Alt 16.12.10, 16:25
Standard XETRA-MITTAG/Kaum verändert - Spanische Auktion positiv
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FRANKFURT(Dow Jones)---Weiter kaum verändert zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstagmittag. Schwächere US-Vorgaben und das ohnehin lustlose Vorweihnachtsgeschäft fordern ihren Tribut. Zudem gibt es kaum wichtige Unternehmensnachrichten. Der DAX legt gegen 13.03 Uhr um 0,1% oder 4 auf 7.020 Punkte zu. Leicht positiv wird der Verlauf der Auktion spanischer Staatsanleihen aufgenommen.

Hauptgesprächsthema ist jedoch weiter der Beginn des zweitägigen Treffens der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union in Brüssel. Dabei wird es um einen dauerhaften Mechanismus gehen, der die Refinanzierungsprobleme von Mitgliedern des Euroraums langfristig lösen kann. "Dabei steht nicht mehr und nicht weniger als die Glaubwürdigkeit der Europäischen Union auf dem Spiel", sagt ein Händler. Denn wer solle im Konzert der Großmächte die Europäer noch Ernst nehmen, wenn es ihnen noch nicht einmal gelinge, ihre Gemeinschaftswährung zu erhalten.

Aus den USA stehen am Nachmittag die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe an. Volkswirte rechnen mit einem Anstieg um 4.000 binnen Wochenfrist. Hinzu kommen die Baubeginne und Baugenehmigungen im November. Schließlich steht mit dem Philly-Fed-Index ein weiterer regionaler Frühindikator auf dem Programm. Er misst die Wirtschaftsaktivität im Verarbeitenden Gewerbe der Region Philadelphia. Volkswirte erwarten einen Rückgang auf plus 18,0 von plus 22,5 Punkten im Vormonat. Der Empire-State-Index, das bereits veröffentlichte Pendant für die Region New York, hat am Mittwoch positiv überrascht. Unterstützung für den DAX bei 6.970 Punkten gesehen.

Deutsche Börse steigen um 1,6% auf 51,54 EUR. Hier gibt es unterschiedliche Meinungen zur möglichen Finanztransaktionssteuer. Die "Financial Times Deutschland" schreibt, Finanzminister Schäuble plane eine Steuer von 0,01%. "Die Frage ist vor allem, wie sich High-Frequency-Trader verhalten", sagt ein Marktteilnehmer. Er rät, die Gestaltung abzuwarten. So gebe es in London verschiedene Möglichkeiten, die so genannte "Stempel-Steuer" zu umgehen. Ein weiterer Marktteilnehmer ist skeptischer: "Die Steuer muss irgendwo eingespart werden, und das geht zu Lasten der Deutschen Börse", meint er.

MAN steigen um 0,6% auf 90,15 EUR. Hier hat Cheuvreux den Titel auf die "Top-Pick"-Liste gesetzt. Beiersdorf fallen 0,2% auf 41,12 EUR, nachdem Analysten auf die enttäuschenden Aussagen vom Vortag mit Abstufungen reagiert haben. So nimmt die Credit Suisse die Aktie auf "Neutral" von "Buy" herunter und UniCredit senkt das Kursziel auf 40 von 50 EUR. RWE werden von Goldman Sachs mit "Sell" bestätigt und das Ziel auf 45 nach 49 EUR gesenkt. RWE steigen trotzdem um 0,3% auf 49,62 EUR. Die UBS senkt Kabel Deutschland auf "Neutral" von "Buy", die Aktien fallen um 4,3% auf 36,27 EUR. Hochtief legen um 0,5% zu auf 66,03 EUR, hier hat die UBS das Ziel auf 76 von 69 EUR erhöht.

K+S geben 0,6% ab auf 54,54 EUR, nachdem sie am Morgen noch von der Entwicklung in Russland profitiert hatten. Dort könnten laut einem Medienbericht Uralkali und Silvinit fusionieren. "Dass es in der Branche Konsolidierungsfantasie gibt, ist bekannt", so ein Händler. Zudem stärke sich K+S durch die Übernahme von Potash One. Positiv wirke weiter die Preiserhöhung um 6% für Kaliumchlorid. Das sei die vierte Preiserhöhung in Folge.

Bilfinger Berger legen um 1,9% zu auf 61,68 EUR mit dem möglichen Verkauf ihrer Australien-Tochter. Die Australian Financial Review schreibe, Land Lease sei an einer Übernahme der Bilfinger-Tochter interessiert. "Dass Bilfinger verkaufen will, ist hinlänglich bekannt", so ein Marktteilnehmer. "Jetzt geht es um den Preis", ergänzt er. Möglicherweise werde Bilfinger von der Entwicklung etwas gestützt, einen stärkeren Impuls werde aber vermutlich erst eine Preisbekanntgabe ausüben.

Klöckner&Co geben um 3,3% auf 20,61 EUR ab. Der Stahlhändler begibt eine Wandelanleihe in Höhe von rund 185 Mio EUR. Analyst Hermann Reith von der BHF-Bank hält damit die Wahrscheinlichkeit für künftige Akquisitionen durch Klöckner für gewachsen. Schließlich habe des Unternehmen bereits rund 500 Mio EUR in der Kasse und plane laut eigener Wachstumsstrategie eine Vervierfachung des Umsatzes bis 2020.

DJG/mod/gei

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