Alt 14.12.11, 14:01
Standard XETRA-MITTAG/DAX schwach - Euro fällt auf ein Einjahrestief
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die anhaltende Staatsschuldenkrise im Euroraum belastet den deutschen Aktienmarkt auch am Mittwochmittag. "Ich sehe momentan kaum Argumente, die für deutsche Aktien sprechen", so ein Händler. Die Verunsicherung gegenüber dem Euroraum sei besonders in der Gemeinschaftswährung abzulesen. Diese ist mit Kursen um 1,30 EUR auf ein Einjahrestief gefallen. "Mittelfristig hilft ein schwacher Euro der deutschen Wirtschaft", so der Händler. Vorher müsse aber das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung wieder hergestellt werden. Der DAX verliert um 13.00 Uhr 1,3% oder 74 Punkte auf 5.700.

Die erste Auktion länger laufender Staatsanleihen nach den EU-Gipfelbeschlüssen der vergangenen Woche hat gezeigt, dass das Misstrauen der Anleger über die Erfolgschancen des Brüsseler Pakets groß ist. Italien musste bei der Auktion fünfjähriger Staatsanleihen die höchste Rendite seit Bestehen der Eurozone in Kauf nehmen. Zwar erreichte Italien bei der Auktion das obere Volumenziel von 3 Mrd EUR, die bereits bei der vorangegangenen Auktion gleicher Papiere am 14. November mit 6,29% hoch ausgefallene Rendite stieg jedoch nochmals auf nun 6,47%.

Die auch weiterhin als "sicherer Hafen" geltenden deutschen Bundesanleihen wurden dagegen zu historisch niedrigen Zinsen versteigert. Im Vergleich zur Entwicklung in Italien sank die Durchschnittsrendite der ebenfalls am Berichtstag versteigerten zweijährigen Bundesschatzanweisungen auf 0,29% von 0,39%.

Die Autowerte stehen unter Führung von BMW unter Druck. Grund sind laut Händlern unter anderem die schwachen Peugeot-Zahlen. Zudem hat der Vorstandsvorsitzende von Peugeot auf den harten Preiskampf und Überkapazitäten in Europa verwiesen. Daneben hat sich der schwedische Wälzlagerhersteller SKF vorsichtig zur Nachfrage geäußert. Und schließlich wüchsen die Sorgen um die Konjunktur in China, heißt es am Markt. BMW verlieren 3,7% auf 50,96 EUR, VW 3% auf 116,75 EUR und Daimler 1,8% auf 32,03 EUR.

Metro verbilligen sich um 3,2% auf 27,51 EUR, die Aktie des größten deutschen Einzelhändlers hat seit Jahresbeginn bereits knapp 50% an Wert verloren. Die Analysten der niederländischen ING spekulieren auf ein schwaches Weihnachtsgeschäft im europäischen Einzelhandel. Die LBBW hat die Metro-Papiere darüber hinaus auf "Halten" von "Kaufen" abgestuft. Sie gehen mit von einem schwachen Weihnachtsgeschäft bei Media-Saturn und Kaufhof aus. Aber auch Real dürfte die mangelnde Kauflust zu spüren bekommen.

TUI steigen nach den Zahlen für das Geschäftsjahr 2010/2011 um 5,8% auf 4,11 EUR. "In jeder Hinsicht besser als erwartet", so equinet-Analyst Jochen Rothenbacher. Dazu hätten alle Geschäftsbereiche beigetragen, darüber hinaus habe sich der Reiseveranstalter auch zuversichtlich zum Geschäftsjahr 2011/2012 geäußert.

Solon brechen nach dem Insolvenzantrag vom Vorabend um 55% auf 0,41 EUR ein. Gespräche mit Banken über eine finanzielle Restrukturierung des verschuldeten Unternehmens seien gescheitert, teilte das Solarunternehmen mit. Die im TecDAX gelistete Aktie von Q-Cells gibt im Sog um 7,2% nach, das Unternehmen gilt im Handel als einer der nächsten Pleitekandidaten.

DJG/thl/ros

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