Beitrag gelesen: 2655 x |
||
TOKIO [Dow Jones] Im Sog des Kurseinbruchs am Donnerstag an Wall Street ist es am Freitag auch an der ostasiatischen Leitbörse in Tokio zu starken Kursverlusten gekommen. Der Nikkei-225 rutschte um 2,5% bzw 246 Punkte ab auf 9.785, zeigte sich damit aber von seinem bei 9.696 Punkten liegenden Tagestief zum Ende des Handels wieder etwas erholt. Der Index war damit erstmals seit Dezember 2009 wieder unter die 9.700er Marke zurückgefallen. Der Topix gab 2,5% bzw 22 Zähler auf 876 ab.
Wie auch an den US-Börsen wurden Sorgen vor negativen Folgen für das Wirtschaftswachstum angesichts der Schuldenkrise in Europa und Befürchtungen weiterer Regulierungsmaßnahmen an den Finanzmärkten zur Begründung für die Abgaben angeführt. Dazu sei der festere Yen gekommen, der als Fluchtwährung in Krisenzeiten gesucht sei, und vor allem für exportsensitive Werte negativ sei. Unter den Einzelwerten verloren Dai-ichi Life 2,1% auf 150.300 JPY, womit die Aktie den niedrigsten Kurs seit ihrem Börsengang am 1. April erreichte. Händler begründeten das Minus mit Sorgen vor Bewertungsverlusten angesichts des relativ hohen Aktienanteils im Portfolio des Versicherers. Tokio Marine Holdings konnten sich trotz gut ausgefallener Geschäftszahlen dem Abwärtssog nicht entziehen und verloren 2,2% auf 2.535 JPY. Die Geschäftsergebnisse des Versicherers hatten ebenso die Erwartungen übertroffen wie der Ausblick. Unter der ungünstigen Entwicklung auf der Währungsseite hätten Automobilwerte besonders gelitten, hieß es. Honda Motor kamen um 2,5% zurück auf 2.823 JPY, Nissan Motor verloren 3,4% auf 674 JPY, Mazda büßten 2,9% ein auf 231 JPY und Daihatsu Motor verbilligten sich um 3,5% auf 833 JPY. Toyota schnitten mit -1,9% auf 3.355 JPY kaum besser ab. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, mit dem Elektroautohersteller Tesla zusammenzuarbeiten, um eigene Fortschritte bei der Herstellung von Elektroautos zu erzielen. Sumitomo Metal Mining verloren den sechsten Handelstag in Folge vor dem Hintergrund nachgebender Preise für Nichteisenmetalle. Diesmal ging es um 1,7% auf 1.275 JPY nach unten mit dem Kurs. Mitsui Mining gaben um 0,4% nach auf 261 JPY und Mitsubishi Materials um 1,6% auf 245 JPY. Nippon Electric Glass machte neben den allgemeinen Konjunktursorgen für Europa und die USA eine Abstufung auf "Neutral" von "Outperform" durch Credit Suisse zu schaffen. Der Kurs wurde um 3,9% auf 1.170 JPY nach unten gesetzt. Der Finanzsektor wurde stimmungsmäßig belastet von den sich abzeichnenden Verschärfungen der Regularien im US-Finanzsektor, nachdem der US-Senat den Gesetzentwurf für eine umfassende Reform des Finanzsektors in den USA gebilligt hat. Direkt betreffe dies die japanischen Banken zwar nicht, es sorge aber dennoch dafür, dass Bankenaktien derzeit eher gemieden würden, so Marktteilnehmer. MUFG kamen um 1,1% zurück auf 444 JPY, Mizuho FG um 1,2% auf 160 JPY und SMFG gewannen 0,3% auf 2.700 JPY. Sony stemmten sich gegen den Abwärtsdruck und gewannen 0,6% auf 2.884 JPY. Hier habe die Nachricht geholfen, wonach Sony und Google bei der Entwicklung von Hardware kooperieren wollen, hieß es bei SMBC Friend Research. DJG/DJN/gos Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|