Alt 14.12.11, 18:06
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX fällt - Euro fällt - Gold fällt
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach dem Motto: "Liquidität ist Trumpf" scheinen momentan die Anleger zu handeln. Ein Blick auf die Kurstafeln zeigt deutliche Abschläge in fast allen Anlageklassen. Der deutsche Aktienmarkt verlor zur Wochenmitte 1,6% oder 90 Punkte auf 5.884,19 und kam damit im europäischen Vergleich noch relativ glimpflich davon. Die Gemeinschaftswährung fiel unter die Marke von 1,30 USD und damit auf den niedrigsten Stand seit rund einem Jahr. Dies zeigt, dass internationale Anleger momentan ihr Geld verstärkt aus dem Euroraum abziehen. Im Einklang mit den anderen Rohstoffen fiel die Feinunze Gold unter die Marke von 1.600 USD.

Weiterhin ist es die europäische Staatsschuldenkrise, die das Geschehen auf nahezu allen Anlageklassen mit bestimmt. Seit dem Euro-Gipfel am Freitag vergangener Woche befinden sich die Börsen in Europa im Einklang mit der Gemeinschaftswährung auf Talfahrt. Abzuwarten bleibt, wann die Rating-Agentur Standard & Poor's, wie bereits angekündigt, 15 der 17 Eurostaaten herunterstuft. Im Handel wird mehrheitlich davon ausgegangen, dass die Nachricht bereits bald über die Ticker laufen dürfte.

Wie teuer es werden kann, momentan Geld aufzunehmen, hat Italien am Vormittag erfahren. Die erste Auktion länger laufender Staatsanleihen nach den EU-Gipfelbeschlüssen hat gezeigt, dass das Misstrauen der Anleger über die Erfolgschancen des Brüsseler Pakets groß ist. Italien musste bei der Auktion fünfjähriger Staatsanleihen die höchste Rendite seit Bestehen der Eurozone in Kauf nehmen.

Die auch weiterhin als "sicherer Hafen" geltenden deutschen Bundesanleihen wurden dagegen zu historisch niedrigen Zinsen versteigert. Im Vergleich zur Entwicklung in Italien sank die Durchschnittsrendite der ebenfalls am Berichtstag versteigerten zweijährigen Bundesschatzanweisungen auf 0,29% von 0,39%.

Die Autowerte gehörten zur Wochenmitte zu den größten Verlierern im DAX. Grund waren laut Händlern unter anderem negative Aussagen von Peugeot. Das Unternehmen rechnet im zweiten Halbjahr mit einem "bedeutenden" operativen Verlust. Der Vorstandsvorsitzende verwies auf den harten Preiskampf und bestehende Überkapazitäten in Europa. Daneben hat sich der schwedische Wälzlagerhersteller SKF vorsichtig zur Nachfrage geäußert. Und schließlich wüchsen die Sorgen um die Konjunktur in China, hieß es am Markt. BMW verloren 5,1% auf 50,25 EUR, VW um 4,5% auf 114,95 EUR und Daimler fielen um 3,1% auf 31,66 EUR.

Metro verbilligten sich um 3,6% auf 27,39 EUR. Die Aktie des größten deutschen Einzelhändlers hat seit Jahresbeginn bereits knapp 50% an Wert verloren. Die Analysten der ING spekulieren auf ein schwaches Weihnachtsgeschäft im europäischen Einzelhandel. Die LBBW hat die Metro-Papiere zudem auf "Halten" von "Kaufen" abgestuft. Sie gehen mit von einem schwachen Weihnachtsgeschäft bei Media-Saturn und Kaufhof aus. Aber auch Real dürfte die mangelnde Kauflust zu spüren bekommen.

Gegen den Trend legten Commerzbank um 5,2% auf 1,22 EUR zu. Dabei profitierte die Aktie der zweitgrößten deutschen Bank zunächst von der Hoffnung, dass die zur Commerzbank gehörende Eurohypo an den Bankenrettungsfonds SoFFin ausgelagert werden könnte. Im weiteren Handelsverlauf verkündete die Commerzbank, dass die Maßnahme zur weiteren Stärkung der Kapitalstruktur erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

TUI stiegen nach den Zahlen für das Geschäftsjahr 2010/2011 um 4,4% auf 4,06 EUR. "In jeder Hinsicht besser als erwartet", so equinet-Analyst Jochen Rothenbacher. Dazu hätten alle Geschäftsbereiche beigetragen, darüber hinaus habe sich der Reiseveranstalter auch zuversichtlich zum Geschäftsjahr 2011/2012 geäußert.

Solon brachen nach dem Insolvenzantrag vom Vorabend um 46% auf 0,50 EUR ein. Gespräche mit Banken über eine finanzielle Restrukturierung des verschuldeten Unternehmens seien gescheitert, teilte das Solarunternehmen mit.

DJG/thl/ros

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