Alt 10.06.19, 19:11
Standard Freundlich dank Entspannung zwischen USA und Mexiko
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LONDON (Dow Jones)--Der Pfingstmontag hat sich an den europäischen Aktienmärkten von seiner freundlichen Seite gezeigt. An einigen Plätzen wie Frankfurt und Zürich wurde wegen des Feiertags aber nicht gehandelt. Für gute Stimmung sorgte die Nachricht, dass US-Präsident Donald Trump die eigentlich für Montag geplanten Strafzölle gegen Mexiko nach einer Einigung mit dem südlichen Nachbarn auf unbestimmte Zeit ausgesetzt hat.

Dass der Euro-Stoxx-50 und der Stoxx-50 dennoch nur um je 0,2 Prozent zulegten lag daran, dass viele in ihnen enthaltene Aktien gar nicht gehandelt wurden. Bei den nationalen Marktbarometern fielen die Kursgewinne daher auch etwas deutlicher aus. Der Terminkontrakt auf den DAX, der gehandelt wurde, lag zum Handelsende in Europa 0,7 Prozent im Plus. In Paris betrug der Anstieg des CAC-40-Index 0,3 Prozent, in Mailand ging es um 0,6 Prozent nach oben.

"Es überwiegen ganz klar die grünen Vorzeichen, weil die Aktienkurse auf Trumps Mexiko-Deal reagieren", sagte Marktstratege Neil Wilson von Markets.com. Neue, gemischt ausgefallene Daten aus China schwelten eher etwas im Hintergrund. Zwar sind die Exporte Chinas im Mai stärker als erwartet ausgefallen und zuletzt leicht gestiegen, die Importe sind aber stärker als gedacht gesunken. Dabei dürfte erneut der Handelskonflikt mit den USA eine Rolle gespielt haben, hieß es.

Insofern rückt der G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs am Ende des Monats in Osaka immer stärker in den Blickpunkt. US-Präsident Trump wird sich dort mit Chinas Präsident Xi Jinping treffen. Sollten Trump und Xi Jinping jedoch keine Einigung erreichen, sei Washington bereit, weitere Strafzölle zu erheben, warnte US-Finanzminister Steven Mnuchin.

Pfund wertet ab

Am Devisenmarkt wertete das Pfund Sterling ab. Boris Johnson, der als Favorit auf die Nachfolge der britischen Premierministerin Theresa May gehandelt wird, kündigte eine harte Linie bei den Brexitverhandlungen mit der EU an und ist auch bereit, auf ein Abkommen mit der EU zur Not ganz zu verzichten. Dazu gesellten sich schwache Konjunkturdaten aus Großbritannien.

Das Pfund wurde zuletzt mit 1,2679 Dollar gehandelt, verglichen mit 1,2737 am späten Freitag. Auch der Euro legte zum Pfund Sterling zu. Die Schwäche der britischen Währung stützte derweil den Aktienmarkt in London, der FTSE-100 gewann 0,6 Prozent.

Unter den Einzelwerten haussierten Thomas Cook in London um 17,1 Prozent. Der Reisekonzern spricht mit seinem größten Aktionär Fosun International über einen Verkauf seines Reiseveranstaltungsgeschäfts. Der britische Touristikkonzern hatte im Februar bereits sein Luftfahrtgeschäft auf den Prüfstand gestellt, ist also auf dem Weg sich selbst aufzulösen. Nach positiven Studienergebnissen zu einem Diabetesmittel kletterten Astrazeneca um 1,3 Prozent.

Ferguson verloren 4,6 Prozent. Das Unternehmen für Sanitär- und Heizungsprodukte hatte Umsatzzahlen zum dritten Quartal vorgelegt, die nach Ansicht der Davy-Analysten Zweifel an der Erreichbarkeit der Jahresziele säen.

Mediaset übernimmt spanische Tochter

Der italienische Medienkonzern Mediaset plant eine Fusion mit seinem spanischen Tochterunternehmen Mediaset Espana Comunicacion und zwar in Form eines Aktientauschs. Mediaset-Aktien stiegen darauf in Mailand um 4,6 Prozent, während Mediaset Espana Comunicacion in Madrid 5,4 Prozent schwächer notierten.

Klarer Gewinner in Europa war die Börse in Athen. Dort schoss der Index um 2,8 Prozent nach oben, angeführt von kräftigen Gewinnen bei Bankenaktien. Eine Rolle dürfte dabei gespielt haben, dass die Börsianer bei der vorgezogenen Parlamentswahl auf eine neue Regierung setzen. Die rechtspopulistische Partei Unabhängige Griechen, ehemals Koalitionspartner der regierenden linksgerichteten Syriza-Partei von Regierungschef Alexis Tsipras, hatte mitgeteilt, bei den bevorstehenden Neuwahlen zum griechischen Parlament nicht mehr anzutreten. Die Partei hatte auch ein gegen den Euro-Rettungsschirm gerichtetes Programm verfolgt und war lange ein wichtiger Mehrheitsbeschaffer für die Regierung Tsipras.

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June 10, 2019 11:56 ET (15:56 GMT)

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