Alt 09.08.12, 11:24
Standard Inflationsdaten aus China an Börsen gefeiert
Beitrag gelesen: 407 x 

Sinkender Preisdruck in China und fallende Arbeitslosigkeit in Australien haben am Donnerstag an den ostasiatischen Aktienmärkten für Kauflaune gesorgt. Die chinesischen Verbraucherpreise waren zwar im Juli um 1,8 Prozent gestiegen und damit stärker als mit 1,7 Prozent auf Jahressicht erwartet, zugleich scheint die Inflation aber eingedämmt zu sein. Denn im Vormonat hatte der Preisauftrieb noch bei 2,2 Prozent gelegen.

Händler erhoffen sich in diesem Umfeld weitere staatliche Konjunkturmaßnahmen zur Ankurbelung der schwächelnden chinesischen Volkswirtschaft, denn eine sinkende Inflation erhöht den Spielraum für konjunkturstimulierende Eingriffe. Dazu passten die Daten zu Wachstumsdaten zu Industrieproduktion und Einzelhandelsumsatz in China, die beide die Marktprognosen verfehlten. "Es kann keinen Zweifel geben, dass die Behörden diese Daten als Anlass zum Handeln verstehen", kommentierte Händler Xianfang Ren von IHS Global Insight den Datenkranz.

Positiv aufgenommen wurden auch die Arbeitsmarktdaten aus Australien. Die dortige Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent lag unter der Marktprognose von 5,3 Prozent. Wenig Impulse lieferten indes die Notenbanken in Südkorea und Japan, die beide nicht an der Zinsschraube drehten. Volkswirte waren sich aber relativ einig, dass zumindest die Bank of Korea im weiteren Verlauf des Jahres zusätzliche geldpolitische Lockerungen auf den Weg bringen wird.

Mit der Hoffnung auf konjunkturstützende Maßnahmen in China ging es vor allem an den Börsen in Seoul und Tokio stramm nach oben. Japan und Südkorea sind Exportnationen - der Handel mit China spielt für beide eine wichtige Rolle. Schwache Maschinenbauaufträge in Japan störten dabei nicht. Der Nikkei-225 kletterte um 1,1 Prozent auf 8.979 Punkte, im Verlauf hatte japanische Leitindex die Marke von 9.000 Zählern übersprungen. Der breiter aufgestellte Topix legte um 0,8 Prozent zu, 31 von 33 Sektoren verzeichneten Aufschläge.

Der südkoreanische Kospi rückte um 2 Prozent vor. In Sydney drehte der S&P/ASX-200 nach einem Dreimonatshoch ins Minus und verlor 0,1 Prozent. In Schanghai verbesserte sich der Schanghai-Composite um 0,6 Prozent und in Hongkong der HSI um 1,0 Prozent.

Am Devisenmarkt hielten sich die Bewegungen in Grenzen. Der Euro gab seine Tagesgewinne zum US-Dollar wieder ab und fiel deutlicher unter die Marke von 1,24 Dollar. Der Yen machte nach der Zinsentscheidung der Bank of Japan, die zugleich ihr Anleiheaufkaufprogramm bestätigte, zu US-Dollar und Euro Boden gut. Letztlich bewegte sich die japanische Währung aber vor allem zum Euro volatil seitwärts.

Auch der Blick auf die Einzelwerte manifestierte die China-Hoffnungen: In Tokio profitieren vor allem Aktien mit starkem China-Geschäft von den Inflationsdaten und damit einhergehenden Erwartungen. Die Aktien von Komatsu gewannen 0,8 Prozent und die von Fanuc 1,8 Prozent. Beide Werte notierten zwischenzeitlich deutlich stärker im Plus. Nach einer angehobenen Prognose stiegen die Titel von Dowa Holdings um 10 Prozent. Dagegen hat Nikon seinen Ausblick gesenkt, Anleger schickten die Titel um 8,1 Prozent auf Talfahrt.

Auch in Seoul standen Aktien mit China-Bezug aus den Branchen Stahl, Chemie und Bau ganz oben in der Anlegergunst. Posco verteuerten sich um 2,4 Prozent und Doosan Infracore um 2,2 Prozent. Die Titel des Rohstoffkonzerns Rio Tinto gewannen in Sydney 3,6 Prozent, das Unternehmen lieferte eine überzeugende Halbjahresbilanz. Im Schlepptau ging es für die Wettbewerberpapiere von BHP Billiton, Woodside und OZ Minerals zwischen 0,7 und 1,6 Prozent nach oben.

Kontakt zum Autor: florian.faust@dowjones.com
DJG/DJN/flf/gos

Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 22:23 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]