Alt 06.01.12, 18:07
Standard XETRA-SCHLUSS/Leichter - Gewinnmitnahmen trotz guter US-Daten
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FRANKFURT (Dow Jones) - Leichter hat sich der deutsche Aktienmarkt am Freitag aus dem Handel verabschiedet. Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende und nach einer starken Handelswoche drückten den Markt ins Minus. Schlechte Nachrichten gab es kaum, der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung überraschte sogar positiv. Finanzwerte setzten jedoch ihre Talfahrt fort und zogen den DAX ins Minus. Der Index verlor 0,6 Prozent oder 38 auf 6.058 Punkte.

Der US-Arbeitsmarkt erholte sich im Dezember stärker als erwartet: Die 200.000 neugeschaffenen Stellen lagen über der Konsenserwartung der Volkswirte von 155.000. Selbst nach dem sehr guten ADP-Bericht vom Vortag waren die erhöhten Schätzungen nur von bis zu 200.000 ausgegangen. Lediglich die Abwärtsrevision im November um 20.000 Jobs bremste die Euphorie etwas. Auf die starken US-Daten reagierte der Markt mit Käufen im US-Dollar, das folgende Minus im Euro sorgte an den Aktienmärkten für etwas Verstimmung.

Auch die Daten aus Europa waren weit weniger positiv als die aus den USA: So gingen die Auftragseingänge der deutschen Industrie im November deutlich stärker zurück als erwartet. Sie fielen um 4,8 Prozent und löschten das Oktober-Plus von 5 Prozent aus. Volkswirte hatten lediglich mit einer leichten Delle von 1,7 Prozent Minus gerechnet. Die Aufträge aus dem Ausland gingen sogar um fast 8 Prozent zurück. Auch der Index der EU-Kommission zum Wirtschaftsvertrauen in der Eurozone hat sich im Dezember eingetrübt.

Übergeordnet lastete abermals Angst vor Kapitalerhöhungen bei Banken auf dem Markt, nachdem die italienische Großbank UniCredit am Mittwoch Details ihrer Kapitalmaßnahme veröffentlicht hatte. Auch die Refinanzierungsfähigkeit der Peripheriestaaten rückte wieder in den Blick: Die Rating-Agentur Fitch senkte die Einstufung von Ungarn. Besonders Finanzwerte gehörten damit erneut zu den Verlierern. Deutsche Bank fielen um 3,5 Prozent auf 27 Euro glatt, Allianz um 1,3 Prozent auf 73,88 Euro. Commerzbank schafften indes den Sprung ins Plus und legten 0,2 Prozent zu auf 1,22 Euro.

Bei den Zyklikern gewannen Thyssen 1,3 Prozent auf 19,29 Euro und MAN 0,9 Prozent auf 74,35 Euro. Die Autohersteller rutschten hingegen nach der starken Performance am Vortag ab und gaben jeweils über ein Prozent nach.

Bei den Versorgern konnten nur RWE ihr Plus von 1,3 Prozent auf 28,37 Euro verteidigen. E.ON schlossen 0,2 Prozent tiefer. Im MDAX konnten BayWa und Celesio über 4 Prozent zulegen, Brenntag, Fraport, Heideldruck und ProSieben stiegen jeweils um über 3 Prozent.

Im TecDAX sprangen MorphoSys um knapp 10 Prozent auf 19,56 Euro. Als ein Grund für den Kurssprung wurde die Spekulation auf eine Aufspaltung des Unternehmens in zwei Teile genannt. Als "nicht neu" wurde jedoch die Möglichkeit einer Übernahme von MorphoSys durch den Großaktionär Novartis im Handel eingestuft. "Ich halte eine solche Option für wenig wahrscheinlich", so Igor Kim, Analyst bei Close Brothers Seydler Research.

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