TOKIO (Dow Jones)--Die Senkung der Kreditwürdigkeit Japans durch Standard&Poor's (S&P) hat am Freitag die Kurse an der Börse in Tokio belastet. Wegen der steigenden Staatsverschuldung wurde das Rating um eine Stufe auf "AA-" von "AA" nach unten genommen. Vor diesem Hintergrund haben sich vor allem die Finanzwerte mit deutlichen Kursabgaben gezeigt. Zudem hätten einige schwächer als erwartete Unternehmensergebnisse belastet, hieß es aus dem Handel. Der Nikkei-225 reduzierte sich um 1,1% bzw 118 Punkte auf 10.360. Der Topix schloss mit einem Abschlag von 1,1% bzw 10 Punkten bei 920.

Die Ratingagentur begründete die Abstufung mit der Einschätzung, dass das Staatsdefizit in den kommenden Jahren hoch bleiben werde, was den fiskalischen Spielraum der Regierung weiter verenge. Es sei zudem keine "kohärente Strategie" der Regierung zu erkennen, das Problem in Angriff zu nehmen. Den Ausblick bezeichnete S&P jedoch als "stabil", was signalisiert, dass vorerst keine weitere Abstufung droht.

Die Rating-Senkung könnte nach Ansicht von Analysten den Beginn einer Korrektur im Nikkei-225 einleiten. Immerhin habe der Index seit Ende Oktober um rund 14% zugelegt, so ein Teilnehmer. Allerdings dürfte das Abwärtspotenzial aufgrund der anhaltend hohen Liquidität begrenzt sein. Bei den Finanzwerten gaben Mitsubishi UFJ Financial Group um 2,7% auf 434 JPY nach und Sumitomo Mitsui Financial Group schlossen mit einem Abschlag von 1,6% bei 2.870 JPY.

Canon reduzierten sich nach enttäuschenden Ergebnissen für das vierte Quartal und einem schwachen Ausblick für 2011 um 3,1% auf 4.065 JPY. Der Nettogewinn des fiel im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr um 12%. Für das Jahr 2011 rechnet das Unternehmen mit einem operativen Gewinn von 470 Mrd JPY, was leicht unter der Konsensschätzung von 500 Mrd JPY liegt. Auch NEC litten unter schwachen Zahlen, der Kurs gab um 4,5% auf 235 JPY nach. Der Nettoverlust fiel im Schlussquartal des Vorjahres mit 26,53 Mrd JPY deutlich höher als im Vorjahr aus, als ein Wert von 9,61 Mrd JPY vermeldet wurde.

Mit Abgaben zeigten sich auch die Stahlwerte. Hier hatten sowohl Nippon Steel als auch JFE Holdings ihre Ausblicke gesenkt. Nippon Steel gaben um 2,1% auf 285 JPY nach. Das Unternehmen senkte die Nettogewinn-Prognose für 2011 auf 95 von 130 Mrd JPY und verwies zur Begründung auf gestiegene Kosten. JFE Holdings reduzierte die Nettogewinn-Schätzung für das Ende März ablaufende Geschäftsjahr auf 70 von zuvor 110 Mrd JPY. Die Aktie fiel um 3,3% auf 2.643 JPY.

DJG/DJN/ros

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