NEW YORK (Dow Jones)--Zweifel an der Erholung der Wirtschaft haben die US-Aktienmärkte am Donnerstag unter Druck gesetzt. Berichte über ein gewaltsames Vorgehen der Polizei gegen Demonstranten in Saudi-Arabien ließen die Kurse im späten Geschäft noch tiefer rutschen. Die Nachricht habe Ängste geweckt, dass die Lage in Saudi-Arabien ähnlich eskalieren könnte wie in Libyen, sagten Händler.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte fiel um 1,9% bzw 228 Punkte auf 11.985. Der S&P-500 verlor 1,9% bzw 25 Punkte auf 1.295. Der Nasdaq-Composite büßte 1,8% bzw 51 Punkte auf 2.701 ein. Umgesetzt wurden 1,15 (Mittwoch: 0,87) Mrd Aktien. Dabei verzeichneten 474 Titel Kursgewinne, während 2.511 Verlierer gesehen wurden und 90 Titel unverändert schlossen.

Enttäuschende Konjunkturdaten aus China und den USA lasteten schon im frühen Handel auf dem Markt. China meldete für Februar rückläufige Exporte und ein Handelsbilanzdefizit. Volkswirte hatten dagegen mit einem Überschuss gerechnet. Das Handelsbilanzdefizit der USA fiel unterdessen im Januar größer aus als erwartet. Ferner wurden in der Vorwoche mehr Anträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt als von Ökonomen prognostiziert. Die Schuldenkrise in einigen Ländern der Eurozone rückte ebenfalls wieder ins Bewusstsein der Anleger, nachdem die Ratingagentur Moody's Spanien herabgestuft hatte.

Der Druck auf die Kurse nahm zu, als Medien berichteten, in der saudi-arabischen Stadt Al-Qatif seien Teilnehmer an einer Demonstration für die Freilassung von Gefangenen von der Polizei beschossen worden. Dabei seien drei Personen verletzt worden. Bislang war Saudi-Arabien von Unruhen, wie sie sich in anderen Ländern der Region ereigneten, verschont geblieben. Politische Unruhen in dem Land dürften aber den Ölpreis massiv nach oben treiben, was wiederum die Erholung der Weltwirtschaft bremsen würde.

Konjunkturzykliker wie Caterpillar (-3,9% auf 98,39 USD) führten die Liste der Verlierer an. Energiewerte wie Chevron (-3% auf 99,08 USD) und Exxon Mobil (-3,6% auf 81,38 USD) verzeichneten ebenfalls überdurchschnittlich hohe Verluste. Alcoa (-3,1% auf 15,80 USD) litten unter dem Rückgang der Rohstoffpreise. Gegen den Trend stemmten sich McDonald's (+1,2% auf 76,68 USD).

General Motors verloren 2,6% auf 31,42 USD, nachdem Chief Financial Officer Chris Liddell angekündigt hatte, das Unternehmen Anfang kommenden Monats zu verlassen. Green Mountain Coffee Roasters (+41,4% auf 61,71 USD) profitierten von der geplanten Zusammenarbeit mit Starbucks (+9,9% auf 37,97 USD).

Human Genome Sciences gewannen 13% auf 29,03 USD, nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA ein Medikament des Unternehmens zur Behandlung der Autoimmunkrankheit Lupus zugelassen hat. Damit kommt erstmals seit 50 Jahren ein neues Medikament zur Behandlung dieser Krankheit auf den Markt.

Die Aktien des Steuerberatungsunternehmens H&R Block stiegen um 4,3% auf 15,84 USD, obwohl das Unternehmen im dritten Geschäftsquartal in die Verlustzone gerutscht ist.

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