Alt 21.12.11, 17:35
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX bleibt anfällig für Rückschläge
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt ist nach dem Sprint am Vortag am Mittwoch außer Atem gekommen. Zwar reichte es am Vormittag noch zu einem Anstieg über 5.900 Punkte, doch die Gewinne bröckelten dann ebenso schnell wieder ab. Die Verluste im frühen Geschäft der US-Börsen sorgten dafür, dass der DAX 1% oder 56 auf 5.792 Punkte verlor. Die Umsätze waren überschaubar. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 139,9 Mio Aktien im Wert von rund 3,02 Mrd EUR.

Eine üppige Bescherung der Europäischen Zentralbank sorgte nur kurz für Freude. Die Notenbank hatte im Rahmen ihres ersten Drei-Jahres-Tenders die Rekordsumme von 489 Mrd EUR zugeteilt. "Das ist viel, viel mehr als erwartet", meinte ein Händler, denn erwartet worden waren lediglich 300 Mrd EUR. Dadurch könnte sich die Schuldenkrise entspannen. In der Euro-Zone müssen im kommenden Jahr Staatsanleihen für etwa 700 Mrd EUR refinanziert werden. Ohne Beteiligung der Banken wären die Erfolgsaussichten schlecht. Händler hoffen, dass ein Teil der von der EZB an die Banken verteilten Mittel in Staatsanleihen investiert wird. Außerdem will die EZB verhindern, dass die Kreditvergabe der Banken an Unternehmen austrocknet.

Die Reihe guter Konjunkturdaten aus den USA setzte sich fort. Nach den Baubeginnen und -genehmigungen am Dienstag gab es noch einmal erfreuliche Daten zum US-Immobilienmarkt. Wie die National Association of Realtors (NAR) mitgeteilt hat, stieg die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser zum Vormonat um saisonbereinigt 4,0% auf einen Jahreswert von 4,42 Mio. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 2,0% gerechnet. "Die Verkäufe erreichten den höchsten Stand seit zehn Monaten und liegen um 34% über dem Tiefpunkt Mitte 2010", kommentierte NAR-Chefvolkswirt Lawrence Yun die Zahlen. Marktteilnehmer betonen allerdings, dass der US-Immobilienmarkt von einer Normalisierung noch weit entfernt sei.

Die Technologiewerte hinkten dem Gesamtmarkt hinterher. Grund waren die enttäuschenden Zahlen von Oracle. Der US-Softwarekonzern hatte trotz eines deutlichen Gewinnanstiegs im zweiten Quartal die eigene Prognose verfehlt. Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit hielten sich Kunden mit dem Kauf neuer Soft- und Hardware stärker zurück als befürchtet. Zudem verschoben einige Kunden ihre Anschaffungen wegen der Einführung eines neuen Mikroprozessors.

SAP als Hauptkonkurrent verloren daher um 6,1% auf 39,92 EUR. Dass die unterschiedliche Aufstellung der beiden Unternehmen einen direkten Vergleich verhindert, änderte nichts daran. So belastete bei Oracle das schwache Hardwaregeschäft, das für SAP ohne Bedeutung ist. Eine Gewinnwarnung von SAP sei daher nicht zu erwarten, meinten die Analysten der LBBW.

Die Finanzwerte konnten ihre Gewinne nach der Tenderzuteilung nicht halten. So verloren Deutsche Bank 0,9% auf 28,38 EUR. Metro kamen nach den Gewinnen am Vortag wieder unter Druck und gaben 3,8% auf 28,23 EUR nach. adidas wurden von den günstigen Quartalszahlen des Konkurrenten Nike nur bedingt gestützt. Die Aktie, einer der stärksten DAX-Werte in diesem Jahr, gab um 0,3% auf 49,43 EUR nach.

DJG/mif/raz

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