Alt 28.03.11, 09:11
Standard XETRA-START/Uneinheitlich - Alternative Energien gesucht
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt startet uneinheitlich in den Montag. Der DAX fällt gegen 9.30 Uhr um 0,2% oder 16 auf 6.930 Punkte. Der MDAX verliert 0,2% auf 10.173 Punkte, der TecDAX gewinnt dagegen 0,7% auf 913 Punkte. Grund für den Anstieg des TecDAX sind weitere kräftige Gewinne der Anbieter alternativer Energien nach den Landtagswahlen vom Sonntag.

"Wahlentscheidend war die Debatte um den Atomstrom", so Martin Lueck, Analyst der UBS. Es sei kaum vorstellbar, dass die Merkel-Regierung einige der abgeschalteten sieben Kernkraftwerke in absehbarer Zeit wieder ans Netz lasse. Die Regierung werde aus den Wahlniederlagen schlussfolgern, dass mit einer Pro-Nuklear-Position keine Wahlen zu gewinnen seien. Die Regierungsparteien dürften ihre Energiepolitik deshalb ändern.

Im TecDAX gewinnen Solarworld 7,1% auf 11,07 EUR, Nordex 8,4% auf 9,03 EUR und Centrotherm 4,7% auf 41,89 EUR. Aber auch die Kurse der großen DAX-Versorger legen zu: RWE steigen um 0,8% auf 45,06 EUR und E.ON um 0,3% auf 21,48 EUR. "Der Druck ist weg, weil die Versorger mit der Atomkatastrophe in Japan schon stark verloren haben", so ein Marktteilnehmer.

Mit Blick auf den knapp behaupteten DAX spricht ein Händler von Gewinnmitnahmen: "Die Märkte scheinen in der vergangenen Woche ein wenig zu weit vorausgelaufen zu sein", so ein Händler mit Blick auf das Wochenplus von 4,3%. Nun komme es zu einer Verschnaufpause. Als technisch unterstützt gilt der DAX um 6.800 Punkte, einen Widerstand sehen Marktteilnehmer bei 7.000 Punkten.

Auf den DAX drücken vor allem die Autotitel. VW und Daimler verlieren je 1%, BMW sogar 1,2%. Grund sind Sorgen, die Produktion könnte unter fehlenden Lieferungen japanischer Autoteile leiden. Porsche fallen vor der am Mittwoch beginnenden Kapitalerhöhung um 3,2%.

Siemens geben um 0,7% nach. Auf der außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats dürften ein Börsengang von Osram und der Umbau der Industriesparte beschlossen werden. Wenig verändert tendieren Thyssen. "The Korea Economic Daily" schreibt, der südkoreanische Stahlhersteller Posco könnte die Preise für Stahlerzeugnisse bereits im April um 15% bis 20% erhöhen wird.

In der zweiten Reihe steigen Conti um 1,4% auf 61,80 EUR. Schaeffler platziert 20% der Conti-Aktien. "Die Platzierung sollte die Conti-Aktie eigentlich belasten. Das scheint aber überwogen zu werden von der Aussicht auf eine Neubewertung des Unternehmens", vermutet ein anderer Händler. Mit dem Anteilsverkauf durch die Schaeffler-Gruppe sinke die Wahrscheinlichkeit einer Fusion von Conti mit Schaeffler, was viele Marktakteure als Risiko für Conti gewertet hätten. Außerdem steige die Chance, dass Conti längerfristig wieder in den DAX zurückkehren könnte.

-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires, +49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com DJG/hru/cln

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