FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag den Grundstein für eine Jahresendrally gelegt. "Möglicherweise sehen wir doch noch eine Erholungsbewegung zum Jahresende", erwartet ein Händler. Viele Marktteilnehmer hätten Interesse daran, dass die Kurse bis zum Jahresende noch ein wenig zulegten. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Die Europäische Zentralbank hatte für eine gewisse Entspannung am Kapitalmarkt gesorgt, nachdem sie am Mittwoch das Euro-Füllhorn über den Banken ausgeschüttet hatte. Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 1% oder 60,7 Punkten bei 5.852,2.

Den Tagesgewinner im DAX stellte der Versorger RWE, die Aktie schloss 4,8% fester bei 27,52 EUR. Der Essener Energiekonzern will im Januar mit dem Verkauf seiner Anteile an dem Frankfurter Regionalversorger Süwag beginnen. Für RWE ist der Verkauf des 77,6%-Pakets an der Süwag ein wichtiger Bestandteil des Desinvestitionsprogramms, mit dem der Energiekonzern bis Ende 2013 rund 11 Mrd EUR einnehmen will.

Der Energiekonzern E.ON ist mit dem Plan gescheitert, den Staatsanteil Portugals am lokalen Versorger Energias de Portugal (EDP) zu übernehmen. Die Regierung erteilte am Donnerstag dem chinesischen Wasserkrafterzeuger Three Gorges den Zuschlag für die 21% an EDP. Damit müssen die Deutschen die angestrebte Expansion im Ausland vorerst verschieben. E.ON schlossen mit einem Plus von 1,8% bei 16,50 EUR.

Die Lufthansa hat ihren Verlustbringer British Midland an die International Airlines Group verkauft. Aus Sicht von Silvia Quandt Research ist der Verkauf an den Wettbewerber klar positiv für die Lufthansa zu werten. Schon im laufenden Jahr würde die Lufthansa den Verlust von bmi nicht mehr in ihrem operativen Ergebnis ausweisen, dieses dürfte daher rund 200 Mio EUR höher ausfallen als bisher veranschlagt. Die Aktie von Lufthansa legt um 1,9% auf 9,20 EUR zu.

Das Geschäft der Südzucker läuft weiter rund. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2011/12 stieg das operative Konzernergebnis überproportional um 41% auf 586 Mio EUR, der Konzernumsatz stieg um rund 12% auf 5,2 Mrd EUR. Grund für diese Entwicklung ist nach Aussage der Analysten von Hauck & Aufhäuser die Preissteigerung in der Zuckersparte. Südzucker habe bei der Neuaushandlung von Verträgen den gestiegenen Zuckerpreis an die Kunden weitergegeben und damit die Marge verbessern können. Die Aktie legte um 2,3% auf 24,55 EUR zu und notiert damit nahe dem Allzeithoch bei 26,18 EUR.

SGL setzten die Abwärtsbewegung der vergangenen Tage fort und schlossen 7% leichter bei 36,85 EUR. Der Großaktionär BMW hat, wir bereits angekündigt, seinen Anteil ausgebaut. Analysten gehen allerdings davon aus, dass BMW das Unternehmen nicht übernehmen werde. Da die Aktie von SGL auf dem erreichten Niveau teuer sei, empfiehlt sie die DZ Bank zum Verkauf.

Die Baumarktkette Hornbach profitiert von dem Trend, dass in Deutschland wieder zunehmend in inflationsgeschützte Immobilien investiert wird. Hornbach kann sich das zunutze machen und steuert auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zu. In den ersten neuen Monaten des Geschäftsjahres setzte der viertgrößte Baumarktkonzern sein Wachstum fort. Die im SDAX gelistete Aktie legte 2,7 % auf 49,90 EUR zu.

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