Alt 17.06.20, 17:54
Standard XETRA-SCHLUSS/Wirecard auf höchstem Stand seit dem "KPMG-Crash"
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FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt hat sich die jüngste Erholungswelle am Mittwoch noch etwas ausgedehnt. Der DAX stieg um 0,5 Prozent auf 12.382 Punkte. Dabei erwies sich der Index im Verlauf einmal mehr anfällig für schnelle Ausschläge nach beiden Seiten: Nach oben scheiterten mehrere Anläufe über die 12.400er Marke, und Vorstöße ins Minus wurden ebenfalls schnell wieder abgefangen. Sehr fest im Markt lagen Wirecard, nach einem Plus von 5,1 Prozent schloss der Kurs bei 104,50 Euro und damit erstmals seit dem vom KPMG-Gutachten am 28. April ausgelösten Crash über der 100er Marke.

Am Gesamtmarkt warf dagegen der Verfallstermin seine Schatten voraus. Am Freitag laufen an der Terminbörse Eurex Optionen und Futures aus, und der Kampf um die Abrechnungskurse hat bereits begonnen. "Strategisch orientierte Investoren halten sich vor dem Verfall tendenziell zurück", so ein Händler. Das spreche dafür, dass bei 12.500 Punkten zunächst der Deckel auf dem DAX liege.

Zudem sei die Lage nach den fast 5.000 Punkten Plus von Mitte März bis Anfang Juni immer noch überkauft und benötige vermutlich eine Bereinigung über eine längere seitwärts gerichtete Konsolidierungsstrecke.

Markt setzt bei Wirecard auf gute Quartalszahlen - SAP vor Höhergewichtung

Wirecard will am Donnerstag nun endlich seine bereits zwei Mal verschobene Quartalsbilanz vorlegen. "Anleger setzen auf gute Zahlen", sagte ein Händler zu dem deutlichen Kursplus. RWE profitierten mit einem Anstieg um 1,9 Prozent auf 30,78 Euro von einer Kaufempfehlung der HSBC mit einem Kursziel von 37 Euro.

SAP stiegen um 1,2 Prozent, zur neuen Verkettung der Index-Mitglieder im DAX am Freitagabend wird das DAX-Gewicht von SAP voraussichtlich wieder zunehmen, und zwar nach dem derzeitigen Stand auf 10 von 9,59 Prozent. Passive rein am Index ausgerichtete ETF-Anleger müssten dann SAP nachkaufen.

Deutsche Post profitierten mit einem Plus von 1,3 Prozent von einer Steilvorlage der niederländischen PostNL. Die Jahresprognose des Deutsche-Post-Konkurrenten ist deutlich stärker ausgefallen als erwartet. Vor allem das Paketgeschäft legt kräftig zu.

Corona hat CTS Eventim weiter im Griff

Auf der anderen Seite fielen Continental um 2 Prozent. Kepler hat die Aktie auf "Reduzieren" gesenkt, die LBBW hat ihre Kaufempfehlung zurückgezogen. VW verloren 1,8 Prozent. Lufthansa drehten im Verlauf ins Minus und gaben um 1,2 Prozent nach. Im frühen Handel waren sie noch gestiegen, nachdem Großaktionär Heinz Hermann Thiele sein Paket auf 15 Prozent ausgebaut hatte. Das wurde zunächst positiv gesehen, könnte aber auch die Rettung des Konzerns gefährden, wie es am Markt hieß.

In der zweiten Reihe des deutschen Marktes verloren CTS Eventim 1,9 Prozent. Wie es hieß, könnten die Behörden das Verbot von Großveranstaltungen bis Ende Oktober oder sogar bis zum Jahresende verlängern. Dagegen läuteten die Anleger bei Drägerwerk das Ende der Korrektur ein: Der Kurs schoss um 7,9 Prozent nach oben.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 102,0 (Vortag: 122,8) Millionen Aktien im Wert von rund 4,30 (Vortag: 5,55) Milliarden Euro. Es gab 23 Kursgewinner und sieben -verlierer.

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June 17, 2020 11:56 ET (15:56 GMT)

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