Alt 27.07.12, 12:24
Standard EZB-Bekenntnis zum Euro gibt Aktien Auftrieb
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Die asiatischen Aktienmärkte haben am Freitag im Fahrwasser der europäischen und US-Börsen zugelegt. Hinter den Kursgewinnen stand das Bekenntnis der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Euro. EZB-Präsident Mario Draghi hatte versichert, die Zentralbank werde alles Notwendige tun, um die Gemeinschaftswährung zu erhalten.

Diese Äußerung Draghis ist der bislang deutlichste Hinweis darauf, dass die EZB massiv Staatsanleihen der Eurozone kaufen würde, wenn sich die Situation verschlimmern würde. Vor der EZB-Sitzung in der kommenden Woche sei das ein beruhigendes Signal an die Anleger, sagte Kim Chul-jung, Analyst bei Korea Investment & Securities. Viele Investoren dürften nun abwarten, was die EZB entscheide, ehe sie eventuell wieder verkauften.

In Tokio gewann der Nikkei-225-Index 1,5 Prozent. In Hongkong legte der Hang-Seng-Index um zwei Prozent zu. Der Shanghai-Composite-Index reagierte eher verhalten auf die Nachrichten aus Europa und stieg um nur 0,1 Prozent. Der Markt in Schanghai stand noch immer unter dem Eindruck der schwächeren heimischen Wirtschaft. Seine Konsolidierung werde noch einige Zeit dauern, nachdem der Shanghai-Composite in dieser Woche durch mehrere Tiefs gefallen sei, sagte Wang Xiaojun von China Minzu Securities. Unterdessen profitierte der südkoreanische Leitindex Kospi von überzeugenden Geschäftszahlen des Technologie-Schwergewichts Samsung Electronics und legte um 2,6 Prozent zu.

Samsung-Aktien gewannen 5,2 Prozent, nachdem das Unternehmen einen Rekordgewinn gemeldet hat. Die Aktien von LG Electroncis profitierten von der Erwartung, dass das Unternehmen im dritten Quartal eine Ergebnisverbesserung erzielen werde, und gingen um 7,3 Prozent höher aus dem Handel.

In Tokio verbesserten sich die Papiere von Toshiba um knapp fünf Prozent. Die Zeitung Nikkei hat berichtet, das Unternehmen habe dank seiner Infrastruktur-Sparte im Zeitraum April bis Juni einen höheren operativen Gewinn erzielt. Der Stahlkonzern JFE hatte einen überzeugenden Ausblick gegeben, was seiner Aktie zu einem Plus von gut sieben Prozent verhalf.

Die Aktien des Automobilkonzerns Nissan stiegen um knapp drei Prozent, obwohl das Unternehmen im ersten Geschäftsquartal einen geringeren operativen Gewinn erzielt hatte als erwartet. Die Aktien würden in der Hoffnung gekauft, dass die Ertragslage von Nissan ihren Boden erreicht habe, sagten Händler. Der Kurs von Wettbewerber Toyota rückte um 2,6 Prozent vor. Mit 4,97 Millionen verkauften Fahrzeugen in der ersten Hälfte des Jahres ist Toyota wieder größter Automobilhersteller der Welt, vor General Motors und Volkswagen.

Die Draghi-Aussagen stützten nicht nur die Aktienmärkte, sondern auch die meisten asiatischen Währungen. Der Yen notiert zum US-Dollar indessen nahe der Marke von 78 Yen je Dollar. Die hartnäckige Stärke des Yen könnte die japanische Notenbank zwingen, am Devisenmarkt zu intervenieren, befürchten Volkswirte. Spätestens dann, wenn für einen Dollar weniger als 77 Yen gezahlt würden, werde die Bank of Japan eingreifen. Der Euro gibt zum Dollar wieder etwas nach, nachdem ihn Draghi am Donnerstag über 1,23 Dollar getrieben hatte. Ein Euro kostet 1,2274 Dollar.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

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July 27, 2012 04:08 ET (08:08 GMT)

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