die Regierung des Stadtstaates die Wirtschaftsdaten noch oben korrigiert, zugleich aber die ökonomischen Risiken betont hatte. Am Ölmarkt drückten die chinesischen Wirtschaftsdaten die Notierungen, ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI fiel Richtung 93 US-Dollar.

In Tokio kamen vor allem Papiere mit China-Bezug unter die Räder. So gaben die Titel von Hitachi Construction Machinery um 1,9 Prozent nach. Die Aktien von Olympus büßten nach einer Verlustausweitung in der abgelaufenen Periode 1,5 Prozent ein. 2,7 Prozent im Plus schlossen dagegen die Titel von Sony. Der Elektronikkonzern will sich die Tochter So-net komplett einverleiben.

In Seoul bewahrten Papiere aus dem Automobil- und Technologiesektor den Leitindex vor einem Dreh ins Minus. Hyundai Motor gewannen trotz anhaltender Streiks 1,2 Prozent und Hankook Tire Manufacturing 1,3 Prozent. Unter den Technologiewerten stiegen die Schwergewichte von Samsung Electronics um 0.6 Prozent. In Hongkong brachen die Titel des Exportunternehmens Li & Fung um knapp 21 Prozent ein. Die Gesellschaft verbuchte im ersten Halbjahr einen operativen Gewinneinbruch um 22 Prozent auf Jahressicht.

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