FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat sich mit leichten Kursgewinnen aus einer turbulenten Woche verabschiedet. Dabei verlief das Geschäft zum Großen Verfall vergleichsweise unspektakulär. Investoren versuchen zum Auslaufen von Optionen und Terminkontrakten auf Aktien und Indizes die Basiswerte in die für sie günstige Richtung zu bewegen. Angesichts der Ereignisse in Japan waren größere Verwerfungen nicht ausgeschlossen worden. Der Abrechnungspreis für die Futures und Optionen auf den DAX wurde mit 6.689,70 Punkten festgestellt und damit wie erwartet um 6.700 Punkte.

Am Nachmittag sorgte die Nachricht über einen Waffenstillstand in Libyen kurzfristig für Gewinne, doch als bekannt wurde, dass die Gefechte weitergehen, kamen die Kurse wieder zurück. Entscheidend sei jedoch die Zurückhaltung wegen der weiterhin schwierigen Lage im Unglücksreaktor in Japan gewesen. "Vor dem Wochenende wollte sich niemand zu weit aus dem Fenster lehnen", meinte ein Händler. Der DAX gewann 0,1% oder 8 auf 6.664 Punkte. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 247,5 (Vortag: 144,4) Mio Aktien im Wert von rund 8,46 (Vortag: 4,84) Mrd EUR.

Bei den Einzelwerten gab es verfallsbedingt teilweise starke Kursbewegungen. Nach der Erholung am Vortag wurden die Aktien der Versorger und der Versicherer wieder verkauft. So büßten E.ON 1,6% auf 20,94 EUR ein und Munich Re 1,6% auf 107,70 EUR. Für die Aktie des Rückversicherers hatte Barclays das Kursziel auf 124 von 129 EUR reduziert. adidas verloren 1,4% auf 43,22 EUR. Der US-Sportartikelhersteller Nike hat im dritten Geschäftsquartal weniger umgesetzt und verdient als erwartet.

BASF verteuerten sich dagegen um 1,7% auf 56,25 EUR, nachdem die ING die Bewertung der Aktie mit "Kaufen" aufgenommen hatte. Zudem hatte J.P.Morgan die Aktie des Chemiekonzerns auf "Übergewichten" hochgestuft. Auch die Autowerte waren gesucht. Daimler stiegen um 2,3% auf 45,90 EUR. In den ersten beiden Monaten hätten die Stuttgarter 28% mehr Lkw und Busse ausgeliefert als im selben Zeitraum des Vorjahres, sagte Lkw-Vorstand Andreas Renschler am Freitag.

SAP wie auch Fresenius profitierten davon, dass ihr Gewicht im DAX zunimmt. SAP gewannen 1,6% auf 40,73 EUR und Fresenius 0,5% auf 63,52 EUR. K+S zogen um 1,3% auf 50,62 EUR an. Die Commerzbank hatte die Aktie des Düngemittelproduzenten auf "Kaufen" von "Halten" erhöht. Darüber hinaus hat der Wettbewerber Compass Minerals die Preise angehoben.

Bei der so genannten Verkettung des MDAX dürfte das Indexgewicht von Kabel Deutschland und Brenntag steigen. Beide Werte zogen um über 3% an. Sinkende Indexgewichte werden dagegen für Hochtief und SGL Carbon erwartet. Zumindest SGL gaben mit 0,9% auf 34,70 EUR leicht nach, während Hochtief um 1,6% auf 71,50 EUR stiegen. ElringKlinger machten nach den Verlusten der Vortage mit 6,9% auf 21,91 EUR kräftig Boden gut und reagierten damit verzögert auf einige Empfehlungen, die in dem Abwärtssog der Vortage untergegangen waren.

Im TecDAX ersetzen am Montag die Aktien von Gigaset und Süss Microtec die Papiere von Conergy und Manz Automation. Conergy verloren 10% auf 0,49 EUR, Manz schlossen nur wenig verändert. Süss rückten dagegen um 7,2% auf 10,78 EUR vor, Gigaset schossen sogar um 15% auf 4,00 EUR nach oben.

DJG/mif/raz

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