Alt 09.12.10, 14:33
Standard XETRA-MITTAG/DAX wenig bewegt - Gewinnmitnahmen bei Zyklikern
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich bis Donnerstagmittag wenig bewegt. Allerdings weisen einzelne Sektoren sehr unterschiedliche Entwicklungen auf. Während Banken und Versicherer gekauft werden, setzen bei Zyklikern deutlichere Gewinnmitnahmen ein. Gegen 13.16 Uhr MEZ verliert der DAX 0,1% oder 6 auf 6.970 Punkte. Marktteilnehmer zeigen sich zurückhaltend.

Die starke Ausweitung der Renditen an den Anleihemärkten in den vergangenen Tagen habe für Verunsicherung gesorgt. Nun werde erst einmal die weitere Entwicklung abgewartet. Positiv sei, dass am Vortag in den USA neue zehnjährige Staatspapiere gut platziert werden konnten. Das habe den Abverkauf bei Renten erst einmal gestoppt.

"Solange die 6.900er Marke hält, bleibt die Situation bullish", so ein technischer Analyst. Kurzfristig sei der DAX schon bei 6.950 Punkten unterstützt, meint ein Händler. Aus technischer Sicht wäre bei einem Überwinden des Jahreshochs bei 7.043 Punkten der Weg frei bis 7.200 Punkte, sagt ein Händler. Unterstützt sei der DAX um 6.900 Zählern.

Wie erwartet keine Impulse setzte die geldpolitische Entscheidung in England. Die Bank of England hat den Leitzins bei 0,50% bestätigt. In den USA steht am Nachmittag die Entwicklung der Erstanträge auf Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung auf der Agenda. Am Abend wird dann noch die Auktion 30-jähriger US-Staatsanleihen erwartet.

Starker Nachfrage erfreuen sich am Berichtstag Banken und Versicherer. Deutsche Bank steigen um 3% auf 39,72 EUR, für die Commerzbank geht es um 1,8% auf 5,84 EUR nach oben. Allianz rücken 2,9% auf 90,64 EUR, für Munich Re geht es 1,9% auf 114,30 EUR nach oben und Hannover Rück gewinnen 3% auf 39,63 EUR. Bankenaktien sind international gesucht.

Händler verweisen unter anderem auf eine Einschätzung von Goldman Sachs, nach der die US-Banken wieder verstärkt Kredite ausgeben. Auch scheint sich die Lage in der Peripherie der Eurozone zumindest kurzfristig erst einmal beruhigt zu haben. Mit Blick auf die Versicherer verweisen Teilnehmer auch auf die günstige Bewertung des Sektors.

Die wieder steigenden Renditen an den Anleihemärkten, sollten sie sich denn als nachhaltig erweisen, wären indes eine gute Nachricht für den Sektor, der unter den niedrigen Zinsen leidet. Im Handel zeigt man sich aber noch zurückhaltend: "Der Anstieg der Renditen ist noch viel zu frisch und fragil, um zu hoffen, dass das Leiden der Lebensversicherer unter dem Niedrigzinsumfeld damit ein Ende haben könnte", kommentiert ein Beobachter.

Unter den Gewinnern im DAX sind auch adidas, die 3,1% auf 51,23 EUR zulegen. Credit Suisse hat die Aktie mit "Outperform" und einem Kursziel von 55 EUR gestartet. Deutsche Telekom erholen sich derweil und gewinnen 1,1% auf 9,97 EUR. Ansonsten kommt es bei Zyklikern aber zum Teil zu heftigen Gewinnmitnahmen. BASF geben 1,5% auf 60,08 EUR nach, Infineon 2,5% auf 7,12 EUR, Siemens 2,4% auf 88,84 EUR oder ThyssenKrupp 1,3% auf 30,54 EUR.

Die stärksten Abgaben muss allerdings der Automobilsektor hinnehmen. "Anlass ist ein Bericht aus China", so ein Händler. Demnach will die chinesische Regierung im kommenden Jahr die Steuervergünstigungen bei Autokäufen auslaufen lassen. "Da die Margenaussichten der deutschen Hersteller sehr gut sind, sollte das die Kurse aber nicht längerfristig belasten", so ein Händler. BMW verlieren 2,3% auf 60,50 EUR, VW 3% auf 125,35 EUR und MAN 2,1% auf 90,17 EUR. In der zweiten Reihe geht es für Continental sogar 5,3% auf 61,25 EUR nach unten.

Nach einer Abstufung durch Morgan Stanley auf "Equalweight" von "Overweight" fallen Lufthansa um 2,7% auf 17,29 EUR. Die Verkehrszahlen für November haben derweil den positiven Trend der vergangenen Monate bestätigt. Eine Abschwächung ist nach Einschätzung eines Analysten nicht erkennbar.

DJG/mpt/ros

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