Alt 17.12.10, 17:41
Standard XETRA-SCHLUSS/Etwas leichter nach Verfall - DAX unter 7.000 Punkten
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FRANKFURT(Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag zum so genannten Großen Verfall etwas leichter geschlossen. Händler sprachen von einem ruhigen Geschäft. Es sei zu keinen größeren Verwerfungen gekommen. Der besser als erwartet ausgefallene ifo-Geschäftsklimaindex blieb ohne stärkeren Einfluß auf die Kurse. "Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass sich die Konjunktur oder das Investitionsklima abschwächen", meinte ein Händler.

Der DAX verlor 0,6% oder 42 auf 6.982 Punkte. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 157,3 (Vortag: 77,9) Mio Aktien im Wert von rund 6,47 (Vortag: 2,52) Mrd EUR. Der ifo-Geschäftsklimaindex, der am Vormittag veröffentlicht wurde, erreichte mit 109,9 Punkten ein neues Rekordhoch. Volkswirt Thilo Heidrich von der Deutschen Postbank merkte an, dass der ifo-Index "sowohl in der Bewegung als auch in der Zusammensetzung von einem anhaltenden Aufschwung in Deutschland kündet". Die am Nachmittag bekannt gegebenen Frühindikatoren aus den USA hatten dagegen keinen Einfluss auf den Handel, hieß es.

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union hatten am Vortag einen Kompromiss zum Umgang mit Schuldenproblemen in der Eurozone nach 2013 erreicht. "Es ist ein Minimalkompromiss, denn ein Scheitern war keine Option", kommentierten die Analysten der Helaba.

Gefragt waren SAP, die um 1,6% auf 37,99 EUR zulegten. Die am Vorabend vorgelegten Zahlen von Oracle seien gut für die Gesamtbranche, meinte ein Händler. Bei SAP sei das Interesse von Katar und der gleichzeitige Verkaufswille von SAP-Mitgründer Klaus Tschira hinzugekommen. "Einer will kaufen und einer verkaufen - das gibt eine runde Investmentstory", sagte ein Händler. Katar steht laut Finanzminister Kamal Youssef Hussein am Beginn von Direktinvestition in das deutsche IT-Segment, so die "FTD". Gleichzeitig betonte SAP-Mitgründer Klaus Tschira, er sei grundsätzlich bereit, seinen Anteil an dem Softwarehersteller zu verkaufen.

MAN stiegen um 2% auf 91,52 EUR und erholten sich damit weiter von den Verlusten der Vorwoche. Auch Beiersdorf konnten mit einem Anstieg von 1,7% auf 41,88 EUR die vorherigen Abgaben etwas aufholen. Fresenius SE verloren dagegen 2% auf 63,57 EUR. Ein Händler verwies auf charttechnische Faktoren. Der Gesundheitskonzern will 2011 weiter wachsen und setzt dabei vorrangig auf organisches Wachstum. Im Visier hat Fresenius auch kleine und mittelgroße Zukäufe, wie Vorstandsvorsitzender Ulf M. Schneider in einem Interview mit Dow Jones Newswires sagte. Zudem kündigte Fresenius eine Dividendenerhöhung an.,

Schwach zeigen sich zudem VW, die um 3,4% auf 121,80 EUR nachgaben. Händler führten dies auf den Großen Verfall sowie Umschichtungen in die Aktie von MAN zurück.

Herausragender Wert waren jedoch Südzucker im MDAX, die um 9,2% auf 20,20 EUR zulegten, nachdem das Unternehmen die Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2010/11 erhöht hatte. "Mit Blick auf die Einzelsegmente hätte man sich das denken können, aber der Markt hat das noch nicht eingepreist", sagte ein Händler.

Nordex fielen dagegen um 3,5% auf 5,43 EUR. Die UBS hatte die Aktie auf "Verkaufen" von "Neutral" abgestuft. Sie verwiesen auf den anhaltenden Druck auf die Energiepreise sowie die sinkenden Investitionen der Versorger, was das Erholungspotenzial auf mittlere Sicht begrenze. Auch das US-Geschäft dürfte kaum etwas zum Ergebnis beisteuern. Wie alle Großen der Branche habe auch Nordex in jüngster Zeit in den USA Produktionsstätten eingerichtet, so dass dort mit Überkapazitäten zu rechnen sei.

DJG/mif/ros

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