Alt 13.07.20, 16:04
Standard Börsen weiter im Plus - M&A-Fantasie stützt
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FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen halten die Gewinne am Montagnachmittag. Die Rally vom Freitag setzt sich damit nahtlos fort. Nachdem nun bereits zahllose Unternehmen erste Quartalsdaten vorgelegt hatten, so wie SAP, setzt der Markt nun auf eine besser als befürchtete Berichtssaison. Auch machen Fusionsspekulationen in verschiedenen Sektoren die Runde. Der DAX steigt um 0,8 Prozent auf 12.740 Zähler, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,2 Prozent auf 3.336 Zähler nach oben.

Dank der Liquiditätsflut durch die globalen Zentralbanken haben sich die Börsen von der Virus-Pandemie entkoppelt. Gerade in den USA, wo die Zahl der Corona-Infizierten explodiert, zeigt sich die Wall Street davon unberührt. "Die Märkte zeigen sich sehr widerstandsfähig, weil die Investoren weitere Unterstützung der Zentralbanken erwarten, falls sich die Wirtschaftserholung auf Grund der Pandemie zu verlangsamen droht", sagt Scott Martin, CIO von Kingsview Wealth Management.

Die nächsten Impulse dürfte die Berichtssaison zum zweiten Quartal liefern, die in den USA am Dienstag an Fahrt aufnimmt. Dann legen Wells Fargo, JP Morgan und Citi die Zahlen vor.

Spekulationen über Thyssenkrupp-Salzgitter-Fusion machen die Runde

Gesucht sind vor allem Konjunkturwerte: Rohstoffwerte führen die Gewinnerliste in Europa mit Aufschlägen von 2,2 Prozent an. Im Blick steht hier der Stahlsektor - der Markt hat die neuerweckte Fantasie auf eine eventuelle Fusion von Salzgitter und Thyssenkrupp zu einer "Deutschen Stahl AG". Salzgitter gewinnen 6,7 Prozent und Thyssenkrupp 6,4 Prozent. Nach positiven Analysten-Kommentaren auf die Geschäftszahlen vom Freitag gewinnen BASF 1,5 Prozent.

Qiagen legen 1,6 Prozent zu auf 40,30 Euro und steigen damit über das Kaufangebot von 39 Euro von Thermo Fisher. Die Börse setzt auf eine Erhöhung: Die Analysten von Warburg nannten das Bar-Angebot nicht ausreichend und Investmentmanager Davidson Kempner, der rund 3 Prozent an Qiagen hält, sieht einen Preis von 50 Euro als angemessen.

Für die Aktie von Neles geht es um 37,8 Prozent auf 11,93 Euro nach oben. Hier beflügelt die Offerte des schwedischen Anlagenherstellers Alfa Laval. Sie zahlen für die Abspaltung des finnischen Technologiekonzerns Metso 11,50 Euro je Aktie. Die Analysten der Citi erwarten deutliche Synergien für Alfa durch den Zukauf.

Cerberus soll Interesse am US-Salzgeschäft von K+S haben

Für die Aktie von K+S geht es um 7,4 Prozent nach oben. Das Unternehmen leidet unter einem hohen Schuldenberg, schon lange wird an der Börse auf Teilverkäufe gesetzt. Im Handel wird nun auf einen Artikel in der FAS verwiesen, wonach die US-Beteiligungsfirma Cerberus Interesse an dem US-Salzgeschäft habe. Dies würde Geld in die Kassen spülen und die Bilanz entspannen, allerdings wieder mehr Zyklik in das Geschäft bringen.

Evonik steigen 3,1 Prozent, nachdem Evonik-Chef Kullmann von einem besseren Verlauf im zweiten Quartal gesprochen hat. Momentan würden ihnen Zusatzstoffe für Desinfektionsmittel, Hygieneartikel und Zahnpasta "aus der Hand gerissen", die Nachfrage aus der Auto-Industrie sei dagegen wie erwartet schwach.

Einen Kurseinbruch von 5,8 Prozent gibt es bei Spieleentwickler Ubisoft. Er trennt sich innerhalb kürzester Zeit von einer Reihe seiner Topmanager nach anonymen Berichten über deren Fehlverhalten. "Hier entsteht momentan ein Führungsvakuum, das sich auch auf das operative Geschäft negativ auswirken kann", befürchtet ein Händler. Dazu hat Jefferies die Aktie auf Hold nach Buy gesenkt.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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July 13, 2020 10:00 ET (14:00 GMT)

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