Alt 06.06.19, 13:48
Standard Aktienmärkte erneut von Zurückhaltung geprägt
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben sich am Donnerstag uneinheitlich gezeigt. Während Sydney leicht im Plus schloss, zeigte sich besonders Schanghai leichter. Anleger wägten zwischen den auf das Sentiment drückenden Handelskonflikten und einer positiv bewerteten möglichen US-Zinssenkung ab, hieß es.

Von der Wall Street kamen erneut positive Vorgaben aufgrund der andauernden US-Zinssenkungsfantasien. Die drei wichtigsten US-Börsen gewannen bis zu 0,8 Prozent. Derweil legte der jüngste Konjunkturbericht der US-Notenbank nahe, dass die neuerlichen Handelsspannungen zwischen den USA und China bisher noch keine wesentlichen Auswirkungen auf US-Produzenten gehabt haben.

Die Börse in Tokio schloss auf Vortagesniveau bei 20.774 Punkten, nach deutlichen Gewinnen von 1,8 Prozent am Vortag. Wenig Bewegung ist auch in Hongkong zu verzeichnen. Der Hang-Seng-Index pendelt im späten Handel zuletzt um den Schlusskurs vom Vortag. Im chinesischen Kernland gab der Schanghai-Composite dagegen knapp 1,2 Prozent nach. In Shenzhen ging es um 2,1 Prozent abwärts. Sydney beendete den Handel 0,4 Prozent fester, gestützt von Immobilien- und Konsumwerten. Die Börse in Mumbai profitiert nicht von der dritten Leitzinssenkung der indischen Notenbank in diesem Jahr auf 5,75 (zuvor: 6,0) Prozent. Der BSE gibt im noch laufenden Handel gut 1 Prozent nach.

Bisher keine Einigung im US-Mexiko-Konflikt

An den Aktienmärkten herrschte derweil weiterhin Unsicherheit darüber, wie es mit den Handelskonflikten weiter geht. Im Konflikt zwischen Mexiko und den USA wurde in den Verhandlungen zwischen beiden Ländern bisher kein Durchbruch erzielt, jedoch sollen Fortschritte verzeichnet worden sein, hieß es von US-Diplomaten. US-Präsident Donald Trump ließ hingegen über Twitter verlauten, dass dies bisher "nicht annähernd genug" sei. Die Gespräche sollen heute fortgesetzt werden. Kommt es zu keiner Einigung in den Migrationsfragen, drohen ab dem kommenden Montag US-Strafzölle von zunächst 5 Prozent auf mexikanische Importe. Nach und nach sollen diese dann bis auf 25 Prozent angehoben werden. Mit den Strafzöllen will Trump die Regierung des südlichen Nachbarstaats dazu zwingen, die Durchreise von Zentralamerikanern durch Mexiko in Richtung USA zu unterbinden.

In dem festgefahrenen Handelskonflikt zwischen den USA und China gab es weiterhin keine Neuigkeiten. Am Wochenende findet in Tokio das Treffen der G20-Finanzminister statt, wodurch sich eine Gelegenheit für Gespräche bietet. Medienberichten vom Vortag zufolge will sich US-Finanzminister Steven Mnuchin während des Gipfels mit dem chinesischen Notenbank-Gouverneur Yi Gang treffen.

Unter den Einzelwerten gaben Nissan 1,7 Prozent nach, nachdem Fiat Chrysler sein Fusionsangebot für Renault überraschend zurückgezogen hat. Der amerikanisch-italienische Autokonzern sei zwar nach wie vor von der Logik des Vorschlags überzeugt. "Es hat sich jedoch gezeigt, dass die politischen Bedingungen in Frankreich derzeit für einen erfolgreichen Deal nicht gegeben sind", begründete Fiat Chrysler den Schritt. Informierte Personen sagten, dass der Renault-Partner Nissan den Zusammenschluss im Volumen von 40 Milliarden US-Dollar nicht unterstützt und Paris deswegen mehr Zeit für Verhandlungen gefordert habe.

In Taiwan - wo der Taiex 0,5 Prozent verlor - knickte der Apple-Zulieferer Largan um 4 Prozent ein, nachdem der Konzern eine verhaltende Umsatzprognose für den laufenden Monat abgegeben hat. Derweil erwarten die Analysten von Daiwa rückläufige Auftragseingänge angesichts der Probleme bei Apple und Huawei.

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June 06, 2019 04:13 ET (08:13 GMT)

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