Alt 01.08.12, 12:38
Standard Nervosität vor Entscheidungen der Notenbanken steigt
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Nach fünf Handelstagen mit Kursgewinnen an den Aktienbörsen in Ostasien haben am Mittwoch Gewinnmitnahmen für eine insgesamt uneinheitliche Tendenz gesorgt. Wenig berauschende Konjunkturdaten und die zunehmende Nervosität vor den Entscheidungen der Notenbanken in den USA und Europa sorgten zudem für Kaufzurückhaltung bei den Akteuren. Den Anfang macht am Abend (MESZ) die US-Notenbank (Fed). An Wall Street hatten wieder schwindende Hoffnungen auf neue geldpolitische Lockerungsmaßnahmen in den USA bereits am Dienstag für moderate Kursverluste gesorgt.

Die Strategen von Barclays Capital glauben, dass die Treffen der Notenbanker am Mittwoch und Donnerstag die Märkte enttäuschen werden. Auch Mitul Kotecha von Credit Agricole ist eher skeptisch gestimmt: "Die Erwartung an die Fed ist vielleicht etwas geringer als jene an die EZB, aber jüngste Presseberichte zeigen, dass die Fed einer Ausweitung ihrer Bilanz zumindest näher kommt." In der Vorwoche hatte der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, mit seiner Aussage für Optimismus an den Finanzmärkten gesorgt, die EZB werde alles tun, was notwendig sei, den Euro zu retten.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Euro im asiatisch beherrschten Handel stabil mit Ständen knapp über 1,23 Dollar. Der Dollar erholte sich unterdessen nach einem zwischenzeitlichen Tief von 77,96 Yen wieder auf 78,20 Yen, was auch am japanischen Aktienmarkt für eine Erholung von den Tagestiefs sorgte. Der Devisenmarkt warte nicht nur auf die Notenbankenentscheidungen, sondern blicke bereits auch auf den Freitag, wenn die potenziell richtungweisenden US-Arbeitsmarktdaten für Juli gemeldet werden, hieß es.

Schwächste Börse in Asien war am Mittwoch Tokio. Der Nikkei-Index verlor 0,6 Prozent auf 8.642 Punkte, hatte im Tagestief aber bereits 8.578 Zähler markiert. In Sydney verlor der Leitindex knapp 0,2 Prozent, nachdem der Index für das verarbeitende australische Gewerbe auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren gefallen war. In Schanghai erholte sich das Marktbarometer dagegen um knapp 1 Prozent, nachdem es zuletzt auf ein Mehrjahrestief zurückgefallen war.

Von neuen chinesischen Einkaufsmanagerindizes (PMI), die etwas schwächer ausgefallen waren als von Analysten vorhergesagt, gingen kaum negative Impulse aus. Der offizielle PMI ist im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken, wobei er mit 50,1 Punkten noch auf eine Expansion hindeutet. Experten hatten einen Wert von 50,4 erwartet. Der von HSBC ermittelte Index legte dagegen zu, ohne aber den von Analysten prognostizierten Wert von 49,5 zu erreichen.

In Tokio litten gleichwohl Aktien einiger stark vom China-Geschäft abhängiger Unternehmen unter den Daten. Dass die Konjunktur in China offenbar weiter lahmt, dürfte im kommenden Quartal bei den Unternehmensergebnissen weitere Spuren hinterlassen, hieß es. Am Dienstag nach Börsenschluss hatte der stark vom chinesischen Markt abhängende Baumaschinenhersteller Komatsu seinen Gewinn- und Umsatzausblick gesenkt und einen Gewinneinbruch von 42 Prozent berichtet. Die Aktie von Komatsu rutschte um 7,1 Prozent ab, das Pendant von Hitachi Construction Machinery im Sog um 3,7 Prozent.

Die Anteilsscheine von Sumitomo Heavy Industries brachen um 15 Prozent ein, belastet von einer drastischen Senkung des Gewinnausblicks. Für die Titel von Seiko Epson ging es um 16 Prozent abwärts. Hier hatten sowohl Quartalsergebnis und auch Ausblick enttäuscht. Dem Unternehmen macht die Euro-Schwäche ebenso zu schaffen wie die schwache Konjunktur in Europa und den USA sowie das nur mäßige Wachstum in den Schwellenländern.

Einen Kurssprung um 7 Prozent vollführten die Titel von Panasonic, nachdem das Technologieunternehmen im Berichtsquartal wieder schwarze Zahlen geschrieben hatte. Die Toshiba-Papiere legten um 0,7 Prozent zu. Das Unternehmen rechnet im Gesamtjahr weiter mit einem Gewinn.

In Sydney gehörten zyklische Papiere nach den schwachen Konjunkturdaten zu den Verlierern. Die Aktien von BHP Billiton, Woodside Petroleum und News Corp verloren bis zu 1,5 Prozent.

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August 01, 2012 04:31 ET (08:31 GMT)

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