Alt 04.12.10, 00:14
Standard Wall Street schließt trotz schwacher Arbeitsmarktdaten im Plus
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NEW YORK (Dow Jones)--Trotz des überraschend schwachen US-Arbeitsmarktberichts für November haben die Kurse an Wall Street am Freitag im späten Handel noch den Sprung in positives Terrain geschafft und mit einer gut behaupteten Tendenz die Sitzung beendet. Gestützt hätten Hoffnungen, dass die Regierung weitere Maßnahmen ergreifen könnte, um die konjunkturelle Erholung zu stimulieren. Dagegen fiel der ISM-Index für den Dienstleistungsbereich im Rahmen der Erwartungen aus und wirkte sich ebenfalls stützend aus, hieß es im Handel.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) stieg um 0,2% bzw 20 Punkte auf 11.382 und schloss damit nur 7 Punkte unter seinem Tageshoch. Das Tagestief lag bei 11.319 Punkten. Der S&P-500-Index verbesserte sich um 0,3% bzw 3 Punkte auf 1.225. Der Nasdaq-Composite-Index schloss mit einem Plus von 0,5% bzw 12 bei 2.591 Punkten. Umgesetzt wurden zum Wochenausklang 0,90 (Donnerstag: 1,11) Mrd Aktien. Dabei gab es 1.851 Kursgewinner und 1.119 -verlierer. 119 Titel schlossen unverändert.

Die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft ist im November nur um 39.000 Stellen gestiegen nach einem revidierten Plus von 172.000 im Oktober. Erwartet worden war für November ein Stellenaufbau um 144.000. Die Arbeitslosenquote stieg unerwartet auf 9,8% von 9,6%. Damit lagen die Daten deutlich unter den Markterwartungen. "Die aktuelle Beschäftigungssituation ist ein Anlass für den Kongress, sich mit dem Thema zu befassen", so ein Teilnehmer. Dies könnte zu weiteren Steuersenkungen führen, was der US-Notenbank gleichzeitig einen Grund liefern würde, ihre Rückkäufe von Anleihen fortzusetzen.

ING-Ökomom James Knightley zeigte sich von den Daten negativ überrascht. Auch unter Berücksichtigung der Aufwärtsrevision um 38.000 Stellen in den Vormonaten habe der Stellenaufbau seine Erwartungen für November enttäuscht. Außerdem widerspreche der Bericht "allen anderen Daten zum Arbeitsmarkt, die wir gesehen habe - niedrigere Erstanträge, höhere ISM-Beschäftigungskomponente und sogar ein aufgehelltes Verbrauchervertrauen". Vor diesem Hintergrund äußerte er die Hoffnung, dass es sich um eine "Verzerrung" in der ohnehin volatilen Datenreihe handele.

"In einem solchen Aufwärtsmomentum kann der Markt auch einmal einen oder zwei negative Berichte verkraften", so ein Teilnehmer. Möglicherweise interpretierte der Markt die schwachen Daten als "Ausrutscher" in einer konjunkturellen Erholung. Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Oktober zudem das erste Mal in vier Monaten gesunken, wobei der Zuwachs im September nach oben revidiert wurde. Wie das Handelsministerium mitteilte, fielen die Neuaufträge verglichen mit dem Vormonat um 0,9%.

Zu den Gewinnern im DJIA gehörten unter anderem die Bankenwerte. So legten die Aktien der Bank of America um 1,5% auf 11,86 USD zu und waren damit stärkster Gewinner unter den Standardwerten. Daneben gewannen DuPont 1,3% auf 49,24 USD und Alcoa verzeichneten ein Plus von 1% auf 14,23 USD. Dagegen waren Cisco Systems mit einem Abschlag von 0,8% auf 19,07 USD schwächster Wert im DJIA.

Im Energiesektor zeichnet sich eine milliardenschwere Übernahme ab. Der Kohle-Konzern Walter Energy übernimmt den kanadischen Wettbewerber Western Coal für 3,3 Mrd USD. Walter Energy begleicht 70% des Kaufpreises mit einer Barkomponente von 11,50 CAD für jede Aktie der Western Coal. Die restlichen 30% würden mit 0,114 eigenen Aktien bezahlt. Ein Abschluss der Transaktion ist für das zweite Quartal geplant. Die Aktie von Walter Energy erholte sich von anfänglichen Verlusten und gewann 4,7% auf 110,52 USD, während Western Coal um 12,4% auf 11,52 USD zulegten.

DJG/DJN/ros

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