Alt 07.06.19, 09:45
Standard Aktienkurse steigen - Immobilienwerte weiter schwach
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FRANKFURT (Dow Jones)--Gestützt von günstigen Vorlagen aus den USA geht es am Freitag im frühen europäischen Aktienhandel nach oben mit den Kursen. Marktteilnehmer hoffen, dass die USA angesichts weiter laufender Gespräche mit Mexiko und erster Maßnahmen des südlichen Nachbarn gegen illegale Zuwanderung in die USA auf die für Montag geplanten Strafzölle verzichten. Am Nachmittag steht allerdings der oft richtungweisende US-Arbeitsmarktbericht an, er könnte im Vorfeld dämpfend wirken.

Sollte der US-Arbeitsmarktbericht zu gut ausfallen, könnten die zuletzt den Markt antreibenden Zinssenkungspekulationen wieder merklich nachlassen. Sollte er zu schlecht ausfallen, könnten die Rezessionsängste stark zunehmen und die Zinsspekulation negativ überlagern. Immerhin war am Mittwoch der ADP-Bericht über den privaten US-Arbeitsmarkt weit unter der Erwartung ausgefallen.

Der DAX liegt mit 12.007 Punkten ein halbes Prozent höher. Der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,7 Prozent an auf 3.361 Punkte.

Schlechte Konjunkturzahlen kamen am Morgen aus Deutschland, werden aber zunächst weggesteckt. Die Produktion im produzierenden Sektor ist im April zum Vormonat deutlicher gesunken als gedacht und die Exporte gingen deutlicher zurück als prognostiziert. Hier wirken sich bremsende Faktoren wie Handelskonflikte und Brexit aus. In Frankreich ist immerhin die Industrieproduktion im April minimal stärker gestiegen als gedacht.

Immobilienaktien weiter angebrieft

Nach den vielfach herben Kursverlusten am Donnerstag geht es mit den Kursen deutscher Immobilienaktien weiter nach unten - ungeachtet des für die Branche eigentlich sehr günstigen Zinsumfelds. Einerseits hätten sie viel "Speck" an den Kursen, andererseits sei die politische Unsicherheit "Gift" für die Aktien, heißt es im Handel. Auslöser der jüngsten Branchenschwäche ist der Plan der Rot-Grün-Roten Regierung in Berlin, Mieterhöhungen zu verbieten. Der deutsche Immobilienindex gibt um 1 Prozent nach.

Die Analysten von Morgan Stanley haben zudem Deutsche Wohnen abgestuft auf "Gleichgewichten". Die Aktie verbilligt sich nach dem fast 8-prozentigen Vortagesminus um weitere 4,3 Prozent. Ado Properties sacken ebenfalls um gut 4 Prozent weiter ab, für den DAX-Wert Vonovia geht es um 1 Prozent nach unten.

Positiv wird das Umfeld für Öl- und Rohstoffaktien gesehen. Zum einen haben die Ölpreise deutlich angezogen, gestützt von Spekulationen, die Opec könnte die Förderung nach dem jüngsten Ölpreisverfall weiter kürzen. Zum anderen gibt es Berichte aus Asien über einen weiteren starken Rückgang der Lagerbestände für Eisenerz. Der Stoxx-Öl- und Gas-Index ist mit einem Plus von 1,2 Prozent der Spitzenreiter bei den Branchen, der Rohstoff-Subindex steigt um ein halbes Prozent. Brentöl verteuert sich aktuell um weitere 1,6 Prozent auf 62,65 Dollar je Barrel.

Sanofi findet neuen Chef - Novozymes auf Talfahrt

Sehr gut kommt an, dass Sanofi bei der Suche nach einem neuen Chef fündig geworden ist. Manager Paul Hudson von Novartis soll Olivier Brandicourt an der Spitze von Sanofi ablösen. Hudson hat bislang die Novartis-Sparte Pharmaceuticals geleitet. Zuvor war er bei Schering Plough und Astrazeneca. Mit Blick auf Novartis sprechen die Analysten von Bryan Garnier von einer "bitteren Pille". Novartis geben um 0,2 Prozent nach.

Swiss Re legen um gut 1 Prozent zu. Der Rückversicherer will nun, nun wie schon länger angekündigt, die Lebensversicherungssparte Reassure in London an die Börse bringen.

Der französische Versicherer Axa hat unterdessen den Anteil an der US-Tochter Axa Equitable Holdings weiter reduziert und damit 834 Millionen Dollar erlöst. Der Axa-Kurs zieht um 0,4 Prozent an.

Einen Kursrutsch von gut 8 Prozent erlebt die Aktie des dänischen Biotechnologieunternehmens Novozymes nach einer Umsatzwarnung.

Puma letztmals vor Aktiensplit gehandelt

Belastet von Verzögerungen bei zwei Filmen hat das deutsche Medienunternehmen Pantaflix im vergangenen Jahr trotz deutlich höherer Umsätze wie schon angekündigt einen operativen Verlust von 9 Millionen Euro verzeichnet. Für das laufende Jahr rechnet Pantaflix mit einem leichten Umsatzanstieg. Der Kurs steigt um rund 6 Prozent.

Im MDAX ziehen Puma vor dem Aktiensplit am Montag um 0,7 Prozent an auf 545 Euro. Mit dem schon länger angekündigten Split wird sich die Aktie optisch deutlich verbilligen. Statt einer werden die Aktionäre dann 10 Puma-Aktien in den Depots stehen haben.

Nach einer Hochstufung auf "Neutral" durch die Credit Suisse verteuern sich Software AG um gut 2 Prozent. Hella geben im SDAX dagegen um über 3 Prozent nach. Oddo BHF hat die Aktie auf "Reduzieren" abgestuft.

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June 07, 2019 03:59 ET (07:59 GMT)

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