Alt 06.08.12, 13:00
Standard Neuer Optimismus nach US-Arbeitsmarktdaten
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Die Rally zum Ausklang der Vorwoche an den europäischen und US-Aktienmärkten hat sich am Montag in Ostasien nahtlos fortgesetzt. Die besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten und neue Zuversicht für Fortschritte in der Eindämmung der Schuldenkrise in Europa sorgten in Tokio und an den Nachbarbörsen für Kauflaune. Der Euro zeigte sich zum Dollar weiter stabilisiert.

"Die unerwartet starke Zunahme der Beschäftigung in den USA und der leichte Anstieg des ISM-Index für den Dienstleistungssektor dürfte die Ängste dämpfen, dass die USA Europa in die Rezession folgen", kommentierte Volkswirt Paul Ashworth von Capital Economics das Tagesgeschehen. In der Schuldenkrise sorgten Spekulationen für eine gewisse Beruhigung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ungeachtet der jüngst enttäuschenden Aussagen ihres Präsidenten Mario Draghi bereits im kommenden Monat spanische und italienische Anleihen kaufen könnte, um damit das hohe Zinsniveau in beiden Ländern zu senken.

"Bei der EZB scheint irgendetwas am Kochen zu sein", sagte Analyst Jung Seung-jae von Mirae Asset Securities und weiter: "Sie könnte früher als erwartet Maßnahmen ergreifen". In Tokio gewann der Nikkei-Index 2 Prozent auf 8.726 Punkte, in Seoul schnellte der Kospi ebenfalls um 2 Prozent nach oben und in Sydney gewann das Marktbarometer 1,2 Prozent. In Hongkong schaffte es der HSI erstmals seit Mai wieder über der Marke von 20.000 Punkten. In Schanghai, wo bereits zum Ende der Vorwoche ein Eigenleben gegen den allgemeinen Trend zu beobachten war, ging es lediglich um 1 Prozent aufwärts. Dort wurde die Kaufneigung etwas gebremst von zum Ende der Woche anstehenden neuen Konjunkturdaten.

Die erhöhte Risikoneigung an den Finanzmärkten ließ sich auch am Euro und anderen Devisen ablesen, die als besonders riskant gelten. Nach dem Anstieg am Freitag verteidigte die Gemeinschaftswährung das erhöhte Niveau um 1,24 Dollar. Auf der andern Seite schwächelte der als Fluchthafen geltende Yen, der Dollar stieg auf 87,44 Yen.

An den Börsen waren nach der starken Erholung der Preise vieler Rohstoffe als Reaktion auf den gestiegenen Konjunkturoptimismus Aktien der entsprechenden Sektorunternehmen gesucht. So konnte beispielsweise der Ölpreis seinen Anstieg um fast 5 Prozent vom Freitag auf 91,28 Dollar weitgehend verteidigen. In Sydney machte die Aktie von Rio Tinto einen Satz um über 4 Prozent nach oben. Die Titel von Fortescue Metals wurden um 3,1 Prozent nach oben genommen. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, die Finanzierung seiner Expansion in Westaustralien gesichert zu haben. Die Papiere von Inpex Corp zogen in Japan um 5 Prozent an und die von Cnooc in Hongkong um 2,9 Prozent.

In Tokio legten die Anteilsscheine exportlastiger Unternehmen mit der Schwäche des Yen besonders zu, der Kospi in Seoul wurde gestützt vom Plus von 4,1 des Schwergewichts Samsung Electronics. Auch SK Hynix legten in ähnlicher Größenordnung zu.

Die Aktien von Toyota Motor profitierten vom am Freitag präsentierten höchsten Quartalsgewinn seit vier Jahren, konnten mit einem Plus von 2,3 Prozent das Tageshoch aber nicht halten. Grund war eine Rückrufaktion des Unternehmens für 160.000 Fahrzeuge des Modells RAV4. Auch andere Automobiltitel wie Mazda oder die Aktie des Subaru-Herstellers Fuji Heavy Industries waren gesucht. Die Titel von Isuzu Motors verteuerten sich nach einer Verdopplung des Quartalsgewinns um 5,7 Prozent.

Auf der Verliererseite standen weiter die Aktien von Sharp mit einem Minus von gut 5 Prozent. Einem Bericht zufolge erwägt die taiwanische Hon Hai Precision Industry eine Neuverhandlung über ihr Investment in Sharp nach dem jüngsten starken Kursverfall der Aktie. In Hongkong gehörten Aktien von Unternehmen mit starker Ausrichtung auf Europa zu den Favoriten. Esprit Holdings wurden 4,5 Prozent höher gehandelt, für die Papiere des Bankenriesen HSBC mussten 3,2 Prozent mehr bezahlt werden.

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