Alt 12.06.19, 18:20
Standard Uneinheitlich - Kurse in Hongkong leiden unter Protesten
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TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben sich am Mittwoch in einer Art Verschnaufpause nach den vorangegangenen Gewinnen etwas leichter gezeigt. Mit Ausnahme von Hongkong fielen die Bewegungen dabei eher moderat aus, wobei im späten Geschäft noch etwas Verkaufsstimmung aufgekommen war.

In Hongkong lag der Index im Späthandel mit 1,9 Prozent deutlich im Minus. Hier belasteten neuerliche Massenproteste gegen ein umstrittenes Auslieferungsgesetz. Zehntausende Demonstranten blockierten wichtige Verkehrsadern und Regierungsgebäude. Die zweite parlamentarische Lesung des umstrittenen Gesetzes wurde deswegen verschoben. Das geplante Gesetz soll Auslieferungen auch an das chinesische Festland ermöglichen.

Stärker verkauft wurden vor diesem Hintergrund Immobilienaktien. Country Garden, SHK Properties und Sino Land lagen im Späthandel zwischen 2,2 und 3,6 Prozent im Minus.

An den übrigen Plätzen folgten die Anleger den wenig inspirierenden US-Vorgaben. Die Indizes an der Wall Street hatten ihre Gewinnserie am Dienstag mit kleinen Verlusten beendet.

Für etwas Verunsicherung sorgte zudem US-Präsident Donald Trump mit seiner Botschaft, im Zweifel auf einen Deal mit China im Handelsstreit zu verzichten, sollte China nicht auf bereits vereinbarte Positionen zurückkehren. "Wir werden einen großen Deal haben oder gar keinen", so Trump zu Reportern. Weiter hofft der Markt aber darauf, dass es am Ende des Monats beim G20-Gipfel in Japan bei einem Treffen Trumps mit Chinas Präsident Xi Jinping zu einer Einigung kommen könnte.

In Tokio schloss der Nikkei-Index 0,4 Prozent leichter mit 21.129 Punkten. Wider Erwarten gestiegene Maschinenbauaufträge im April halfen den Kursen in der Breite nicht. Die Daten gelten aber auch als sehr volatil. In Sydney konnten die kräftigen Vortagesgewinne verteidigt werden. Seoul tendierte knapp behauptet und in Schanghai kam der Composite-Index nach dem Kursfeuerwerk vom Dienstag um rund ein halbes Prozent zurück. Neue Preisdaten aus China fielen im Rahmen der Erwartungen aus und sorgten ihrerseits für keine Impulse.

Softbank leiden unter Gegenwind für US-Tochter Sprint

Unter den Einzelwerten verloren Foxconn in Taiwan 0,2 Prozent. Der Apple-Zulieferer versucht aktuell Investorenbedenken bezüglich des Handelskonflikts zwischen den USA und China auszuräumen. Falls nötig sei man bereit, die Produktion aus China ins Ausland zu verlagern, wenn dies für den wichtigsten Kunden Apple nötig wäre, so der Elektronikteilehersteller am Vortag.

Sunny Optical sackten um 5,9 Prozent ab, nachdem der Hersteller von Linsen unter anderem für Smartphones seine Auslieferungen für Mai mitgeteilt hatte. Laut Daiwa sind diese "solide" ausgefallen, nach Einschätzung von Goldman Sachs muss das Unternehmen aber im laufenden Monat die Auslieferungen nun um 51 Prozent steigern, um seine Ziele noch zu erreichen. In den vergangenen drei Jahren habe die durchschnittliche monatliche Steigerungsquote 14 Prozent betragen.

Ebenfalls in Hongkong ging es für China Railway Construction nach dem starken Vortagesanstieg um weitere 3,5 Prozent nach oben. Die Aktie profitiert von der Erwartung hoher Infrastrurkturinvestitionen in China, was am Dienstag in Schanghai für einen breiten Aufwärtsschub gesorgt hatte. Goldman Sachs empfiehlt die Eisenbahnaktie vor diesem Hintergrund nun zum Kauf.

Prada litten dagegen unter einer Verkaufsempfehlung durch Citi Research. Der Kurs lag zuletzt fast 4 Prozent zurück.

In Tokio verlor die Softbank-Aktie 2,4 Prozent. In den USA gibt es offenbar Gegenwind für die geplante Milliardenfusion von T-Mobile US und der Softbank-Tochter Sprint. Eine Gruppe von zehn Generalstaatsanwälten plant angeblich eine Klage gegen den Zusammenschluss. Der Sprint-Kurs war darauf um fast 6 Prozent eingeknickt.

Am Ölmarkt fielen die Preise deutlicher zurück, nachdem ein US-Branchenverband einen Anstieg der Ölvorräte berichtet hatte. Das belastete vielerorts auch die Kurse von Öl- und Rohstoffaktien. Brentöl kostete zuletzt fast 2 Prozent weniger und zwar 61,13 Dollar. Der Goldpreis zog an um 8 auf 1.336 Dollar. Unterstützung für das Gold lieferte der Dollar, der auf breiter Front zuletzt zu leichter Schwäche neigte.

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June 12, 2019 03:46 ET (07:46 GMT)

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