Alt 11.06.19, 15:17
Standard Wall Street legt mit China-Maßnahmen weiter zu
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NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street setzt sich die Aufwärtsbewegung auch am Dienstag fort. Nachdem am Vortag noch die Beilegung des US-Handelsstreits mit Mexiko die Kurse angetrieben hatte, sorgen nun die Hoffnungen auf staatliche Infrastrukturausgaben in China und damit eine Stimulierung der Wirtschaft für Gewinne. Peking will die Lokalregierungen bei der Finanzierung von Großprojekten über Zweckanleihen besser unterstützen. Es sei eine "signifikante Änderung der Politik", heißt es von der Citigroup. Zuletzt hatten sich die Auswirkungen des Handelsstreits mit den USA in den chinesischen Konjunkturdaten immer stärker bemerkbar gemacht.

Zudem hoffen Investoren auf eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China, denn auf dem G20-Gipfel Ende Juni wollen sich US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping treffen.

Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Eröffnung 0,7 Prozent auf 26.247 Punkte. Es deutet sich damit der siebte Handelstag in Folge mit Gewinnen an. Der S&P-500 steigt um 0,8 Prozent und der Nasdaq-Composite legt um 1,1 Prozent zu.

Daneben bleiben die Blicke der Investoren auf die US-Notenbank gerichtet, nachdem zuletzt verstärkte Zinssenkungsspekulationen die Märkte angetrieben hatten. Dabei werde vor allem auf die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche gewartet. "Jedwede schwächere Daten, die darauf hindeuten, dass sich die US-Konjunktur verlangsamt und eine Zinssenkung um 25 Basispunkte notwendig machen, werden von den Anlegern sehr genau beobachtet", sagt Portfolio-Manager Andrew Harman von First State Investments. Am Freitag hatte der US-Arbeitsmarktbericht für Mai enttäuscht, als nicht einmal halb so viele Stellen wie prognostiziert geschaffen wurden.

"Schwache Daten zu Wachstum, Inflation und Beschäftigung sind für eine datenabhängige Fed eine ziemlich gute Rückendeckung gegen die Befürchtung, dass die Fed übermäßig von US-Präsident Trump beeinflusst wird", so Kate Nixon, Chief Investment Officer bei Northern Trust Wealth Management. Trump hat am Dienstag erneut eine Zinssenkung durch die US-Notenbank gefordert. Die Zinsen seien "viel zu hoch".

Die US-Erzeugerpreise für Mai trafen exakt die Erwartungen und lösen keine großen Reaktionen aus. In den USA bleibt der Preisdruck auf vorgelagerter Ebene sehr verhalten. Die Erzeugerpreise stiegen lediglich um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten einen solchen Anstieg erwartet. In der Kernrate - ohne die volatilen Preise für Nahrungsmittel und Energie - ergab sich verglichen mit dem Vormonat ein Anstieg um 0,2 Prozent. Auch das entsprach exakt den Prognosen von Ökonomen.

Ölpreise holen Teil der Vortagesabgaben wieder auf

Mit einer leichten Erholung von den Vortagesverlusten zeigen sich die Ölpreise. Hier helfen Hoffnungen auf staatliche Infrastrukturausgaben in China, die dann in der Folge zu einer erhöhten Nachfrage führen könnten. Doch die Unsicherheit, ob die Opec ihre beschlossenen Förderkürzungen fortsetzen wird, bremsen die Aufwärtsbewegungen, heißt es. Im Blick stehen auch die wöchentlichen API-Lagerdaten, die aber erst nach Handelsschluss in den USA veröffentlicht werden. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 1,1 Prozent auf 53,85 Dollar, für Brent geht es um 0,4 Prozent auf 62,52 Dollar nach oben.

Der Goldpreis baut mit der gestiegenen Risikofreude der Anleger seine Vortagesverluste weiter aus. Am Freitag hatte das Edelmetall noch auf einem Jahreshoch gelegen. Der Preis für die Feinunze gibt um 0,3 Prozent auf 1.324 Dollar nach.

Das Pfund zieht nach britischen Arbeitsmarktdaten für die drei Monate bis April etwas an. Die Analysten von Unicredit sehen aber "wenig Chancen" für eine Erholung. Das Rennen um die Führung der Konservativen Partei schüre Befürchtungen, dass Großbritannien die EU ohne ein Abkommen verlassen könnte und Haupttreiber für das Pfund sei nun einmal weiter die Politik. Das Pfund steigt aktuell auf 1,2711 Dollar, nach 1,2687 am Vorabend. Im Tageshoch hatte das Pfund schon bei 1,2728 Dollar gelegen.

Auch für die US-Anleihen geht es mit der weiter schwindenden Nachfrage für "sichere Häfen" erneut nach unten. Vor allem die angekündigten Maßnahmen in China würden das Sentiment belasten, heißt es. Die Rendite zehnjähriger Papiere steigt um weitere 1,1 Basispunkte auf 2,16 Prozent.

Casey's General Stores nach überzeugenden Zahlen gesucht

Unternehmensnachrichten sind dagegen dünn gesät. Mit einem Kurssprung von 8,8 Prozent reagiert die Aktie von Casey's General Stores auf besser als erwartete Ergebnisse für das vierte Quartal. Hier verdiente die Einzelhandelskette 25,2 Millionen Dollar bzw. 68 Cent je Aktie. Analysten hatten nach 51 Cent im Vorjahr lediglich 46 Cent erwartet. Auch die Konsensschätzung für den Umsatz von 2,12 Milliarden Dollar übertraf das Unternehmen mit 2,18 Milliarden Dollar.

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June 11, 2019 09:44 ET (13:44 GMT)

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