Alt 05.06.19, 08:57
Standard Börsen kommen von Tageshochs zurück - Tokio hält Gewinne
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben sich im Sog der US-Börsen zur Wochenmitte mehrheitlich im grünen Bereich gezeigt. Allerdings sind die Börsen von ihren Tageshochs wieder deutlich zurückgekommen. Tokio zeigte sich hingegen bis Handelsschluss mit stabilen Gewinnen von 1,8 Prozent auf 20.776 Punkte.

Grund für die Kauflaune waren US-Zinssenkungsfantasien, da der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China zunehmend das globale und US-Wachstum belastet. Vor diesem Hintergrund hatte US-Notenbankchef Jerome Powell seine Bereitschaft signalisiert, tätig zu werden, sollte es erforderlich sein, um ein stetiges Wirtschaftswachstum zu gewährleisten. An den US-Börsen sorgte dies am Dienstag für kräftige Aufschläge. Die wichtigsten US-Aktienindizes hatten um mehr als 2 Prozent zugelegt. Derweil hat die Weltbank ihre globale Wachstumsprognose für 2019 auf 2,6 Prozent gesenkt. Zu Jahresbeginn war sie noch von 2,9 Prozent ausgegangen.

In Hongkong zeigt sich der HSI im späten Handel mit einem Plus von 0,2 Prozent. Im chinesischen Kernland gab der Schanghai-Composite seine Gewinne vollständig wieder ab. Konjunkturseitig gab hier der von Caixin und Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor im Mai auf 52,7 Punkte nach von 54,5 Punkten im April. Der offizielle Einkaufsmanagerindex lag im Mai unverändert bei 54,3 Punkten. Sydney schloss 0,4 Prozent fester. Gestützt wurde der S&P/ASX von Finanzwerten, der Sektor legte 1,2 Prozent zu. Das Wirtschaftswachstum in Australien lag derweil im ersten Quartal bei 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Auf Jahressicht lag das BIP-Wachstum wie erwartet bei 1,8 Prozent.

Australiens Premierminister, Scott Morrison, hat derweil davor gewarnt, dass der "transaktionale Ansatz" von US-Präsident Donald Trump in den Wirtschafts- und Handelsbeziehungen den globalen Wohlstand gefährde. Die Beziehungen zwischen den Ländern beruhten auf mehr als nur Handelsberechnungen, so Morrison. "Wir müssen alles in unserer Macht unternehmen, um zu verhindern, dass sich eine Nullsummen-Mentalität entwickelt, besonders im Hinblick auf den globalen Handel".

Handelskonflikte weiter im Fokus

Das übergeordnete Thema an den Börsen waren auch weiterhin die vielfältigen und nicht enden wollenden globalen Handelsstreitigkeiten und ihre Folgen für die globale wirtschaftliche Entwicklung. Zwar gibt es im Konflikt zwischen den USA und China keine Neuigkeiten zu vermelden. Medienberichten zufolge will sich US-Finanzminister Steven Mnuchin jedoch während des G20-Gipfels in Japan an diesem Wochenende mit dem japanischen Notenbank-Gouverneur Yi Gang treffen.

Die Analysten von Argonaut Securities sind der Auffassung, dass Pekings Pläne zur Konsolidierung der chinesischen Industrie für Seltene Erden darauf hindeuten, dass die chinesische Regierung voraussichtlich den Export der Mineralien als Waffe im Handelskonflikt mit den USA einsetzen wolle.

Im Konflikt zwischen den USA und Mexiko sprechen beide Seiten zwar miteinander, - eine hochrangige mexikanische Delegation befindet sich in Washington - ob dies zu einer Einigung führt, ist indessen unsicher. Mexikos Außenminister Marcelo Ebrard sieht derweil gute Chancen, die angedrohten Zölle zu verhindern. Sollte dies nicht erreicht werden, werde Mexiko seine Antwort am Donnerstag bekannt geben. Diese könnte auch in Vergeltungszöllen liegen, hieß es.

Unter den Einzelwerten zeigte sich in Tokio Softbank 3,0 Prozent fester. Der Technologiekonzern hatte am Dienstag nach Handelsschluss in Japan mitgeteilt, dass er aus dem Verkauf von Anteilen am chinesischen Alibaba-Konzern mit einem Vorsteuergewinn von 1,2 Billionen Yen oder umgerechnet rund 9,9 Milliarden Euro rechnet. Der Ertrag werde im ersten Geschäftsquartal verbucht, das Ende Juni auslaufe.

In Seoul geben Posco 0,8 Prozent nach, nachdem die Analysten von Daiwa die Aktien-Einstufung auf "Outperform" von "Buy" gesenkt hatten. Die Bemühungen des Stahlproduzenten die durchschnittlichen Preise zu erhöhen, hätten keine Früchte getragen, hieß es zur Begründung.

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June 05, 2019 03:24 ET (07:24 GMT)

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