Alt 16.12.11, 17:34
Standard XETRA-SCHLUSS/Ruhiger Ausklang einer bewegten Handelswoche
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutschen Aktienmarkt hat am Freitag leicht nachgegeben. Im Vergleich zu den Vortagen verlief Geschäft allerdings ruhig. Selbst der "dreifache Hexensabbat" an der Terminbörse Eurex, zu dem Futures und Optionen auf Einzelwerte und Indizes verfallen, blieb ohne Folgen. "Viele Positionen sind schon in den vergangenen beiden Tagen angepasst worden", begründete ein Händler das unspektakuläre Geschehen. Der DAX verlor im Sog nachgebender US-Börsen 0,5% oder 29 auf 5.702 Punkte. Die Umsätze waren, wie stets beim Großen Verfall, deutliche höher als an den Vortagen. Gehandelt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 300,6 Mio Aktien im Wert von rund 6,78 Mrd EUR.

Die Schuldenkrisen und ihre Auswirkungen beschäftigten die Märkte einmal mehr. Italiens Ministerpräsident Monti hatte sich am Vormittag einer Vertrauensabstimmung des Parlaments gestellt und diese gewonnen. Damit war das Votum über das unlängst beschlossene Sparpaket über insgesamt 30 Mrd EUR verbunden. Für Entspannung sorgte das aber nicht. Eine mögliche Herabstufung der Bonität zahlreicher Länder aus der Eurozone durch Standard & Poor's droht weiterhin. Die Rating-Agentur hatte vergangene Woche angekündigt, eine Entscheidung über Herabstufungen von Ländern der Euro-Zone werde so schnell wie möglich nach dem Brüsseler Gipfel fallen.

Ein Teil der möglichen Abstufungen dürfte zwar schon eingepreist sein, doch der Verlust des "AAA"-Rating Deutschlands könnte den Märkten dennoch einen neuen Schock versetzen, meinte ein Händler. Denn Deutschland werde sowohl innerhalb als auch außerhalb Europas neben der Europäischen Zentralbank als der wichtigste Garant der Eurozone gesehen. Düster sind auch die konjunkturellen Prognosen von Standard & Poor's. Die Ratingagentur hält im kommenden Jahr eine "schwerere" Rezession im Euroraum für möglich.

SAP fielen um 2,6% auf 42,24 EUR. Hier belasteten negative Aussagen des Unternehmensberaters Accenture vom Vorabend. Zudem hatte Merrill Lynch die Aktie abgestuft. Bei Metro wurden auf der Aufsichtsratssitzung die erwarteten personellen Veränderungen beschlossen. Zu dem wesentlich spannenderen Thema des möglichen Verkaufs der Kaufhof-Warenhäuser wurde dagegen während der Handelszeit nichts gesagt. Metro schlossen praktisch unverändert bei 27,95 EUR.

Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit zahlreicher Banken durch die Rating-Agentur Fitch blieb ohne größere Folgen. "Nach dem x-ten Downgrade ist bereits das größte anzunehmende Risiko weitgehend eingepreist", sagte ein Händler. Deutsche Bank verloren 1,1% auf 27,35 und Commerzbank gingen mit einem Minus von 0,8% auf 1,30 EUR aus dem Handel.

Im MDAX hielten sich die Kursveränderungen ebenfalls in Grenzen. Morgan Stanley hatte Lanxess auf "Overweight" gesetzt, was dem Chemiewert zu einem Plus von 2,2% auf 37,11 EUR verhalf.

DJG/mif/ros

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