TOKIO (Dow Jones)--Vor Veröffentlichung des "Tankan"-Berichts durch die Bank of Japan (BoJ) hat die Börse in Tokio am Dienstag schwächer geschlossen. Der Handel sei von Zurückhaltung geprägt gewesen, was vor dem wichtigen Konjunkturbericht der BoJ verständlich sei, hieß es am Markt mit Blick auf den vierteljährlichen Tankan-Report der japanischen Zentralbank, den diese am Mittwoch vorlegen wird. Der Nikkei-225 fiel bei dünnen Umsätzen um 1,1% oder 107 Punkte auf 9.496, für den breiter gefassten Topix ging es um 0,8% bzw 7 Zähler auf 843 talwärts.

"Es ist schwierig, vor dem Tankan-Bericht Risiken einzugehen und Exportwerte zu kaufen", sagte General Manager Yutaka Yoshii von Mito Securities. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang dürfte seiner Auffassung nach die Bewertung der Wechselkursentwicklung werden. Aber auch vom Ausblick auf den Arbeitsmarkt und das Ausgabenverhalten erwarteten Anleger wichtige Fingerzeige, so der Marktstratege weiter. "Sollte der Ausblick negativ ausfallen, dürften die Rufe nach weiteren geldpolitischen Lockerungen lauter werden", ergänzte ein anderer Marktteilnehmer. Etwas belastet habe den Markt zudem der Umstand, dass in der vorangegangenen Sitzung der Stichtag für den Bezug von Dividenden war. In der Folge sei es daher zu Verkäufen gekommen, so Händler. Ohne diesen Effekt wären die Verluste weniger deutlich ausgefallen, hieß es weiter.

Die meisten Sektoren gingen in negativen Gefilden aus dem Handel, wobei Pharmatitel optisch zu den stärksten Verlierern zählten. Hier wurden allerdings viele Werte ex Dividende gehandelt. So verloren Takeda Pharmaceutical 3,2% auf 3.900 JPY und Eisai 3,8% auf 2.987 JPY%. Überdurchschnittliche Abschläge wiesen auch Werte mit Halbleiterbezug auf. So büßten TDK 4,2% auf 4.725 JPY ein. Exportsensitive Titel zeigten sich insgesamt schwach. Kyocera sanken um 2,2% auf 8.000 JPY, Sony um 1,1% auf 2.593 JPY und Honda Motor um 0,8% auf 2.992 JPY.

Für die Aktien des Verbraucherkreditanbieters Takefuji wurde erneut nur ein Briefkurs von 116 JPY gestellt. Es verdichteten sich die Anzeichen, dass der Konzern im Laufe des Tages Insolvenzschutz beantragen werde, hieß es im Handel. Die Aktie war bereits am Vortag die meiste Zeit vom Handel ausgesetzt. Auch für die übrigen Sektorwerte ging es weiter talwärts. Acom verloren 1,3% auf 1.327 JPY und Promise 0,9% auf 683 JPY.

Zu den wenigen Gewinnern zählten die Immobilienpapiere. Hier trieb die Hoffnung auf weitere geldpolitische Lockerungen durch die BoJ: Mitsubishi Estate stiegen um 1,3% auf 1.376 JPY und Mitsui Fudosan um 0,4% auf 1.432 JPY. Im Stahlsektor ging es für Nippon Steel um 1,1% auf 288 JPY aufwärts, JFE Holdings bewiesen mit einem Abschlag von 0,3% auf 2.629 JPY relative Stärke. Posco will die Produktionskosten stabil halten, was allerdings für die japanischen Wettbewerber mit niedrigeren Preisen in Südkorea Spielräume für Preissteigerungen eröffnet. Nach Bekanntwerden von Plänen für ein Gemeinschaftsunternehmen mit Toyota stiegen Daihatsu Motor um 3,2% auf 1.100 JPY, Toyota Motor verbilligten sich um 0,6% auf 3.075 JPY.

DJG/DJN/flf

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