FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Freitagmittag kaum verändert und hat damit seine anfänglichen Gewinne mittlerweile wieder eingebüßt. Das lange Wochenende in Großbritannien und die drastischen Maßnahmen gegen Immobilien-Spekulation in China belasteten etwas, meint ein Händler. Am Vormittag hatte gute Vorlagen der Wall Street für deutliche Aufschläge gesorgt.

Der DAX notiert gegen 12.58 unverändert bei 6.145 Punkten nach einem Tageshoch von 6.206. Am Nachmittag steht die Veröffentlichung des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das erste Quartal an. Volkswirte erwarten einen Zuwachs von 3,3% gegenüber dem Vorquartal. Das starke Wachstum von 5,6% im vierten Quartal dürfte damit zwar nicht erreicht werden. Jedoch zeigt der weitere deutliche Zuwachs beim BIP laut Helaba, dass der Aufschwung an Breite gewinnt. Ebenfalls aus den USA stehen am Nachmittag der Chicago-Einkaufsmanagerindex für April und der Index der Uni Michigan zur Verbraucherstimmung auf der Agenda.

Bei den Einzelwerten sind MAN nach Hochstufungen durch gleich mehrere Banken mit einem Plus von 1,3% auf 71,14 EUR gesucht. Die Analysten der Deutschen Bank haben die Aktie auf "Kaufen" nach "Halten" hochgestuft, auch J.P. Morgan und Nomura haben ihre Einstufungen angehoben. Siemens gewinnen 2% auf 74,36 EUR. Sowohl Goldman Sachs als auch J.P. Morgan haben ihre Kursziele für die Aktie heraufgesetzt.

Infineon legen um 1,4% auf 5,43 EUR zu. "Die Vorlagen für Technologietitel sind sehr gut", sagt ein Händler mit Blick auf die Vorgaben des Nasdaq-Index. Weiter angeheizt werde die Stimmung von Samsung. Das Unternehmen hat mit 3,6 Mrd USD den größten Gewinn in seiner Geschichte vermeldet. "Außerdem ist der Ausblick von Samsung positiv, und zwar für alle wichtigen Bereiche", ergänzt der Händler mit Blick auf Speicherchips, LCD und Handy-Absatz. Auch Siemens legen um 1,9% zu.

BASF und Beiersdorf notieren dagegen aufgrund ihres Dividendenabschlags im Minus, BASF mit 2,7%, Beiersdorf mit 0,6%. Die Dividende von 1,70 EUR bei BASF entspricht einem Abschlag von 3,7% zum Donnerstagsschluss. Bei Beiersdorf entspricht die Dividende von 0,70 EUR einem Minus von 1,6%.

adidas stehen nach einer Abstufung auf "Neutral" von "Overweight" durch HSBC auf der Verliererseite. Die Aktie sinkt um 0,4% auf 43,99 EUR. Bei adidas laufe das Geschäft derzeit unbestreitbar gut, doch nähmen auch die Risiken zu, betonen die Analysten von HSBC. Das Abwärtsrisiko erscheine zwar begrenzt, gleiches gelte aber auch für die Chancenbetrachtung.

Trotz guter Quartalszahlen müssen Metro einen Verlust von 2,6% auf 44,50 EUR hinnehmen. "Fast keiner hat damit gerechnet, dass sie dieses Quartal einen Vorsteuergewinn schaffen", sagt ein Händler. Lediglich eine Verkleinerung des Verlustes sei erwartet worden. Dies zeige, dass das Kostensenkungsprogramm etwas schneller als erwartet greife. Nach der zuletzt erfreulichen Kursentwicklung sehen Analysten allerdings keine Impulse mehr für einen weiteren Kursanstieg, was die Verluste erkläre.

In der zweiten Reihe profitieren Heidelberger Druck dank einer kurzfristigen Kaufempfehlung der UBS und legen um 6,5% auf 6,38 EUR zu. Die UBS habe die Aktie auf "Short-Term-Buy" genommen, sagt ein Händler.

Im TecDAX geht es für Aixtron um 1,1% auf 25,40 EUR nach oben. Die Aktien holen damit anfängliche Verluste auf. Die rasche Erholung von Aixtron zeige, dass ein großer Fonds nun ausgestiegen sein könnte. Die Analysten von Cheuvreux sehen ein Ziel von 40 EUR und begründen dies mit der anhaltend guten Nachfrage nach Maschinen zur LED-Herstellung.

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