Alt 13.06.19, 17:42
Standard Leichte Gewinne - Öl steigt mit Nahost-Spannungen
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Aussicht auf eine baldige Zinssenkung in den USA sorgt am Donnerstag für leicht steigende Kurse an der Wall Street. Genährt werden die Hoffnungen durch die jüngsten schwächeren US-Inflationsdaten. Doch es scheint unwahrscheinlich, dass die US-Notenbank bereits bei ihrer Sitzung in der kommenden Woche an der Zinsschraube drehen wird. Die Anleger gehen eher von einem solchen Schritt im Juli aus. Aktuell werden bereits zwei Zinssenkungen bis zum Jahresende am Markt eingepreist.

Der Dow-Jones-Index steigt am Mittag (Ortszeit) um 0,2 Prozent auf 26.051 Punkte. Der S&P-500 legt ebenfalls um 0,2 Prozent zu und der Nasdaq-Composite erhöht sich um 0,4 Prozent.

Im Fokus steht der Energie-Sektor mit den sprunghaft gestiegenen Ölpreisen. Dieser ist mit einem Plus von 1 Prozent im S&P-500 aktuell einer der größten Gewinner. Hintergrund sind die Berichte über Angriffe auf zwei Öltanker im Golf von Oman. Es ist nicht der erste Vorfall. So waren im vergangenen Monat vier Tanker in der Region angegriffen worden. "Der Ölmarkt hatte geglaubt, dass die geopolitischen Spannungen zwischen den Ländern des Nahen Ostens nachgelassen hätten, aber sie haben sich scheinbar wieder verstärkt und die Risikoprämie sowie die Angst vor einem Angebotseinbruch erhöht", sagt Analyst Geordie Wilkes von Sucden Financial Research.

Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat zudem ihre Prognose für die globale Nachfrage bei Rohöl leicht auf 1,14 Millionen Barrel pro Tag gesenkt, wie aus dem monatlichen Ölmarktbericht des Kartells hervorgeht. Indessen sind im April die Öllagerbestände in den OECD-Ländern um 25 Millionen Barrel gestiegen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 3,2 Prozent auf 52,78 Dollar, für Brent geht es um 2,8 Prozent auf 61,65 Dollar nach oben.

Die veröffentlichten US-Konjunkturdaten haben kaum Einfluss auf das Geschehen, doch deuten die im Mai gesunkenen Importpreise ebenfalls auf einen schwachen Preisauftrieb in den USA hin. Sie fielen um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat und trafen damit exakt die Prognose. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 8. Juni zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 3.000 auf 222.000. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 215.000 vorhergesagt.

Franken legt nach SNB-Aussagen zu

Am Devisenmarkt legt der Franken zum Euro zu, nachdem die Schweizer Nationalbank (SNB) die Zinsen zwar wie erwartet unverändert gelassen hat, zugleich aber die Prognose für die weiter schwache Inflation erhöhte. Außerdem sprach sie davon, dass die Konjunktur Fahrt aufgenommen habe. Zugleich betonte sie abermals die Notwendigkeit von Interventionen, um einem zu starken Franken vorzubeugen. Der Euro fällt von Ständen um 1,1244 vor den Aussagen auf aktuell 1,1215 zurück.

Die Vorfälle im Golf von Oman sorgen auch für eine steigende Nachfrage des "sicheren Hafens" Gold. Dazu kommt die Aussicht auf eine baldige Zinssenkung in den USA, heißt es. "Sollte die Fed in der kommenden Woche eine Zinssenkung signalisieren, könnte der Goldpreis über das Niveau von 1.350 Dollar steigen", so Stratege Raffi Boyadjian von XM. Der Preis für die Feinunze erhöht sich um 0,5 Prozent auf 1.340 Dollar.

Auch Anleihen sind wegen ihres defensiven Charakters gefragt. Steigende Notierungen drücken die Rendite zehnjähriger Papiere um 1,7 Basispunkte auf 2,10 Prozent.

Lululemon legen nach Zahlen und gutem Ausblick zu

Bei den Einzelwerten klettert die Aktie von Lululemon um 1,4 Prozent nach oben. Der Fitnessausrüster übertraf im ersten Quartal mit Gewinn und Umsatz die Analystenschätzungen und sprach zudem von einem weiter zu sehenden "Momentum" in der Branche.

RH (ehemals Restoration Hardware) haussieren um gut 21 Prozent. Die Einzelhandelskette übertraf mit den Ergebnissen für das erste Quartal die Markterwartungen und erhöhte den Ausblick. Zudem wartete RH mit der Nachricht auf, diverse Maßnahmen ergriffen zu haben, um die Auswirkungen des Handelsstreits der USA mit China gering zu halten.

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June 13, 2019 11:52 ET (15:52 GMT)

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