FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch knapp behauptet geschlossen und dabei vorübergehende Verluste wieder ausgebügelt. Die Prüfung der Kreditwürdigkeit Spaniens auf eine Abstufung durch die Ratingagentur Moody's brachte zunächst Abgaben. Am Nachmittag erholte sich der Markt dann aber wieder im Gefolge der US-Börsen, die im frühen US-Geschäft zulegen konnten. Die Zustimmung des irischen Parlaments zum Rettungspaket von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds sorgte zudem für etwas Entspannung.

Der DAX gab um 0,2% oder 11 Punkte auf 7.016 nach. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 93,0 (Vortag: 75,5) Mio Aktien im Wert von rund 3,15 (Vortag: 2,35) Mrd EUR.

Konjunkturdaten aus den USA blieben ohne stärkere Auswirkungen. Sowohl die Industrieproduktion für November als auch der Empire-State-Index übertrafen die Erwartungen. "Damit scheint die Erholung der US-Industrie, die im Spätsommer und Frühherbst eine Pause eingelegt hatte, wieder voranzukommen", kommentierte ein Volkswirt die Daten.

Der Verkauf der Problemsparte SIS an Atos Origin ließ die Siemens-Aktie um 2,3% auf 93,19 EUR steigen. "Damit hat CEO Löscher alle Problemfelder gelöst", meinte ein Analyst. Die Franzosen zahlten für die Sparte 850 Mio EUR. K+S waren ebenfalls gesucht. Händler verwiesen auf die Preiserhöhung um 6% für Kaliumchlorid. Geringere Ernten bei Sojabohnen und Zuckerrohr in Südamerika könnten die Nachfrage nach Kalidünger noch weiter steigen lassen. Zudem profitiere das Unternehmen von der Nachfrage nach Streusalz. Die Aktie legte um 1,6% auf 54,87 EUR zu.

Bankenwerte standen dagegen wegen der Aussicht auf eine Herunterstufung Spaniens unter Abgabedruck. Deutsche Bank verloren 1,7% auf 39,49 EUR. Auch Beiersdorf mussten Federn lassen. "Enttäuschend ist, dass die Marge durch das Restrukturierungsprogramm nicht nur 2011 belastet wird, sondern bis 2013 durch eine Steuerquote von 35%", sagte Analyst Carsten Mainitz von SRH AlsterResearch mit Blick auf die Aussagen von Beiersdorf bei einem Investorentreffen in London. Die Aktie fiel um 5,7% auf 41,20 EUR zurück.

Die Versorgertitel litten einmal mehr unter einer Herunterstufung. Die Analysten der Deutschen Bank hatten RWE und E.ON auf "Hold" von "Buy" gesenkt. E.ON verloren 1,6% auf 22,55 EUR, RWE gaben um 1,1% auf 49,47 EUR nach.

Die Aktie von Salzgitter war mit 3,9% auf 58,17 EUR im MDAX eine der Favoriten. Die Analysten von Credit Suisse erwarten eine Rally der Stahlpreise, was den zurück gebliebenen Stahlwert zu Auftrieb verhalf.

Dagegen dominierten im TecDAX die Verlusten. Aixtron büßten hier 3,2% auf 26,75 EUR ein. Grund war eine Herabstufung der Aktie des US-Wettbewerbers Veeco auf "Hold" von "Buy" durch die Citigroup. Die Analysten verwiesen auf die Gefahr von Subventionskürzungen für Metal-Organic-Chemical-Vapor-Deposition-Systeme (MOCVD) in China. Dieser Markt wird weltweit von Veeco und Aixtron dominiert.

Nordex litten unter einer Abstufung auf "Neutral" von "Overweight" durch HSBC und gaben 4,5% auf 5,58 EUR nach. Auch die Solarwerten standen wegen der unsicheren Aussichten des Sektors unter Druck. Evotec stiegen dagegen um 1,4% auf 2,85 EUR. Das Hamburger Biotechnologieunternehmen arbeitet mit der AstraZeneca-Tochter MedImmune auf dem Gebiet der Diabetesforschung zusammen.

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