Alt 19.08.10, 17:30
Standard XETRA-SCHLUSS/Sehr schwach - DAX bricht nach US-Daten ein
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FRANKFURT (Dow Jones) - Sehr schwach ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Gleich drei schwache Konjunkturindikatoren aus den USA verdarben die Laune. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der Philadelphia-Fed-Index und die US-Frühindikatoren fielen enttäuschend aus. Der DAX sank um 1,8% bzw 11 Punkte auf 6.075. Der Umsatz zog deutlich an: In DAX-Titeln auf Xetra gingen rund 100,6 (Vortag: 78,8) Mio Aktien im Wert von rund 3,06 (Vortag: 2,28) Mrd EUR um.

Bereits am Vormittag zeigten sich die Märkte nervös und anfällig für Gerüchte. So sorgte unter anderem die Spekulationen, wonach Frankreich sein "AAA"-Rating verlieren könnte, für erste Schwächezeichen. Nur die erhöhte Wachstumsprognose für Deutschland durch die Bundesbank glich dies wieder aus.

Die US-Daten wurden im Handel als "Schrecken ohne Ende" kommentiert. So sprangen die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf die psychologisch ungewünschte Marke von 500.000 Anträgen. Analysten hatten dagegen mit einem Rückgang gerechnet. Umgekehrtes galt für den Philadelphia-Fed-Index: Er brach auf minus 7,7 Indexpunkte ein, obwohl Volkswirte einen Anstieg auf plus 7,0 Indexpunkte erhofft hatten. Die Auftragseingänge fielen deutlich zurück, "auch die Preise sind weiter gefallen, was der Deflationsangst Tür und Tor öffnet", kommentierte ein Händler.

Bei den Frühindikatoren wurde ein Anstieg um 0,1% vermeldet, obwohl ein doppelt so hoher Anstieg zum Vormonat von 0,2% erwartet worden war. Die erhöhte Prognose der Bundesbank für das Wirtschaftswachstum Deutschlands 2010 konnte dagegen nicht viel ausrichten. Die Bundesbank sieht das BIP nun um 3% wachsen nach zuvor noch 1,9%.

Das Kursblatt der Frankfurter Aktien änderte sich nach den US-Daten vollständig. Selbst Branchen mit zuvor deutlichem Plus schlossen tiefer. Bei den konjunktursensiblen Werten fielen Daimler um 1,8%, BMW um 1,5%, ThyssenKrupp um 1,7% und BASF um 2,3%. Siemens brachen sogar um 3,3% auf 73,98 EUR ein.

Lediglich VW stemmten sich mit plus 0,7% auf 78,58 EUR gegen den Trend. "VW Vorzüge sind zuletzt der Underperformer unter den Automobilwerten gewesen", erklärte ein Händler.

HeidelbergCement litten unter enttäuschenden Zahlen des Wettbewerbers Holcim und verloren 3,4% auf 34,43 EUR. Der schweizerische Zementhersteller hatte deutlich weniger verdient als erwartet. Selbst die lange als Tagesgewinner fungierenden Infineon schlossen 1,4% tiefer bei 4,73 EUR. Damit gaben die Technologiewerte ihre Gewinne wieder ab, die nach soliden Zahlen und robustem Ausblick von Applied Materials die europäischen Aktien anführten. K+S fielen um 2,2% auf 43,60 EUR, obwohl der Markt nach dem Kaufgebot von BHP Billiton für Potash weiter auf eine Übernahme setzt.

Auch Finanztitel schlossen deutlich im Minus. So gaben Deutsche Bank um 2,6% auf 51,19 EUR nach. Hier wurde positiv vermerkt, dass die Deutsche die einzige Nicht-US-Bank ist, die den Börsengang von General Motors begleitet.

Im MDAX gaben BilfingerBerger nach einer Kursziel-Senkung durch die UBS um 1,3% auf 47,95 EUR nach, im TecDAX fielen Roth & Rau um 6,5% auf 22,25 EUR.

DJG/mod/reh

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