Alt 23.06.20, 19:15
Standard Trump-Aussagen zu US-chinesischem Handel treiben
Beitrag gelesen: 451 x 

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach einem zurückhaltenden Start in die neue Handelswoche haben sich die Börsen in Asien und Australien am Dienstag mit Gewinnen gezeigt. Im frühen Handel hatten zunächst Kommentare des Handelsberaters von US-Präsident Donald Trump, Peter Navarro, belastend gewirkt. Navarro hatte in einem Interview mit Fox News gesagt, dass das Handelsabkommen zwischen den USA und China "vorbei" sei. Er bemühte sich dann aber rasch um Schadensbegrenzung und sagte dem Wall Street Journal, sein Kommentar sei "völlig aus dem Zusammenhang gerissen" worden.

Donald Trump beeilte sich via Twitter zu versichern, dass das Handelsabkommen vollständig intakt sei. "Hoffentlich werden sie sich weiterhin an die Bedingungen des Abkommens halten!", so Trump weiter. Zwischenzeitliche Rücksetzer an den Börsen wurden danach wieder wettgemacht, während zugleich Sorgen um die Corona-Pandemie etwas im Hintergrund schwelten.

Der Nikkei-Index in Tokio gewann 0,5 Prozent auf 22.549 Punkte. Rückenwind erhielt der Index auch von einem zum Vortag etwas schwächeren Yen. Hiervon profitierten insbesondere japanische Exportwerte, deren Produkte in US-Dollar gerechnet auf den Weltmärkten billiger werden. Auch der Kospi in Seoul schloss mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent. In Sydney rückte der S&P/ASX 200 in einem volatilen Handel ebenfalls 0,2 Prozent vor. Der Index hatte nach einem festeren Handelsstart mit den Aussagen Navarros 100 Punkte eingebüßt und war ins Minus gerutscht, erholte sich im weiteren Verlauf jedoch wieder.

In Tokio gaben Softbank 0,3 Prozent nach. Der japanische Technologiekonzern hat nun einen Weg gefunden, wie er sich von einem Großteil seiner Beteiligung an T-Mobile US trennen kann. Die Deutsche Telekom gibt Softbank die Zustimmung, innerhalb der nächsten sechs Monate insgesamt rund 193 Millionen US-Aktien von T-Mobile über den Markt zu verkaufen. Damit verbunden sind diverse weitere Vereinbarungen.

Oriental Land stiegen um 3,2 Prozent. Der Betreiber des Tokio Disney Resort hatte mitgeteilt, die Wiedereröffnung des Freizeitsparks für den 1. Juli zu planen.

In Hongkong gaben ZTE im späten Handel 6,7 Prozent nach. Die Mutter des chinesischen Telekomausrüsters, ZTE New Communication, hatte seine Beteiligung an dem Unternehmen auf 23,4 Prozent gesenkt.

Peking weist Kritik an Sicherheitsgesetz für Hongkong zurück

In Hongkong legte der Hang-Seng-Index 1,3 Prozent zu. Zu Wochenbeginn hatten politische Unsicherheiten das Sentiment in der chinesischen Sonderverwaltungszone belastet. Grund ist die von Peking geplante Einrichtung einer "nationalen Sicherheitsbehörde" zur Überwachung der Einhaltung eines ebenfalls geplanten neuen Sicherheitsgesetzes.

Peking hat unterdessen Kritik der EU an diesem Gesetz in scharfer Form zurückgewiesen. Die Hongkong-Politik sei eine "interne Angelegenheit".

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/hab

(END) Dow Jones Newswires

June 23, 2020 04:29 ET (08:29 GMT)

Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 17:42 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]