Alt 17.08.10, 10:20
Standard XETRA-START/Freundlich - Dividendenrendite der Versorger zieht
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FRANKFURT (Dow Jones) - Kursgewinne bei den hoch gewichteten Versorgern haben den deutschen Aktienmarkt freundlich in den Dienstag starten lassen. Bis 9.35 Uhr steigt der DAX um 0,6% bzw 37 Punkte auf 6.148. Aus charttechnischer Sicht trifft der Leitindex nunmehr auf dem Niveau von 6.250 Punkten auf Widerstand. Unterstützt ist er in den Bereichen von 6.105 und 6.055 Punkten. In der zweiten Reihe steigt der MDAX um 0,5% auf 8.323 Punkte, für den TecDAX geht es um 0,8% auf 753 Punkte nach oben.

Neue Impulse könnten zunächst von der Veröffentlichung der ZEW-Konjunkturerwartungen für den Monat August aussehen. Im Mittel ihrer Prognosen rechnen die von Dow Jones befragten Volkswirte mit einem auf dem Vormonatswert von 21,2 Punkten stagnierenden Frühindikator.

Die Erwartungshaltungen gehen dabei freilich weit auseinander. Nachdem die ZEW-Konjunkturerwartungen zuletzt unter den langfristigen Durchschnittswert gefallen sind, rechnet das eine Ökonomenlager mit einem aufgrund wiederbelebter Double-Dip-Sorgen neuerlichen Abtauchen. Die andere Volkswirte-Fraktion erwartet hingegen, dass sich der Frühindikator dem zuletzt kräftig gestiegenen ifo-Geschäftsklimaindex anschließen und deutlich erholen wird. Die Auswirkungen auf die Aktienkurse könnten vor diesem Hintergrund eher begrenzt bleiben.

Im Fokus des Anlegerinteresses dürfte am Vormittag vor allem die Auktion irischer Staatsanleihen stehen. Die ehemaligen "Keltischen Tiger" wollen damit zwei Bonds aufstocken, als Volumen werden 1 Mrd bis 1,5 Mrd EUR angestrebt. Aus Furcht vor einer zu geringen Nachfrage verteuerten sich bereits am Vortag die Kreditausfallversicherungen für irische Staatsanleihen, die als sichere Investments geltenden Bund-Futures stiegen erstmals über 132%.

Der Nachmittag sollte dann im Zeichen der Konjunkturdaten und Quartalszahlen aus den USA stehen. Von Unternehmensseite werden die Geschäftsberichte der beiden Einzelhandelsgiganten Wal-Mart und Home Depot für das vergangene Vierteljahr erwartet. Die größte Volkswirtschaft der Welt hängt in starkem Maß vom Privaten Konsum ab, er ist für rund 70% des Bruttoinlandsprodukts verantwortlich.

Wachstum erzielten die USA zuletzt aber in erster Linie durch die Fertigung, deshalb dürfte der Veröffentlichung der Industrieproduktion im Juli besonderes Augenmerk geschenkt werden. Die von Dow Jones befragten Ökonomen rechnen mit einem Plus von 0,7% gegenüber dem Vormonat. Dies wäre eine recht deutliche Beschleunigung nach einem Anstieg von lediglich 0,1% im Juni. Für die gewachsene Dynamik dürften in erster Linie verkürzte Werksferien in Teilen der Automobilindustrie, eine erhöhte Ölförderung sowie ein angesichts des warmen Wetters und daher auf Hochtouren laufender Klimaanlagen gestiegener Ausstoß der Energieversorger verantwortlich gewesen sein.

Unter den Einzelwerten stehen unter anderem die Versorger im Zentrum des Anlegerinteresses. RWE ziehen um 1,4% auf 53,56 EUR an und sind damit bislang Tagesgewinner. E.ON steigen um 1,2% auf 22,88 EUR. "Angesichts der am Montag auf Rekordniveau gesunkenen Verzinsung in den Bund-Futures erscheint die Dividendenrendite beider Unternehmen sehr attraktiv", sagt ein Händler. VW verteuern sich um 0,9% auf 78,30 EUR. Die Analysten von Bernstein haben die Einstufung der Aktie auf "Marketperform" von "Underperform" angehoben.

Als defensiv geltende Aktien entwickeln sich hingegen unterdurchschnittlich. So fallen Fresenius um 0,2% auf 57,68 EUR, FMC verbilligen sich um 0,3% auf 44,22 EUR. K+S geben um 0,2% auf 41,45 EUR nach. Marktteilnehmer betrachten die Konsolidierung der Kali-Branche in Russland als belastend, heißt es. Auslöser der Sorge sei der Einstieg von Investoren in den Uralkali-Konkurrenten Silvinit, die dem Uralkali-Eigner nahestehen sollen. Der neue Konzern könnte dann zusammen mit Belaruskali rund die Hälfte des Kali-Marktes kontrollieren und damit dominieren.

DJG/jej/reh

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