Alt 04.05.10, 18:03
Standard XETRA-SCHLUSS/Sehr schwach - DAX fällt kurzzeitig unter 6.000 Punkte
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FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt ist es am Dienstag zu einem Kursrutsch gekommen, der den DAX kurzzeitig unter die Marke von 6.000 Punkten fallen ließ. Händler verwiesen hauptsächlich auf charttechnische Gründe. Als am Nachmittag dann auch die US-Börsen mit deutlichen Einbußen in den Handel starteten, gab der Markt weiter nach, obwohl die US-Auftragseingänge im Monat März besser als erwartet ausgefallen waren.

Der DAX verlor 2,6% oder 160 auf 6.007 Punkte und schloss damit nur knapp über der Marke von 6.000 Punkten. Das Tagestief des DAX lag bei 5.995 Punkten. Umgesetzt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 230,5 (Vortag: 113,2) Mio Aktien im Wert von rund 6,24 (Vortag: 3,02) Mrd EUR. Gerüchte, Spanien benötige 280 Mrd EUR zur Refinanzierung und die Agentur Moody's bewerte das griechische Rettungspaket als zu klein, sorgten ebenfalls für Verunsicherung. "Die Moody's-Geschichte stand gestern schon im 'Wall Street Journal' und der Rest ist an den Haaren herbeigezogen", so ein Händler.

Die Einzelwerte gaben auf breiter Front nach. Selbst gute Zahlen vermochten daran nichts zu ändern. So verloren Linde 4,4% auf 87,65 EUR, obwohl nach Einschätzung der WestLB die Quartalsergebnisse hinsichtlich Umsatz, Betriebsergebnis und Gewinn pro Aktie eine sehr solide Entwicklung zeigten.

Nicht viel anders erging es adidas, die um 4,5% auf 43,23 EUR nachgaben. Der Umsatz im Gesamtjahr soll nun im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen, bisher hatte adidas mit einem Plus im unteren einstelligen Prozentbereich gerechnet. "Das klingt zwar positiv, adidas sind aber schon vor dem Zwischenbericht stark gestiegen", so ein Händler.

Die Lufthansa ist im ersten Quartal wegen des Pilotenstreiks, heftiger Schneefälle und angeschlagener Auslandstöchter tief in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand ein Verlust von 298 Mio EUR nach minus 267 Mio EUR im Vorjahr. Allerdings wertete ein Analyst den Ausblick der Gesellschaft auf das Gesamtjahr als ermutigend. Trotzdem verlor die Aktie 4,7% auf 12,05 EUR.

Ebenfalls nach Quartalszahlen verloren FMC 0,4% auf 40,94 EUR, Fresenius gaben um 3,7% nach auf 52,40 EUR. Die Erstquartalszahlen von Fresenius und Fresenius Medical Care haben im Großen und Ganzen den Erwartungen der LBBW entsprochen. Es handele sich um solide Zahlen ohne große Überraschungen, so Analyst Karl-Heinz Scheunemann. Das Minus von 0,97 EUR oder 9,8% auf 8,91 EUR bei Deutsche Telekom lag dagegen vor allem am Dividendenabschlag von 0,78 EUR. Infineon litten unter einer Abstufung von Cheuvreux auf "Underperform" von "Outperform" und verloren 7,7% auf 4,88 EUR.

Gefragt waren hingegen die defensiven Versorger, so E.ON, die praktisch unverändert bei 28,18 EUR schlossen. "Die Versorger waren wie häufig in schwierigen Börsenphasen gesucht und profitierten auch von guten Zahlen des französischen EDF-Konzerns", meinte ein Händler. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei um 20% auf gut 3,7 Mrd EUR gestiegen, teilte E.ON zudem am Nachmittag mit.

In der zweiten Reihe legten Hannover Rück nach sehr guten Zahlen um 0,4% zu auf 35,52 EUR. Die Eckdaten lägen über seinen Schätzungen und weit über dem Konsens, merkte Analyst Roland Pfaender von der Commerzbank an. Continental, Gildemeister und Symrise gaben nach ihren Quartalsberichten mehr oder minder stark nach. Continental und Symrise hatten gute Zahlen, der Maschinenbauer Gildemeister zumindest akzeptable Zahlen vorgelegt, hieß es aus dem Handel. Im TecDAX gewannen Pfeiffer Vacuum 2,3% auf 58,00 EUR. Auftragseingang, Umsatz und Gewinn hatten im ersten Quartal die Schätzungen leicht übertroffen.

DJG/mif/ros

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