Alt 07.04.22, 22:50
Standard Zaghafte Erholung - Zinsen steigen weiter
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach den insbesondere bei Technologieaktien schwachen Vortagen ist es an der Wall Street am Donnerstag nach zwischenzeitlich weiteren Verlusten doch noch zu einer kleinen Erholung gekommen. Marktbeobachter sprachen aber zunächst von kaum mehr als einer Gegenbewegung, zumal sich an den Belastungsfaktoren nichts änderte. Insbesondere bei den Zinsen, wo sich der Aufwärtstrend fortsetzte.

Insgesamt bleibe das Börsenumfeld mit Ukraine-Krieg und Sanktionen gegen Russland, zu hoher Inflation und deswegen steigenden Zinsen und Lockdowns in China schwierig, hieß es im Handel.

Der Dow legte um 0,3 Prozent auf 34.584 Punkte zu, der S&P-500-Index um 0,4 Prozent und die techniklastigeren Nasdaq-Indizes um bis zu 0,2 Prozent. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 1.657 (Mittwoch: 1.008) Kursgewinner, 1.655 (2.356) -verlierer und 120 (102) unveränderte Titel.

Der Dollar zeigte sich in engen Grenzen volatil, am Ende des Tages profitierte er aber von den höheren US-Zinsen, der Dollarindex legte um 0,2 Prozent zu. Die Botschaften aus dem Protokoll der Fed-Sitzung von Mitte März seien weitgehend schon eingepreist, hieß es am Devisenmarkt.

Zehnjahresrendite erreicht 2,65 Prozent

Das Protokoll habe gezeigt, dass sich die US-Notenbank weiter ihrem Straffungskurs verpflichtet sehe und nun neben Zinserhöhungen auch eine Verkürzung der Bilanz bevorstehe. Das mache Aktien gerade nach deren Erholung im März anfällig, so eine Stimme aus dem Handel. Auch wenn die Wirtschaft noch wachse, fehle es dem Aktienmarkt derzeit klar an positivem Momentum. Möglicherweise könne sich dies mit der bevorstehenden Quartalsberichtssaison ändern.

Dazu kamen neuerliche falkenhafte Töne: Der Präsident der Fed-Filiale St.Louis, James Bullard, sieht die US-Notenbank klar "hinter der Kurve beim Umgang mit der Inflation". Immerhin sieht er aber keine Rezession heraufziehen. Bullard hatte im März bereits für einen großen Zinsschritt um 50 Basispunkte plädiert. Geworden waren es aber nur 25.

Am Rentenmarkt stieg die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen auf dem erreichten Dreijahreshoch weiter auf 2,65 Prozent. Die Anleiheexperten der Bank of America halten ein Niveau von 3,00 Prozent für möglich, auch wenn der faire Wert in der Spanne 2,05 bis 2,70 Prozent gesehen werde. Am kurzen Ende sanken die Renditen derweil aber. Die jüngst noch inverse Zinskurve, die in der Vergangenheit oft Vorbote einer Rezession war, war damit zumindest kein Belastungsfaktor mehr.

HP von Buffett befeuert

Am Aktienmarkt schossen HP um fast 15 Prozent nach oben, nachdem Berkshire Hathaway, die Dachanlagegesellschaft von Investorenlegende Warren Buffett, einen Anteil von 11,4 Prozent an dem Hersteller von Personalcomputern und Druckern erworben hatte.

Für etwas Rätselraten sorgte das Minus von 0,7 Prozent bei Levi Strauss, denn der Jeanshersteller übertraf im ersten Quartal bei Umsatz und Gewinn die Prognosen des Marktes. Möglicherweise enttäuschte aber der nur bestätigte Ausblick. Einige Analysten hatten zudem ihre Kursziele gesenkt.

Conagra Brands schlossen trotz eines enttäuschenden Ausblicks knapp im Plus. Immerhin übertraf der Umsatz des Lebensmittelherstellers die Marktschätzungen. Überzeugende Geschäftszahlen des Getränkeherstellers Constellation Brands wurden mit einem Plus von 4,6 Prozent honoriert.

Brentöl zeitweise unter 100 Dollar

Die Ölpreise zeigten sich zuletzt wenig verändert, waren zwischenzeitlich aber etwas unter Druck geraten. Nach WTI vor einigen Tagen kostete auch Brentöl phasenweise weniger als 100 Dollar. Die Preise waren damit so niedrig wie zuletzt am 25. Februar, dem Tag nach der russischen Invasion in die Ukraine. Marktexperten verwiesen auf eine Reihe von Gründen für die jüngste Ölpreisschwäche: Steigende US-Ölvorräte bei gleichzeitig schwacher Benzinnachfrage, das Angreifen strategischer Ölreserven zur Erhöhung des Angebots, Stagflationsängste und trotz Sanktionen weiter aus Russland nach Europa, Indien und China fließendes Öl.

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April 07, 2022 16:10 ET (20:10 GMT)

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