FRANKFURT (Dow Jones)--Etwas leichter hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag geschlossen, nachdem es am Montag noch deutlich nach oben gegangen war. Händler sprachen von einem impulslosen Geschäft. Anleger seien vorsichtig angesichts der Katastrophe in Japan und der Lage in Libyen. "Viele, die bei dem Rücksetzer in der Vorwoche verkauft haben, bleiben dem Markt noch fern", meinte ein Händler.

Der DAX verlor 0,5% bzw 35 Punkte auf 6.781. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 118,1 (Vortag: 216,1) Mio Aktien im Wert von rund 3,29 (Vortag: 4,92) Mrd EUR.

Auch der Euro-Rettungsschirm beschäftigte die Anleger. Er dürfte Deutschland deutlich teurer zu stehen kommen als bisher erwartet. Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" muss das Land bis zu 25 Mrd EUR beisteuern. Da das Geld nicht vorhanden ist, erhöhe sich entsprechend die Verschuldung. Der Trend zur Vergesellschaftung von Anlagerisiken halte damit an.

Metro verloren nach der Vorlage der Geschäftszahlen 4,7% auf 47,74 EUR. Während die Gewinne im vergangenen Jahr den Erwartungen entsprachen, lag der Ausblick auf das Umsatzwachstum 2011 mit "mehr als 4%" unter der Konsensschätzung von 5%. Metro begründete die konservative Prognose mit wirtschaftlichen Unsicherheiten angesichts der Krisen von Japan bis Nahost.

Automobilwerte litten europaweit unter dem befürchteten Ausfall von Zulieferern aus Japan. VW gaben um 1,6% nach, BMW um 1,5% und Daimler um 0,8%. Deutsche Telekom verbesserten sich dagegen nach dem Kurssprung vom Vortag um weitere 1,2% auf 10,80 EUR. Zudem hatte Nomura das Kursziel auf 12,40 von 11,00 EUR angehoben. ThyssenKrupp legten um 0,6% auf 27,84 EUR zu. Die Analysten der Credit Suisse hatten das Kursziel auf 38 von 35 EUR erhöht.

Rational stiegen in der zweiten Reihe um 2,3% auf 161,10 EUR. Die Zahlen zum Geschäftsjahr 2010 seien besser ausgefallen als erwartet, meinten die Analysten von Hauck&Aufhäuser (H&A). Vor allem in Europa habe das Unternehmen ein hohes Umsatzwachstum generiert. Eine positive Überraschung sei die Anhebung der Dividende gewesen. TUI gaben um 1,8% auf 8,44 EUR nach. Händler hatten die abwartende Haltung bezüglich eines Börsengangs von Hapag-Lloyd jedoch als "vernünftig" eingestuft. Die erhöhte Volatilität der Märkte sei ein schlechtes Umfeld hierfür.

Im TecDAX litten die Solarwerte und der Index-Neuling Gigaset, der um 7,8% auf 3,79 EUR nachgab, unter Gewinnmitnahmen.

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