Alt 18.06.20, 17:06
Standard Uneinheitlich - ZTE-Höhenflug geht weiter
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TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones) Die Aktienmärkte in Ostasien haben am Donnerstag uneinheitlich tendiert und sich damit der Entwicklung an der Wall Street vom Vorabend angeschlossen. Beobachter sprachen von Gewinnmitnahmen nach den jüngsten kräftigen Gewinnen. Außerdem hätten Berichte über neue Häufungen von Neuinfektionsfällen mit dem Covid-19-Virus in verschiedenen Regionen der Erde für Verunsicherung gesorgt. Am Vortag hatte US-Notenbankchef Powell zudem erneut vor einer möglicherweise nur allmählichen Erholung aus der Krise gewarnt.

In Tokio bremste zusätzlich, dass der Yen, oft gesucht als sicherer Hafen, gegenüber der gleichen Vortageszeit zugelegt hatte auf zuletzt rund 106,85 Yen je Dollar von 107,20. Der Nikkei-Index schloss mit 22.355 Punkten 0,5 Prozent niedriger. Am meisten tat sich in Sydney. Der S&P/ASX 200 büßte 0,9 Prozent ein, belastet von einer Arbeitslosenquote auf einem 19-Jahreshoch von 7,1 Prozent im Mai. An den anderen Plätzen fielen die Bewegungen geringer aus und gingen in verschiedene Richtungen.

ZTE mit Huawei-Fantasie und Nintendo mit Pokemon-Fantasie

ZTE schossen in Hongkong um weitere rund 18 Prozent nach oben. Hier sorgte weiter für Kauflaune, dass die USA zuletzt die Restriktionen gegenüber dem ZTE-Wettbewerber Huawei gelockert haben und US-Unternehmen nun beim 5G-Ausbau wieder eine Zusammenarbeit erlauben. Davon dürfte auch der Telekommunikationsausrüster ZTE profitieren, so die Spekulation. Seit Montag legte die Aktie insgesamt um 34 Prozent zu.

Nintendo markierten ein Elfjahreshoch. Der Kurs legte um 2,8 Prozent zu. Kurstreiber waren Spekulationen auf einen Erfolg des am Mittwoch vorgestellten neuen Pokemon-Spiels für die Spielkonsole Switch, aber auch andere mobile Endgeräte. Nintendo habe während der Pandemie zunächst nur langsam auf den verstärkten Trend zu digitaler Unterhaltung reagiert, nun beschleunige das Unternehmen seine Anpassungen, hieß es im Handel.

Mitsui O.S.K. Lines verteuerten sich um 3,2 Prozent, nachdem die japanische Reederei ihren Ausblick erhöht hatte, weil sich die Folgen der Coronapandemie als nicht so schwerwiegend herausgestellt haben wie zunächst befürchtet.

Stimmungsdämpfer Qantas

In Sydney gaben die Aktien der Reiseveranstalter Webjet and Flight Centre um 4,8 bzw 3,9 Prozent ab. Sie litten unter Berichten, wonach die Fluggesellschaft Qantas die Aussetzung der Überseeflüge bis Oktober ausgedehnt hat. Qantas gaben um 3,8 Prozent nach.

Eine Kurszielerhöhung um 90 Prozent auf 64,70 Austral-Dollar stützte den Kurs von Afterpay in Sydney - allerdings nur leicht. Die Aktie stieg im leichteren Gesamtmarkt um 0,2 Prozent auf 57,84 Austral-Dollar. Seit Jahresbeginn hat sie sich bereits knapp verdoppelt. Die Analysten von Ord Minnett rechnen mit einer Verdopplung der Kundenbasis auf 20 Millionen in den nächsten beiden Jahren angesichts des auch durch die Corona-Krise - verstärkten Trends zu Käufen über das Internet. Afterpay bietet seinen Kunden die Möglichkeit, sofortige Käufe erst später zu bezahlen.

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June 18, 2020 04:10 ET (08:10 GMT)

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