FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Montagmittag knapp behauptet. Bis 12.56 Uhr MESZ fällt der DAX um 0,2% oder 12 Punkte auf 6.123 Punkte. Händler machen schwache Vorgaben von Wall Street verantwortlich. Angesichts der Verluste im Dow-Jones-Index von 1,2% nach Handelsschluss in Europa am Freitag halte sich der DAX jedoch relativ gut, heißt es. Belastend wirke sich die erneute Erhöhung der Mindestreserve-Anforderungen Chinas an die Geschäftsbanken aus. Das Hilfspaket für das hochverschuldete Griechenland sorgt für keine große Erleichterungsrally bei den Finanztiteln.

Auch die Londoner Börse ist aufgrund eines "Bank Holiday" geschlossen. Dies stütze indirekt die europäischen Aktienmärkte, meint ein weiterer Broker. Er verweist darauf, dass Banken, Minengesellschaften sowie Öl- und Gaskonzerne als Schwergewichte die Blue-Chip-Indizes wohl stärker belasten würden. "In allen drei Sektoren wäre wohl überwiegend mit überdurchschnittlichen Abschlägen zu rechnen", sagt der Händler.

Kursbewegende Nachrichten sind zu Wochenbeginn Mangelware. Impulse von Konjunkturseite könnten am Nachmittag vom ISM-Einkaufsmanager-Index für die US-Industrie für April ausgehen. Volkswirte erwarten den Index im Mittel ihrer Prognosen bei 60,1 Punkten nach 59,6 im März. Zudem werden die US-Bauausgaben im März veröffentlicht.

Technisch orientierte Analysten sehen den DAX bei 6.090 Zählern und darunter bei 6.024 Punkten unterstützt. Einen Widerstand machen sie bei 6.200 Punkten aus.

Bei den Einzelwerten sind Deutsche Börse nach gleich zwei Abstufungen mit 1,9% auf 57,42 EUR im Minus. Die Analysten der Commerzbank haben die Aktie auf "Hold" von zuvor "Add" heruntergenommen. Cheuvreux hat seine Bewertung auf "Outperform" von zuvor "Selected List" gesenkt. Zudem verlieren Siemens 2,1% auf 72,76 EUR. Händler begründen den Kursrückgang mit Gewinnmitnahmen. "Der Kurs hat sich zuletzt sehr gut gehalten, nun gibt es kleinere Verkäufe".

Deutsche Telekom legen hingegen um 1,2% auf 9,89 EUR zu. Händler sprechen von Dividendenkäufen. "Käufer können die hohe Dividendenrendite noch mitnehmen", heißt es. Am Montag findet die Hauptversammlung statt, nach Börsenschluss ist Dividendenabschlag.

Deutsche Post sind mit einem Plus von 1,3% auf 12,39 EUR auf Erholungskurs. "Das ist eine Gegenbewegung auf den Absturz der vergangenen Tage", sagt ein Marktteilnehmer. Da hat der Kurs etwa 10% verloren, allerdings auch mit dem Dividendenabschlag von 0,60 EUR. "Die Hälfte ist Dividendenabschlag, die andere Hälfte Sog des Gesamtmarkts".

"Umsatz und Bruttomarge besser als von mir erwartet", kommentiert LBBW-Analyst Ulle Wörner die Zahlen von Fuchs Petrolub für das erste Quartal. Der Ausblick des Managements sei wie gewohnt konservativ, die Einschätzung von schwieriger durchzusetzenden Preiserhöhungen angesichts anziehender Rohstoffkosten verständlich. "In der Vergangenheit hat es Fuchs Petrolub aber zumeist geschafft, diese Preiserhöhungen mit einer Verzögerung von einem oder zwei Quartalen an die Kunden weiterzureichen", sagt Wörner. Fuchs Petrolub legen um 3,2% auf 77,20 EUR zu.

Nach Aussagen des Unternehmens zu einem starken ersten Quartal gewinnen Lanxess 3,7% auf 36,99 EUR. "In der Spezialchemie läuft es rund", sagt ein Händler. Die Auftragseingänge in der Spezialchemie seien stark. Im TecDAX gehören Aixtron mit Kursgewinnen von 4% auf 24,78 EUR zu den stärksten Werten. Die Aktien erholen sich damit von einem Kursverlust von 14,4% in den vergangenen drei Sitzungen.

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